Chapter
Erstes Kapitel: Strafrechtliche Diskussion
§ 1 Einführung in die Begriffe und ihre strafrechtliche Unterscheidungsfunktion
§ 2 Abgrenzung zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe
I. Naturalistische Theorien
III. Kombinationstheorie von C. Schneider
IV. Bewertung der gängigen Lösungsvorschläge
VI. Exkurs: Einstellung der künstlichen Ernährung als Behandlungsabbruch
§ 3 Indirekte Sterbehilfe als Unterfall der aktiven Sterbehilfe
II. Exkurs: Das Prinzip der Doppelwirkung
III. Begründung für die Straflosigkeit der indirekten Sterbehilfe
IV. Mutmaßliche Einwilligung
V. Gründe für die scheinbar geringe forensische Relevanz der Unterscheidung
VI. Zusammenfassung zur indirekten Sterbehilfe
§ 4 Aktive Sterbehilfe und die Straflosigkeit der Beihilfe zum Suizid
I. Abgrenzung von Täterschaft und Teilnahme
II. Freiverantwortlichkeit
IV. Zwischenergebnis zur Beihilfe zum Suizid
§ 5 Ausnahmen vom Verbot der aktiven Sterbehilfe
I. Straffreiheit bei Tötung schwer leidender Patienten?
II. Teleologische Reduktion bei „objektiv vernünftigem Verlangen“?
III. Aktive Sterbehilfe und Neugeboreneneuthanasie
IV. Tötung auf Verlangen durch Unterlassen?
V. Aktive Sterbehilfe in der Praxis?
§ 6 Zwischenergebnis und weiterführende Fragestellungen
Zweites Kapitel: Verfassungsrechtliche Grundlegung des Themas
§ 7 Menschenwürde, Autonomie und Lebensrecht
I. „Negative“ Definition von Menschenwürdeverletzungen
II. Notwendigkeit einer „positiven Bestimmung“ von Menschenwürde und rechtsphilosophischen Erörterung
III. Mitgifttheorie (Christentum und Kant)
1. Protologische/statische Interpretation
a) Gottebenbildlichkeit im alttestamentlichen Kontext
aa) Einführung in den Begriff der Gottebenbildlichkeit
bb) Alttestamentalischer Begriff der Gottebenbildlichkeit
b) Kant substantiell aufgefaßt
c) Potentialität der Autonomie
d) Verfassungsrechtliche Kritik
2. Eschatologische/dynamische Interpretation
a) Gottebenbildlichkeit (neutestamentlich)
b) Sittliche Autonomie bei Kant
c) Verfassungsrechtliche Kritik
2. Verfassungsrechtliche Kritik
1. Menschenwürde bei Pico della Mirandola
2. Fortentwicklung bei Gröschner und offene Fragen
VII. Kommunikative Interpretation der Menschenwürde
1. Grundzüge der Diskursethik und der darin implizierte Menschenwürdegrundsatz
2. Verhältnis der Diskursmoral zum Recht
a) Legitimation des Rechts
b) Einschränkung der Moral im Recht
3. Menschenwürde als grundgesetzliche Anerkennungsgemeinschaft
4. Inhalt des Versprechens gegenseitiger Anerkennung im Art. 1 Abs. 1 GG
a) Sozialer Wert und Achtungsanspruch
b) Wechselseitige Voraussetzung von privater und öffentlicher Autonomie
c) Schutz der grundlegenden Voraussetzungen zur Realisierung von Autonomie
d) Schutz der zum Diskurs Unfähigen
VIII. Konsequenzen für die Anfragen an die Interpretation des Art. 1 Abs. 1 GG
1. Schutz des Menschen vor sich selbst und objektive Verfassungsordnung
2. Personelle Reichweite der Menschenwürde
3. Unverletzbarkeit und Menschenwürde als Verfassungsprinzip
4. Zusammenhang zwischen Menschenwürde und Leben
a) Begründung des Lebensrechtes
aa) Lehre von der „Heiligkeit“ des Lebens
bb) Lehre von der Qualität des Lebens und das Überlebensinteresse
cc) „Investitionsfrustrationsmodell“ nach Dworkin
dd) Begründung des Lebensrechtes in der Menschenwürde
b) Absoluter Lebensschutz?
c) Gleichberechtigtes Lebensrecht
d) Lebenspflicht als Teil der Schutzpflicht?
e) Zwischenresümee zum Lebensrecht
5. Recht auf ein menschenwürdiges Sterben?
a) Recht auf einen würdevollen Tod?
b) Recht auf Basisversorgung
c) Recht auf den selbstbestimmten Todeszeitpunkt?
§ 8 Die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe im Verfassungsrecht
I. Teleologische versus deontologische Ethik
II. Moralisch/verfassungsrechtlich signifikanter Unterschied zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe
2. Handeln und Unterlassen
a) Keine Kongruenz zwischen Töten/Tötungsabsicht und Sterbenlassen/keine Tötungsabsicht
b) Rechtsgüterschutz oder Gesinnungsunterscheidung?
c) Absicht bei der passiven Sterbehilfe
4. Kombination von Absicht und verwendetem Mittel
5. Risiko der Fehleinschätzung
8. Verfügung über fremdes Leben
9. Eingriff in die Autonomie (des Lebens)
I. Begründung der Schutzpflicht des Staates (Gesetzgebers) für das Leben
2. Schutz des Menschen vor sich selbst?
a) Schutz von Geisteskranken
b) Schutz von Minderjährigen
c) Schutz vor autonomen Entscheidungen gegen das eigene Leben
d) Schutz zugunsten Dritter
III. Inhalt und Reichweite der staatlichen Schutzpflicht (Untermaßverbot)
§ 10 Verfügungsbefugnis des Rechtsgutträgers über sein Leben
1. Auswahl der primär zu untersuchenden Grundrechtsnorm
2. Wortlaut (bzw. grammatische Methode)
3. Genetisch-historische Auslegung
4. Systematische Auslegung im engeren Sinn
a) Unmittelbarer Kontext im Art. 2 GG
b) Tabuisierung der Tötung in Art. 102 GG?
c) Widerspruch zu den Grundpflichten in Art. 6 Abs. 1 u. 2 und 12a GG?
5. Verstoß gegen die Menschenwürde
b) „Biologistische“ oder Eigenwert-Argumentation
c) Objektiv aufgegebene Menschenwürde
6. Struktur der Freiheitsrechte
7. Teleologische Auslegung
a) Freiwilligkeit des Suizids
b) Irreversibler Grundrechtsverzicht
c) Verpflichtung des Gesetzgebers zum Schutz des Grundrechtsträgers vor sich selbst?
d) Leben als subjektives oder objektiviertes Schutzgut
8. Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG als Freiheitsrecht am eigenen Körper
2. Genetisch-historische Auslegung
3. Systematische Auslegung: Struktur der Freiheitsrechte: status negativus oder status positivus
4. Verstoß gegen die Menschenwürde
c) „Biologistische“ Argumentation
d) Objektiv aufgegebene Achtung der Menschenwürde
5. Irreversibler Grundrechtsverzicht
6. Schutzpflicht des Gesetzgebers
7. Freiverantwortlichkeit der Entscheidung
8. Zwischenergebnis: Aktive Sterbehilfe im Schutzbereich des Freiheitsrechtes am eigenen Körper
§ 11 Staatliche Leistungspflicht zur Tötung auf Verlangen?
§ 12 Zwischenergebnis zur verfassungsrechtlichen Grundlegung
Drittes Kapitel: Darf der Staat die aktive Sterbehilfe erlauben?
§ 13 Staatliche Pflicht zum strafrechtlichen Schutz vor „unfreiwilliger aktiver Sterbehilfe“
I. Begründung des Tötungsverbots
1. Tötungshandlungsverbot
II. Keine Eingriffsrechtfertigung
III. Staatliche Schutzpflicht und Untermaßverbot
§ 14 Freiwillige aktive Sterbehilfe zwischen Selbstbestimmung und Lebensschutz. Exkurs: Aktive Sterbehilfe in den Niederlanden
I. Pflicht zum Schutz des Sterbewilligen vor sich selbst?
II. Konkrete Schutzpflicht zugunsten Dritter (Schutz vor Mißbrauch)
III. Abstrakte Schutzpflicht zugunsten Dritter (Dammbruchargument)
1. Logische Version des Dammbrucharguments
2. Psychologische oder empirische Version des Dammbrucharguments
IV. Freiwillige aktive Sterbehilfe bei Jugendlichen und Kindern
1. „Grundrechtsmündigkeit“
2. Befugnis des Gesetzgebers zur Zulässigkeit der aktiven Sterbehilfe bei grundrechtsmündigen Minderjährigen
3. Konflikte zwischen dem Willen der Eltern und dem des Minderjährigen
a) Minderjähriger pro/Eltern contra aktive Sterbehilfe
b) Minderjähriger contra/Eltern pro aktive Sterbehilfe
4. Treuhänderische Entscheidung durch die Eltern
V. Exkurs: Aktive Sterbehilfe in den Niederlanden und der effektive Lebensschutz
VI. Ergebnis zur freiwilligen aktiven Sterbehilfe
§ 15 Antizipative aktive Sterbehilfe (bei Hirntoten) und Stellvertreterentscheidung
I. Patientenverfügung und Stellvertretung bei der passiven Sterbehilfe
II. Organtransplantation und aktive Sterbehilfe
3. Historische Argumentation und „Vorteile“ des Hirntodkriteriums
4. Überzeugendes Todeskriterium
5. Normative Rückfrage: Die zutreffende Todesdefinition
6. Organexplantation als Form der aktiven Sterbehilfe
b) Zulässigkeit der Organexplantation trotz Tötungshandlung
III. Antizipative Verfügungsbefugnis über das eigene Leben
1. Grundsatz: Antizipative Tötung auf Verlangen
2. Selbstbestimmung über den zukünftigen (unmündigen) Willen
4. Tötung zugunsten von Fremdinteressen?
5. Mißbrauchs- und Dammbruchgefahr
6. Ergebnis zur antizipativen aktiven Sterbehilfe
§ 16 Nichtfreiwillige aktive Sterbehilfe am Beispiel der Früheuthanasie
I. Äquivalenzthese und prinzipielles Tötungshandlungsverbot
II. Aktive Sterbehilfe aus Fremdinteressen und Organtransplantation
1. Grundsatz des Tötungsverbots aus Fremdinteressen
2. Konsequentialistischer Einwand
3. Ersetzung der Einwilligung durch die Eltern
III. Zulässigkeit der nichtfreiwilligen indirekten Sterbehilfe
IV. Zulässigkeit der nichtfreiwilligen aktiven Sterbehilfe
V. Tötung gegen den Willen der Eltern?
VI. Ergebnis zur nichtfreiwilligen aktiven Sterbehilfe
§ 17 Zweifelsfälle zwischen un-, nicht- und freiwilliger aktiver Sterbehilfe
Viertes Kapitel: Darf der Staat die aktive Sterbehilfe strafrechtlich verbieten?
§ 18 Pönalisierung der unfreiwilligen aktiven Sterbehilfe
§ 19 Verletzung des Übermaßverbots durch § 216 StGB?
I. Grundrechtseingriff beim Arzt
1. Eingriff in die Gewissensfreiheit (Art. 4 Abs. 1 Var. 2 GG)
2. Eingriff in die Berufsausübungsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG)
II. Grundrechtseingriff beim Patienten
III. Zulässiger Gesetzeszweck
1. Motive des Gesetzgebers: „Unveräußerliches Gut“
2. Tabubruch, absoluter Lebensschutz, Freiwilligkeit u. a.
3. Schutz vor sich selbst
4. Konkreter Schutz Dritter
5. Ausweitungseffekte/Dammbruch
7. Solidarität mit dem Sterbenden
8. Abstraktes Gefährdungsdelikt
IV. Geeignetheit und Erforderlichkeit
V. Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne
1. Angemessenheit des Verhaltensverbots
a) Angemessenheit gegenüber dem Arzt
aa) Gewissensfreiheit (Art. 4 Abs. 1 GG)
bb) Berufsausübungsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG)
b) Angemessenheit gegenüber dem Patienten
2. Angemessenheit der Sanktionsandrohung (gegenüber dem Arzt)
a) Dem Patienten gegenüber unangemessenes Verhaltensverbot
b) Dem Patienten gegenüber angemessenes Verhaltensverbot
3. Schuldangemessenheit des Sanktionsmittels (gegenüber dem Arzt) und Gerechtigkeitsgleichheit
b) Relative Gerechtigkeitsgleichheit
VI. Exkurs: Zulässigkeit einer Verfassungsbeschwerde
VII. Ergebnis zu § 216 StGB
§ 20 Verbot antizipativer aktiver Sterbehilfe (an Organspendern)
I. Verletzung der Grundrechte des sterbenden Patienten?
II. Verbot der Organtransplantation und Verletzung der Grundrechte der potentiellen Organempfänger
§ 21 Untersagung der nichtfreiwilligen aktiven (und indirekten) Sterbehilfe
II. Vereinbarkeit mit dem Elternprimat zur Bestimmung des Kindeswohls
Fünftes Kapitel: Ergebnisse und Ausblick
§ 22 Lebensschutz durch Verfahren
I. Idee des Grundrechtsschutzes durch Verfahren
III. „Richter über Leben und Tod“?
§ 23 Konsequenzen für die strafrechtliche Regelung. Ein Gesetzgebungsvorschlag
§ 24 Exkurs: Passive Sterbehilfe aus verfassungsrechtlicher Sicht
I. Freiwillige passive Sterbehilfe
II. Nichtfreiwillige passive Sterbehilfe
III. Zwischen freiwilliger und nichtfreiwilliger passiver Sterbehilfe
IV. Unfreiwillige passive Sterbehilfe
§ 25 Abschließender Leitgedanke