Chapter
Teil 1: Mobiler Arbeitnehmereinsatz als Wettbewerbsfaktor
§ 1 Nationale Arbeitnehmermobilität auf dem deutschen Arbeitsmarkt
A. Erscheinungsformen und rechtlicher Rahmen innerstaatlicher Arbeitnehmermobilität
1. Mobiler Arbeitnehmereinsatz innerhalb eines Unternehmens
a) Arbeitsvertragliche Zulässigkeit
b) Geltung von Tarifverträgen
aa) Tarifliche Geltungsbereichsbestimmung
bb) Rechtsfolgen einer Tarifgebietsüberschreitung
(1) Verlängerung der Tarifwirkung nach § 3 Abs. 3 TVG
(2) Nachwirkung iSd. § 4 Abs. 5 TVG
(3) Arbeitsvertragsinhalt bei Tariflosigkeit
c) Betriebsverfassungsrechtliche Zulässigkeit
aa) Betriebliche Zuordnung mobiler Arbeitnehmer
bb) Beteiligungsrechte des Betriebsrates nach § 99 BetrVG
2. Arbeitnehmerverleih zwischen voneinander unabhängigen Unternehmen
a) Vertragsstruktur und Abgrenzung zu sonstigen Mobilitätsformen
b) Inhalt des Arbeitsverhältnisses
aa) Gewerbsmäßige Arbeitnehmerüberlassung iSd. AÜG
bb) Erlaubnisvorbehalt als Mittel arbeitsvertraglicher Inhaltskontrolle
(1) Grundsatz der Verleiherbezogenheit
(2) Gleichstellung von Leiharbeitnehmern und Entleiherbelegschaft
(a) Gleichstellung bei unerlaubter Arbeitnehmerüberlassung
(b) Gleichstellung während der erlaubten Überlassung
cc) Sonderregeln und Ausnahmetatbestände des AÜG
c) Betriebsverfassungsrechtliche Zulässigkeit
aa) Grundsatz der betrieblichen Zuordnung zum Verleihbetrieb
bb) Beteiligungsrechte des Betriebsrates nach § 99 BetrVG
3. Konzerninterne Mobilität von Arbeitnehmern
a) Konzernbegriff und vertragliche Struktur
b) Anwendbarkeit des AÜG gem. § 1 Abs. 3 Nr. 2 AÜG
c) Betriebsverfassungsrechtliche Zulässigkeit und Geltung von Tarifverträgen
aa) Betriebliche Zuordnung konzernweit eingesetzter Arbeitnehmer
bb) Beteiligungsrechte des Betriebsrates nach § 99 BetrVG
cc) Geltung von Tarifverträgen
(1) Möglichkeiten konzernweiter Tarifeinheit
(2) Tarifpluralität im Konzern
B. Wettbewerbsfaktoren und -schranken innerstaatlicher Arbeitnehmermobilität
I. Mobilitätsspezifische Wettbewerbsfaktoren
1. Arbeitsbedingungen als Wettbewerbsfaktoren
2. Kartellwirkung arbeitsrechtlicher Gestaltungsfaktoren
a) Kartellwirkung aufgrund zwingender Normgeltung
aa) Einschränkung der individuellen Vertragsfreiheit
bb) Kartellgarantie des Art. 9 Abs. 3 Satz 1 GG
cc) Rechtsgrund zwingender Tarifgeltung
(1) Normunterwerfung iSd. § 4 Abs. 1 Satz 1 TVG
(2) Normunterworfenheit aufgrund Allgemeinverbindlicherklärung gem. § 5 Abs. 4 TVG
b) Faktische Kartellwirkung von Tarifverträgen
aa) Steuerung des Marktwertes der Arbeitsleistung
(1) „Übliche“ bzw. „dem Ortsgebrauch entsprechende“ Vergütung iSd. §§ 612 Abs. 2 BGB, 59 HGB
(2) „Angemessene Ausbildungsvergütung“ iSd. § 10 BBiG
(3) „Unzulängliche Vertragsbedingungen“ iSd. § 19 HAG
(4) Lohnwucher iSd. §§ 138 BGB, 291 StGB
bb) Inhaltskontrolle allgemeiner Geschäftsbedingungen
cc) Vergaberecht und Tariftreueerklärungen
3. Individualvertragliche Steuerbarkeit des Marktverhaltens
II. Innerstaatliche Wettbewerbsschranken
1. Schranken der Lohnkostenminimierung
aa) Staatliche Festsetzung von Mindestarbeitsbedingungen
bb) Gleichbehandlungsgebote
cc) Gesetzliche Gleichstellungsgebote
b) Tarifvertragliche Schranken
aa) Anwendungsbereich von Tarifverträgen
bb) Tariflohnunterschreitung als Rechtsbruch iSd. UWG
2. Schranken des örtlich flexiblen Arbeitnehmereinsatzes
b) Tarifvertragliche Schranken
aa) Tarifliche Mobilitätsregelungen
bb) Tarifliche Geltungsbereichsbestimmungen
III. Wettbewerbsrelevanz nationaler Autonomiebegrenzungen
§ 2 Internationale Arbeitnehmermobilität auf dem deutschen Arbeitsmarkt
A. Erscheinungsformen und rechtlicher Rahmen grenzüberschreitender Arbeitnehmermobilität
I. Mobilitätsformen mit Auslandsbezug
1. Aufenthaltsrecht und Berechtigung zur Ausübung einer unselbständigen Erwerbstätigkeit
a) Genehmigungspflichten als Marktzugangssperre
b) Marktöffnende Sonderregeln
aa) Erwerbstätigkeitsbegriff des § 12 DVAuslG
bb) Werkvertragsarbeitnehmer iSd. §§ 3 AAV, 3 ASAV
cc) Unionsbürger, Gleichgestellte und Drittstaatsangehörige
a) Qualifikation des zugrunde liegenden Rechtsverhältnisses als Arbeitsverhältnis
b) Arbeitsvertragsstatut nach Internationalem Privatrecht
aa) Parteiautonome Steuerbarkeit des anwendbaren Rechtssystems
(1) Direkte Rechtswahl iSd. Art. 27, 30 Abs. 1 EGBGB
(2) Indirekte Rechtswahl aufgrund objektiver Anknüpfung gem. Art. 30 Abs. 2 EGBGB
(a) Lex loci laboris, Art. 30 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB
(b) Recht der Einstellungsniederlassung, Art. 30 Abs. 2 Nr. 2 EGBGB
(c) Ausweichklausel, Art. 30 Abs. 2 a.E. EGBGB
(3) Kollektive Rechtswahl und Tarifvertragsstatut
(a) Akzessorietät des Tarifstatuts
(b) Extraterritoriale Geltungsbereichsbestimmung
(c) Tarifliche Wahl des Arbeitsvertragsstatuts
bb) Wirkungsgrenzen der Parteiautonomie
(1) Zwingende Bestimmungen der Art. 27 Abs. 3, 30 Abs. 1 EGBGB bei direkter Rechtswahl
(a) Zwingende Bestimmungen iSd. Art. 27 Abs. 3 EGBGB
(b) Zwingende Bestimmungen iSd. Art. 30 Abs. 1 EGBGB
(2) Eingriffsnormen des Art. 34 EGBGB
(3) Ordre public iSd. Art. 6 EGBGB
(4) Tarifverträge als Schranke der Parteiautonomie
(5) Auswirkungen des Betriebsverfassungsstatuts
c) Sozialversicherungspflicht nach Internationalem Sozialversicherungsrecht
aa) Autonomes Kollisionsrecht
(1) Lex loci laboris als Anknüpfungspunkt
(2) Einstrahlung bei Entsendung gem. § 5 Abs. 1 SGB IV
bb) Sozialversicherungsabkommen iSd. § 6 SGB IV
cc) Verordnung (EWG) Nr. 1408/71
(1) Europarechtliche Koordination internationalen Sozialrechts
(2) Lex loci laboris als Anknüpfungspunkt
(3) Einstrahlung bei Arbeitnehmermobilität, Art. 14 VO (EWG) Nr. 1408/71
B. Wettbewerbsfaktoren und -schranken grenzüberschreitender Arbeitnehmermobilität
I. Internationale Wettbewerbsfaktoren
II. Wettbewerbsschranken grenzüberschreitender Arbeitnehmermobilität
1. Spezifische Kontrollinstrumente im Hinblick auf Drittstaatsangehörige
a) Marktzugangsbedingungen des Arbeitserlaubnisrechts
aa) Schranken der individuellen Wettbewerbs- und Vertragsfreiheit
(1) Erlaubnispflichten als Mobilitätshindernis
(2) Bindung an den Arbeitsvertragsinhalt Dritter
bb) Rechtsfolgen eines Verstoßes
cc) Rechtfertigung der Schranken
b) Begrenzung der Einstrahlung ausländischer Sozialrechtsstatute
2. Kontrollinstrumente im Hinblick auf EG-Staatsangehörige
a) Autonomiebegrenzende Wettbewerbsschranken des Internationalen Privatrechts
aa) Zwingende Bestimmung wettbewerbsrelevanter Arbeitsbedingungen
(1) Grenzen der Lohnkostenminimierung
(2) Grenzen des örtlich flexiblen Arbeitnehmereinsatzes
bb) Rechtfertigung der Schranken direkter und indirekter Rechtswahlfreiheit
(1) Intern zwingende Bestimmungen gem. Art. 30 EGBGB
(2) International zwingende Bestimmungen gem. Art. 6, 34 EGBGB
b) Koordinierte Einschränkung des Sozialrechtsimports
III. Autonome Steuerbarkeit des Marktverhaltens
1. Autonomer Spielraum der Marktteilnehmer
2. Ausnutzung bestehender Wettbewerbsvorteile als „Dumping“
Teil 2: Autonomiebegrenzung durch Entsenderecht
§ 1 Europäisches Modell: Entsenderichtlinie 96/71/EG vom 16.12.1996
A. Inhalt des aufgestellten Rahmens
I. Arbeitnehmermobilitätsformen iSd. Art. 1 EG-RL 96/71
1. Dienstleistungserbringung als Wettbewerbsgegenstand
2. Entsendungsbegriff der Art. 2 Abs. 1, 1 Abs. 3 EG-RL 96/71
3. Arbeitnehmerbegriff des Art. 2 Abs. 2 EG-RL 96/71
II. Zwingende Bestimmungen iSd. Art. 3 Abs. 1, 7 EG-RL 96/71
1. Eingriffsnormen sui generis
a) Zwingende Arbeitsbedingungen des Einsatzstaates
b) Mittel internationaler Zwangswirkung
aa) Rechts- und Verwaltungsvorschriften
bb) Allgemeinverbindliche Tarifverträge und Schiedssprüche
c) Bedingtheit der internationalen Rechtsdurchsetzung
2. Ausnahmen des Art. 3 Abs. 2–5 EG-RL 96/71
III. Regelungsdichte und Umsetzungsspielraum
B. Rechtswirksamkeit der Autonomiebegrenzung
I. Formelle Rechtmäßigkeit
1. Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung
a) Regelungsziel der EG-RL 96/71
b) Rechtsangleichungskompetenzen des EGV
aa) Art. 55 iVm. Art. 47 Abs. 2 EGV
bb) Art. 55 iVm. Art. 46 Abs. 2 EGV
cc) Art. 137 Abs. 2 EGV/Art. 118a Abs. 2 EGV a.F.
2. Konsequenzen der Kompetenzanmaßung
II. Materielle Rechtmäßigkeit
1. Prüfungsmaßstab nach EuGH und BVerfG
2. Grundsatz der Nichteinmischung, Art. 6, 7 EVÜ
3. Grundfreiheiten des EGV
a) Arbeitnehmerfreizügigkeit, Art. 39 EGV
b) Dienstleistungsfreiheit, Art. 49 EGV
aa) Beschränkungsbegriff des EuGH
bb) Zwingende Allgemeininteressen als Rechtfertigung
(1) Arbeitnehmerschutz contra wirtschaftliche Interessen
(2) Rechtsprechung des EuGH zum Entsenderecht
(3) Ausgleichsmodell der Entsenderichtlinie
4. Gemeinschaftsgrundrechte
a) Rechtserkenntnisquellen iSd. Art. 6 Abs. 2 EUV
b) Europarechtliche Autonomiegrundrechte
aa) Freiheit wirtschaftlicher Betätigung
(1) Negative Koalitionsfreiheit iSd. Art. 11 EMRK
(2) Tarifautonomie iSd. Art. 28 GRCharta
§ 2 Nationale Autonomiebegrenzungsmodelle
A. Deutschland: Arbeitnehmer-Entsendegesetz vom 26.2.1996
I. Arbeitnehmermobilität iSd. AEntG
1. Wettbewerbsgegenstand iSd. §§ 1, 7 AEntG
2. Entsendungsbegriff des § 1 AEntG
II. Kollisionsrechtlich zwingende Kernvorschriften
1. „Harter Kern“ arbeitsrechtlicher Bestimmungen
a) Mobilitätsspezifische Wettbewerbsfaktoren
bb) Gleichbehandlungsgebote
dd) Arbeitnehmerüberlassung
b) Sonstige international zwingende Arbeitsbedingungen
2. Relativität des Normzwangs
a) Kollisionsrechtlicher Systembruch
b) Eingriffsrechtfertigung durch das Günstigkeitsprinzip
aa) Grundrechtspositionen
bb) Dienstleistungsfreiheit
III. Tarifverträge als Mittel internationalen Normzwangs
1. Loslösung des Tarifstatuts vom Arbeitsvertragsstatut
a) Gesetzlicher Tarifgeltungsbefehl
b) Gesetzliche Normwirkungserstreckung
2. Rechtfertigung tariflicher Autonomiebeschränkungen
a) Verdrängung ausländischer Tarifmacht
aa) Schutzbereichsverkürzung des Art. 9 Abs. 3 GG
bb) Eingriffsrechtfertigung
b) Tarifunterworfenheit mit Legitimationsdefiziten
aa) Allgemeinverbindlicherklärung iSd. § 1 Abs. 1 Satz 1 AEntG
bb) Rechtsverordnungserlass nach § 1 Abs. 3a AEntG
c) Intensivierung der Kartellwirkung von Tarifverträgen
(1) „Vorfahrtregel“ des § 1 AEntG
(2) Akzessorietätsmangel der Rechtsverordnung
(3) Inländerdiskriminierung bei nationaler Arbeitnehmermobilität
bb) Staatliche Lohnkartellierung
IV. Flankierende Sicherungsmaßnahmen
1. Administrative Mitwirkungspflichten, §§ 2, 3 AEntG
2. Urlaubskassenverfahren, § 1 Abs. 3 AEntG
3. Bürgenhaftung Dritter, § 1a AEntG
a) Wirtschaftliche Betätigungsfreiheit
b) Dienstleistungsfreiheit
B. Richtlinienumsetzung in Spanien: Entsendegesetz vom 29.11.1999
I. Arbeitnehmermobilität iSd. spEntG
1. Wettbewerbsgegenstand iSd. Art. 1 Abs. 2, 3 spEntG
2. Begriff des „desplazamiento“ iSd. Art. 2 spEntG
3. Ausnahme des Art. 3 Abs. 3 spEntG
II. Kollisionsrechtlicher Normzwang
1. „El núcleo duro“ zwingender Arbeitnehmerschutzbestimmungen
a) Arbeitszeit iSd. Art. 3 Abs. 1a spEntG
b) Mindestlohn iSd. Art. 3 Abs. 1b iVm. Art. 4 spEntG
c) Bedingungen des Arbeitnehmerverleihs iSd. Art. 3 Abs. 2 spEntG
d) Arbeitsschutzbestimmungen iSd. Art. 3 Abs. 1d, e spEntG
e) Nichtdiskriminierungsgebote iSd. Art. 3 Abs. 1c, f spEntG
f) Zusatzaspekte iSd. Art. 3 Abs. 1g, h spEntG
2. Relativität des Normzwangs
a) Günstigkeitsprinzip des Art. 3 Abs. 5 spEntG
b) Arbeitnehmerschutz als Allgemeininteresse iSd. Art. 49 EGV
3. Mittel normativer Zwangswirkung
a) „La legislación laboral española“ iSd. Art. 3 Abs. 1, 4 spEntG
b) Tarifverträge und ihre normative Reichweite
aa) Zweispurigkeit des spanischen Tarifsystems
bb) „Convenios colectivos“ iSd. Art. 3 Abs. 4 spEntG
cc) Legitimation internationaler Tarifmacht
III. Flankierende Sicherungsmaßnahmen
§ 3 Erforderlichkeit entsenderechtlicher Mobilitätsschranken
A. Lauterkeit des grenzüberschreitenden Dienstleistungswettbewerbs
B. Marktpluralität als Legitimationsproblem