Vielfaltsicherung in digitalisierten Breitbandkabelnetzen :Rechtsprobleme der Nutzung digitalisierter Rundfunk-Kabelnetze durch Fernsehveranstalter ( Schriften zu Kommunikationsfragen )

Publication subTitle :Rechtsprobleme der Nutzung digitalisierter Rundfunk-Kabelnetze durch Fernsehveranstalter

Publication series :Schriften zu Kommunikationsfragen

Author: Wichmann   Anja  

Publisher: Duncker & Humblot GmbH‎

Publication year: 2011

E-ISBN: 9783428515844

P-ISBN(Paperback): 9783428115846

Subject:

Keyword: Rechts- und Staatswissenschaften

Language: GER

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Description

Digitalisierte Breitbandkabelnetze vermögen ein Vielfaches an Rundfunkprogrammen und zudem auch Kabeltelefonie und breitbandigen Datentransfer zu bieten. Gegenstand der Untersuchung ist das Konfliktpotential, das aus dem gewandelten Funktionsverständnis der digitalisierten Netze erwächst. Auf verfassungsrechtlicher Ebene beleuchtet Anja Wichmann zunächst die maßgebenden grundrechtlichen und kompetenzrechtlichen Rahmenbedingungen. Auf der Ebene des einfachen Rechts widmet sie sich Fragen des Netzzugangs, der Vermarktung und Entgeltregulierung sowie Zugangsberechtigungssystemen und Navigatoren. Die rundfunkverfassungsrechtlich gebotene inhaltliche Vielfalt wird durch die einfachgesetzlichen Vorgaben des Telekommunikations- und allgemeinen Wettbewerbsrechts, des Urheber- und des Rundfunkrechts weitestgehend gewährleistet. Eine hinreichende verfahrensrechtliche Verlinkung haben diese Normenkomplexe indes noch nicht erfahren. Die Autorin schließt daher mit einem Überblick über die Bereiche, in denen legislatorisch für eine Abstimmung der jeweils zuständigen Entscheidungsträger Sorge zu tragen ist.

Chapter

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

A. Einführung und Gang der Untersuchung

B. Grundrechtliche Maßstäbe

I. Die grundrechtliche Position der Rundfunkveranstalter

1. Rundfunkfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG)

a) Grundrechtlich geschützter Funktionsbereich

b) Rechtfertigung einfachgesetzlicher Vorgaben

aa) Besonderheiten des Rundfunks

(1) Knappheit der Verbreitungsressourcen

(2) Kosten der Herstellung, der Verbreitung und des Empfangs von Inhalten

(3) Suggestivwirkung

bb) Dienende Freiheit und Ausgestaltungsvorbehalt

(1) Dienende Freiheit

(2) Ausgestaltungsvorbehalt

cc) Prüfungsmaßstab für ausgestaltende Regelungen

2. Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG) und Eigentumsfreiheit (Art. 14 GG)

a) Das Verhältnis zur Rundfunkfreiheit

b) Das Problem der Schrankendivergenz

II. Die Informationsfreiheit der Kabelkunden (Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG)

1. Kabelprogramme als allgemein zugängliche Quellen

2. Die Informationsfreiheit als Korrelat zur Rundfunkfreiheit

III. Die grundrechtliche Position der Netzbetreiber

1. Die Grundrechtsfähigkeit der Kabelnetzbetreiber

2. Das Angebot von Kabeltelefonie und breitbandigem Datentransfer

3. Die Verbreitung von Rundfunk

a) Die reine Programmübermittlung

aa) Die Pressegrosso-Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts

bb) Einordnung der rundfunkexternen Hilfstätigkeiten

cc) Fazit

b) Die Programmbündelung und -vermarktung

4. Der Ausgleich zwischen der Funktion als Träger der Rundfunkfreiheit einerseits und der Berufs- und Eigentumsfreiheit andererseits

C. Die Frequenzverwaltung

I. Gesetzgebungskompetenzen

1. Ausschließliche Gesetzgebungskompetenz für die Telekommunikation (Art. 73 Nr. 7 GG)

a) Grammatikalische Auslegung

b) Historisch-genetische Auslegung

c) Die kompetenzrechtliche Regelung anderer Massenkommunikationsmittel

d) Teleologische Auslegung

e) Schlußfolgerung für Nutzungsentscheidungen

2. Art. 87 f GG

a) Flächendeckende Gewährleistung angemessener und ausreichender Dienstleistungen (Art. 87 f Abs. 1 GG)

aa) Dienstleistungen im Bereich der Telekommunikation

(1) Grammatikalische Auslegung

(2) Systematische Auslegung

(a) Das Verhältnis zu Art. 73 Nr. 7 GG

(b) Vergleich mit einfachgesetzlichen Vorschriften

(3) Historisch-genetische Auslegung

(4) Fazit

bb) Flächendeckende Dienstleistungen

cc) Angemessene Dienstleistungen

dd) Ausreichende Dienstleistungen

ee) Schlußfolgerung für Nutzungsentscheidungen

b) Privatwirtschaftliche Dienstleistungen privater Anbieter (Art. 87 f Abs. 2 Satz 1 GG)

aa) Der Verfassungsauftrag des Art. 87 f Abs. 2 Satz 1 GG

bb) Der Umfang der privatwirtschaftlichen Dienstleistungen

cc) Schlußfolgerung für Nutzungsentscheidungen

3. Konkurrierende Gesetzgebungskompetenz

a) Das Recht der Wirtschaft und das Kartellrecht

b) Das Zusammenspiel von Art. 74 Abs. 1 Nr. 16 und Art. 87 f Abs. 2 Satz 1 GG

c) Erforderlichkeitsklausel des Art. 72 Abs. 2 GG

4. Landesgesetzgebungskompetenz für die Nutzungsbestimmung digitalisierter Breitbandkabelnetze

II. Die Vorgaben des Telekommunikationsrechts und des EMVG

1. Frequenzbereichszuweisungsplan

a) Regelungsgehalt der Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung

aa) Zuweisung der Frequenzbereiche

bb) Nutzungsbestimmung 30

(1) Erforderlichkeit der Nutzungsbestimmung

(a) Störungsfreiheit

(b) Effizienz

(2) Festlegungen der Nutzungsbestimmung

b) Verfahrensrechtliche Absicherung der Länderinteressen

aa) Zustimmungsbedürftigkeit der Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung

bb) Die Länder als betroffene Kreise im Sinne des § 45 Abs. 1 Satz 3 TKG

cc) Fazit

2. Frequenznutzungsplan

a) Das Breitbandkabel als Gegenstand des Frequenznutzungsplans

aa) Vorgaben des Telekommunikationsgesetzes

bb) Vorgaben der Frequenznutzungsplanaufstellungsverordnung

b) Die sicherheitsrelevanten Funkdienste als Gegenstand des Frequenznutzungsplans

c) Fazit

3. Frequenzzuteilung

a) Frequenzzuteilung für die Rundfunkübertragung im Kabelnetz

b) Im Falle nötiger Frequenzzuteilung anwendbare Regelungen

c) Fazit

4. Das Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten

a) Gegenstand des EMV-Gesetzes

b) Das Verhältnis der Verträglichkeitsvorschriften des Telekommunikationsrechts und des EMV-Gesetzes

c) Änderungen durch den Wegfall der Nutzungsbestimmung 30

aa) Frequenzbereichszuweisung

bb) Frequenzzuteilung

D. Der Zugang zu digitalisierten Breitbandkabelnetzen

I. Der Netzzugang nach dem Telekommunikationsrecht

1. Die kompetenzrechtliche Zuordnung der Netzzugangsvorschriften des Telekommunikations- und des allgemeinen Wettbewerbsrechts

2. Das Verhältnis der Netzzugangsvorschriften des Telekommunikations- und des allgemeinen Wettbewerbsrechts

3. Besondere Mißbrauchsaufsicht (§ 33 TKG)

4. Gewährung von Netzzugang nach § 35 TKG

a) Normverpflichtete

aa) Sachlich relevanter Markt

bb) Räumlich relevanter Markt

cc) Marktbeherrschende Stellung

b) Normberechtigte

aa) Rundfunkveranstalter

bb) Rundfunkteilnehmer

c) Ansprüche der Rundfunkveranstalter

aa) Einspeisung als Netzzugang

bb) Grundsätzliche Zugangsbedingungen

(1) Allgemeiner oder besonderer Netzzugang

(2) Diskriminierungsfreiheit

cc) Die sachliche Rechtfertigung von Zugangsbeschränkungen

(1) Die Vorgaben der ONP-Richtlinie

(2) Keine Unterstützung des Wettbewerbers

(3) Fehlende Bereitschaft zur Entrichtung eines Einspeisungsentgelts

(4) Ressourcenverschwendung

(a) Die Position der privaten Veranstalter

(b) Die Position der öffentlich-rechtlichen Veranstalter

(5) Kapazitätsknappheit

(a) Das Prinzip der gleichberechtigten Mitbenutzung

(aa) Der Meinungsstand im Kartell- und Energierecht

(bb) Der Meinungsstand im Telekommunikationsrecht

(cc) Stellungnahme

(b) Alternativen zum Prinzip der gleichberechtigten Mitbenutzung

(aa) Keine Berücksichtigung künstlicher oder rundfunkrechtswidriger Knappheit

α) Vereinbarkeit mit Art. 83 ff. GG

β) Der Meinungsstand im einfachgesetzlichen Recht

γ) Schlußfolgerung für die Berufung auf Kapazitätsknappheit im Kabelnetz

(bb) Weitere Auswahlkriterien im Falle von Kapazitätsknappheit

α) Kapazitätsvergabe nach Maßgabe des Zeitpunkts der Zugangsbegehren

β) Kapazitätsvergabe nach Maßgabe der Reichweiten der Programme

(cc) Kapazitätserhöhung bei Kostentragung

5. Eingriffsbefugnisse, Anrufung und Schlichtungsverfahren der Regulierungsbehörde

a) Eingriffsbefugnisse der Regulierungsbehörde

aa) § 32 GWB

bb) § 33 Abs. 2 Satz 1 TKG analog

cc) Fazit

b) Anrufung und Schlichtungsverfahren der Regulierungsbehörde

aa) Anrufungsrecht (§ 34 TKV)

bb) Schlichtungsverfahren (§ 35 TKV)

6. Zusammenfassung

II. Die Regelung des § 87 Abs. 5 UrhG

1. Die kompetenzrechtliche Zuordnung des § 87 Abs. 5 UrhG

2. Verhandlungs- oder Kontrahierungszwang

3. Anwendungsbereich des Kontrahierungszwangs

a) Weiterübertragung eines bereits gesendeten Programms

b) Zeitgleiche, unveränderte und vollständige Weiterübertragung

4. Angemessene Vertragsbedingungen

5. Rechtfertigungsgründe für die Ablehnung des Vertragsschlusses

a) Fehlende Widmung des Kabels

b) Kapazitätsknappheit

c) Ressourcenverschwendung

d) Fehlende Bereitschaft zur Entrichtung eines Einspeisungsentgelts

6. Das Schiedsverfahren

7. Zusammenfassung

III. Die Übertragungsvorschriften des Rundfunkrechts

1. Regelungsadressaten

a) Betreiber von digitalisierten Kabelanlagen

b) Verbreitung von Fernsehprogrammen oder Mediendiensten

aa) Das Problem der Gleichstellung von Rundfunk und Mediendiensten

bb) Die Entwidmung digitalisierter Kabelanlagen

2. Die Vorgaben des § 52 Abs. 3 RStV

a) Öffentlich-rechtliche Programme und Programmbouquets

aa) Die für das jeweilige Land gesetzlich bestimmten Fernsehprogramme

bb) Das Programmbouquet

(1) Umfassende Übertragungspflicht

(2) Stellungnahme

(a) Der gegenständliche Umfang der Einspeisungspflicht

(b) Der quantitative Umfang der Einspeisungspflicht

(c) Fazit

(3) Verfassungsrechtliche Würdigung

(a) Landesfremde Dritte Programme

(b) Öffentlich-rechtliche Spartenprogramme

(c) Private Programme

cc) Ergebnis

b) Regionale und lokale Fernsehprogramme sowie Offene Kanäle

c) Technische Gleichwertigkeit der Übertragungskapazitäten

3. Die Vorgaben des § 52 Abs. 4 Nr. 1 RStV

a) Der dynamische Charakter des § 52 Abs. 4 Nr. 1 RStV

b) Die Einspeisung netzbetreiberunabhängiger Programme

c) Technische Gleichwertigkeit der Übertragungskapazitäten

4. Die Vorgaben des § 52 Abs. 4 Nr. 2 RStV

5. Übergangsregelung bis zum Switch-off der analogen Verbreitung

a) Das Positionspapier der DLM

b) Der rundfunkgesetzliche Regelungsbedarf

6. Die regelmäßige Überprüfung der Übertragungspflichten

7. Eingriffsbefugnisse und Beschwerdeverfahren

a) Eingriffsbefugnisse der Landesmedienanstalten

b) Beschwerdeverfahren der Landesmedienanstalten

8. Die schutzwürdigen Interessen der Netzbetreiber

a) Die Durchsetzung von Einspeisungsentgelten

b) Die Signalisierung von Netzmanagementfunktionen

9. Zusammenfassung

E. Die Vermarktung von Programminhalten

I. Das telekommunikationsrechtliche Entbündelungsgebot

1. Die Reichweite des Entbündelungsgebotes

a) Grammatikalische Auslegung

b) Systematische Auslegung

c) Teleologische Auslegung

2. Die allgemeine Nachfrage am Markt und die sachliche Abgrenzbarkeit der Leistungen

3. Fazit

II. Der Schutz des Sendeunternehmens nach § 87 Abs. 1 Nr. 1 UrhG

III. Rundfunkrecht

1. §§ 52, 53 RStV und die Satzung über die Zugangsfreiheit

2. Das Vermarktungsverbot des § 41 Abs. 1 Satz 4 MStVBB

IV. Zusammenfassung

F. Die Entgeltregulierung der Verbreitung und Vermarktung

I. Die Regulierung der von den Rundfunkveranstaltern erhobenen Entgelte

1. Telekommunikationsrechtliche Entgeltregulierung

a) Gegenstand der Entgeltregulierung

b) Regulierungsverfahren

aa) Die Genehmigungsbedürftigkeit der Kabeleinspeisungsentgelte

bb) Die Regulierung nicht genehmigungsbedürftiger Kabeleinspeisungsentgelte

c) Maßstäbe der Entgeltregulierung

aa) Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung

bb) Das Diskriminierungsverbot des § 24 Abs. 2 TKG

2. Urheberrecht (§ 87 Abs. 5 UrhG)

3. Rundfunkrecht

a) Must-carry-Programme

b) Sonstige Programme

II. Die Regulierung der von den Rundfunkteilnehmern erhobenen Entgelte

1. Programmvermarktung als vornehmlich technisch oder inhaltlich geprägte Dienstleistung

2. Differenzierung zwischen technischer und inhaltlicher Dienstleistung

3. Regulatorische Auswirkungen der Differenzierung zwischen technischer und inhaltlicher Dienstleistung

G. Zugangsberechtigungssysteme und Navigatoren

I. Zugangsberechtigungssysteme

1. Die kompetenzrechtliche Zuordnung der §§ 7 Abs. 1 FÜG, 53 Abs. 1 RStV

2. Die Vorgaben des Rundfunkrechts

a) Normberechtigte und -verpflichtete der Regelungen über Zugangsberechtigungsdienste

b) Die Zugangs- und Nutzungsbedingungen

aa) Angemessenheit

bb) Diskriminierungsfreiheit

cc) Chancengleichheit

c) Eingriffsbefugnisse und Beschwerdeverfahren

3. Zusammenfassung

II. Navigatoren

1. Der Begriff des Navigators

2. Die Zugangs- und Nutzungsbedingungen

a) Angemessenheit, Chancengleichheit und Diskriminierungsfreiheit

b) Die Nutzungsbedingungen der §§ 53 Abs. 2 Satz 2 RStV, 14 Satzung über die Zugangsfreiheit

aa) Das unmittelbare Einschalten jedes Programms und das unmittelbare Zurückwechseln in den Navigator

bb) Die Nutzung anderer Navigatoren und elektronischer Programmführer

3. Eingriffsbefugnisse und Beschwerdeverfahren

4. Zusammenfassung

H. Die Abstimmung der Institutionen

I. Die Vorgaben des Telekommunikationsrechts im weiteren Sinne

II. Die Vorgaben des Urheberrechts

III. Die Vorgaben des Rundfunkrechts

J. Zusammenfassung in Thesen

I. Grundrechtliche Maßstäbe

II. Die Frequenzverwaltung

III. Der Zugang zu digitalisierten Breitbandkabelnetzen

IV. Die Vermarktung von Programminhalten

V. Die Entgeltregulierung der Verbreitung und Vermarktung

VI. Zugangsberechtigungssysteme und Navigatoren

VII. Die Abstimmung der Institutionen

Literaturverzeichnis

Sachregister

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