Die neuere Schweizergeschichte neu schreiben? Zur Mutation und Transformation des nationalen Geschichtsbildes

Author: Kreis Georg  

Publisher: Peter Lang Group

ISSN: 0028-3320

Source: Neue Politische Literatur, Vol.2002, Iss.1, 2002-01, pp. : 79-92

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Abstract

Welches ist die beste Formel, um einen sinnvollen und informativen Überblick über die jüngste Entwicklung der schweizergeschichtlichen Historiographie zu vermitteln? Man könnte drei wichtige Felder benennen und betrachten: 1. die in letzter Zeit herausgekommenen Kantonsgeschichten, 2. der zum Jubiläum 1991 (zur vermeintlichen Gründungsurkunde) und zum Doppeljubiläum von 1998 zur Helvetischen Revolution von 1798 und zur Bundesstaatsgründung von 1848 produzierte Ausstoss an historischen Schriften und 3. schliesslich die aus der Debatte um die Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkrieges hervorgegangenen Publikationen. Es gibt allerdings noch eine andere Möglichkeit, den Entwicklungstendenzen nachzugehen und sich zu fragen, wie der gesellschaftliche Wandel in der schweizerischen Historiographie ihren Niederschlag gefunden hat. Dies erfordert aber ein weiter gefasstes Ausholen in einer Skizze, die mit den 1970er Jahren einsetzt. Die nachfolgenden Ausführungen folgen diesem Parcours, sie referieren in eher aufzählender Weise die drei genannten Publikationsfelder, um dann zur Hauptfrage zu gelangen, inwiefern die Schweizergeschichte in den letzten Jahren wichtige Paradigmenwechsel erfahren hat.