Description
Das vielzitierte Musikalische in Jean Pauls Dichtung - seit 200 Jahren einer der wichtigsten Rezeptionstopoi in der Jean-Paul-Forschung, aber niemals überzeugend rekonstruiert - wird in dieser Arbeit in den Landschaften identifiziert und erstmals systematisch dargestellt.
Im ersten Teil ordnet Julia Cloot zunächst Jean Paul in die Kunstästhetik des späten 18. Jahrhunderts genauer ein, während sie im zweiten Teil die als musikalisch empfundenen Erscheinungen im Erzähltext aufspürt und deutet. Dabei geht sie von zwei Thesen aus: zum einen erweisen sich die musikästhetischen Diskurse der Zeit um 1800 als Prätexte für Jean Pauls Romanschaffen, d. h. als geheime Texte, die den Suggestionen erklingender Musik zu unterlegen sind; zum anderen macht Musik in den Romanen Jean Pauls nicht nur die erzählte Zeit als solche erfahrbar, sondern spannt auch imaginäre Räume zwischen den Polen von Nähe und Ferne auf.
Damit beschränkt sich Julia Cloot nicht nur auf die Analyse der Erzähltechnik, sondern sie untersucht die Wechselwirkung zwischen Musik und Sprache im Werk Jean Pauls.
Chapter
2. Das merkwürdige musikalische Leben des jungen Richter: Musikalische Ausbildung
pp.:
39 – 48
3. Musiktheoretische Notizen: Die Musik-Regeln und das Aufsatz-Fragment Über Musik
pp.:
48 – 52
4. Jean Paul und die Beethoven-Rezeption
pp.:
52 – 56
5. Empfinden und Erfinden: Fantasieren am Klavier als Weg zur Dichtung
pp.:
56 – 59
6. Musikleben: »Oper das gröste«
pp.:
59 – 67
ERSTER TEIL.
pp.:
67 – 73
Kapitel I. Jean Paul und die Musikszene im empfindsamen Roman
pp.:
73 – 75
1. Der Ausdrucksbegriff
pp.:
75 – 77
2. »Die Liebe hat ihre eigne Sprache«: Musik als »Losung« in Goethes Werther und Millers Siegwart
pp.:
77 – 80
3. Air à trois notes: Das Ideal des Natürlichen
pp.:
80 – 87
4. »Wir suchten uns rührender zu machen«: Dokumente bewußter Wirkungssteigerung
pp.:
87 – 91
5. Das Klavier als Seelenpartner, der Mensch als Resonanzboden
pp.:
91 – 93
Kapitel II. »Alphabet der Empfindungen« oder »geheime Texte«? Musik als Sprache
pp.:
93 – 97
1. Hartknopfs »Alphabet der Empfindungen«: Jean Paul und Karl Philipp Moritz
pp.:
97 – 98
2. »Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei«
pp.:
98 – 106
3. Die reine Instrumentalmusik
pp.:
106 – 111
4. »Geheime Texte«: Das wahre musikalische Hören?
pp.:
111 – 113
Kapitel III. Ut musica poesis: Die Stellung der Künste
pp.:
113 – 117
1. Simultane und sukzessive Zeichen
pp.:
117 – 118
2. Die innere und die tönende Sukzession bei Daniel Webb, Herder und A.W. Schlegel
pp.:
118 – 124
3. Kants Kritik am transitorischen Charakter der Musik und Herders Aufsatz Von Musik
pp.:
124 – 127
4. Die Zeitlichkeit der Musik im Erzähltext: Vergangenheit und Zukunft
pp.:
127 – 129
Kapitel IV. Die Evokationsfähigkeit der Musik: Musik als Medium der Selbstbegegnung
pp.:
129 – 137
1. Erkennen und Empfinden: Auge und Ohr
pp.:
137 – 137
2. Jean Pauls »Empfindbilder«
pp.:
137 – 144
3. Das Innere hören: Musik als Medium der Selbstbegegnung bei Jean Paul, Hegel und Bloch
pp.:
144 – 148
4. Metaphorik der Verflüchtigung: Töne in den Traumdichtungen
pp.:
148 – 153
Kapitel V. Das »Musikalische« in der Landschaftsmalerei
pp.:
153 – 163
1. Theorie der Landschaft
pp.:
163 – 164
2. Das einheitstiftende Moment des »Tons«
pp.:
164 – 169
3. Der Stimmungsbegriff
pp.:
169 – 171
4. Die Kategorie des »Musikalischen« in der Malerei
pp.:
171 – 173
Kapitel VI. Musik als Medium der Weltbegegnung: Die »musikalische Landschaft« der Dichter
pp.:
173 – 177
1. Innen und Außen: Dichterische Landschaft
pp.:
177 – 178
2. Die Definitionen Schillers und August Wilhelm Schlegels
pp.:
178 – 180
3. Die Definition der Vorschule
pp.:
180 – 183
4. Das Element der Bewegung in Jean Pauls Landschaften
pp.:
183 – 189
5. Die Evokation des Raumes
pp.:
189 – 199
Zusammenfassung
pp.:
199 – 203
ZWEITER TEIL.
pp.:
203 – 207
Kapitel VII. Unsichtbare Loge und Hesperus oder 45 Hundposttage Vorschein der anderen Welt
pp.:
207 – 209
1. Gustavs »Auferstehung«: Vergehen an den Tönen
pp.:
209 – 212
2. Abendröte: Ein Zeichen des Übertritts
pp.:
212 – 219
3. Das Motiv der Blindheit
pp.:
219 – 222
4. Harmonie der Welt und Echo des menschlichen Herzens: Jean Paul und die Sphärenharmonie
pp.:
222 – 224
5. Das Konzert
pp.:
224 – 230
6. Rührung oder Transzendenz?
pp.:
230 – 235
Exkurs. Musica humana: Jean Pauls musikalische Metaphorologie
pp.:
235 – 239
Kapitel VIII. Titan. Töne als Zeichen
pp.:
239 – 249
2. Inszenierte Natur: Im Flötental
pp.:
249 – 260
1. »Aus der Seele muß man spielen«: Albanos Fantasieren
pp.:
249 – 249
3. Geisterinseln: Töne als Zeichen
pp.:
260 – 267
4. Der Trauerspieler
pp.:
267 – 272
5. Die Kunst der Verführung? Jean Paul und Mozart
pp.:
272 – 279
Kapitel IX. Flegeljahre. Musik als dichterische Vision
pp.:
279 – 285
1. Der deutsche Roman und die Rolle der Musik
pp.:
285 – 287
2. Ein Paar »Herzohren« und ein Virtuose
pp.:
287 – 289
3. Die Flöte als arkadisches Instrument
pp.:
289 – 295
4. Die Stellung des Musikers
pp.:
295 – 297
5. Die Macht der Musik
pp.:
297 – 299
6. Die Melodram-These
pp.:
299 – 306
7. Das Konzert
pp.:
306 – 308
8. Musik der Musik
pp.:
308 – 315
Literaturverzeichnis
pp.:
323 – 329
Personenregister
pp.:
329 – 353