Atypische Kausalverläufe in objektiver Zurechnung und subjektivem Tatbestand :Zugleich ein Beitrag zur Rechtsfigur des Irrtums über den Kausalverlauf ( Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge )

Publication subTitle :Zugleich ein Beitrag zur Rechtsfigur des Irrtums über den Kausalverlauf

Publication series :Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge

Author: Block   Florian  

Publisher: Duncker & Humblot GmbH‎

Publication year: 2010

E-ISBN: 9783428527267

P-ISBN(Paperback): 9783428127269

Subject:

Keyword: Rechts- und Staatswissenschaften

Language: GER

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Description

Im Zuge der Abhandlung wird die Fragestellung untersucht, wie sich Konstellationen sog. atypischer Kausalverläufe sachgerecht lösen lassen. Ausgehend von der zutreffenden Lehre von der objektiven Zurechnung stellt sich die Frage, welche Bedeutung dem subjektiven Tatbestand zukommt. Logische Friktionen und/oder unhaltbare Ergebnisse lassen sich dabei nur vermeiden, indem man den Kausalverlauf nicht als Gegenstand des Vorsatzes ansieht. Damit kann es aber auch keinen rechtlich erheblichen Irrtum über den Kausalverlauf geben. Sehr wohl Gegenstand des Vorsatzes und damit im subjektiven Tatbestand zu thematisieren sind jedoch Ausgangs- und Endpunkt des Kausalverlaufs, d. h. die Schaffung der rechtlich missbilligten Gefahr sowie der tatbestandliche Erfolg. Die Frage des Vorsatzes bezüglich der Unerlaubtheit der Gefahr ist schließlich nach den Grundsätzen des Irrtums über normative Tatbestandsmerkmale zu behandeln.

Chapter

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

A. Einleitende Bemerkungen

B. Relevante Fallgruppen

C. Überlegungen zum strafrechtlichen Verhaltensbegriff und zur Kausalität

I. Der zugrundegelegte Verhaltensbegriff

II. Bestimmung von Kausalität

1. Äquivalenztheorie i.w. S.

a) Äquivalenztheorie i. e. S. – Die conditio-Formel

aa) Herkunft und Grundaussage

bb) Kritik hinsichtlich der Leistungsfähigkeit

(1) Unklare Bedingungszusammenhänge

(2) Problematische Fallkonstellationen im Übrigen

(a) Unterlassen und Abbruch rettender Kausalverläufe

(b) Hypothetische und alternative Kausalität

(aa) Hypothetische Kausalverläufe

(bb) Alternative Kausalität

b) Die Lehre von der gesetzmäßigen Bedingung

c) Lösungsansätze auf Grundlage der Äquivalenztheorie im Übrigen

aa) Der konkrete Erfolg

bb) Atypische Kausalverläufe und atypische Konstitution des Opfers

cc) Dazwischentreten anderer Personen – Regressverbot?

dd) Abbruch der Kausalkette

d) Zur Notwendigkeit haftungsbeschränkender Korrekturen

2. Adäquanztheorie

3. Relevanztheorie

III. Zwischenfazit

D. Die objektive Zurechnung

I. Herkunft und Entwicklung der Rechtsfigur

II. Grundformel, Lösungsprinzipien und Fallgruppen

1. Die Grundformel

2. Lösungsprinzipien und Fallgruppen

a) Schaffung einer relevanten Gefahr – Reichweite des erlaubten Risikos

aa) Mangelnde Gefahrschaffung

bb) Das erlaubte Risiko

cc) Beurteilungsbasis

dd) Abgrenzung und Ausblick

b) Risikoverringerung und Risikomodifikation

aa) Schlichte Risikoverringerung

bb) Risikomodifikation

c) Schutzzweck der verletzten Sorgfaltsnorm

aa) Das Lösungsprinzip und seine Einordnung

bb) Abgrenzung zum Schutzzweck des Tatbestands – Terminologie und Funktion

d) Das Prinzip der Eigenverantwortlichkeit – Selbstschädigung und Fremdgefährdung

aa) Mitwirkung an eigenverantwortlicher Selbstgefährdung

(1) Begründung und Einordnung

(2) Voraussetzungen der Freiverantwortlichkeit

(3) Ausnahmen vom Zurechnungsausschluss?

bb) Die sog. Retterfälle

cc) Einverständliche Fremdgefährdung

e) Der Pflichtwidrigkeitszusammenhang

aa) Die zugrundeliegende Konstellation und ihre Lösung

bb) Beurteilungsbasis Risikoerhöhung?

3. Ergänzende Bemerkungen

a) Unvollständigkeit und Abgrenzung der bisherigen Darstellung

b) Zur Berücksichtigung hypothetischen Geschehens

III. Insbesondere: Die Behandlung atypischer Kausalverläufe

1. Grundproblematik

2. Systematisierung der relevanten Fallgruppen

a) Fälle des unbeeinflussten Erfolgseintritts

b) Änderungen des Kausalverlaufs

aa) Dazwischentreten Dritter

bb) Atypisches Opferverhalten

3. Zurechnungs- bzw. Lösungskriterien

a) Leistungsfähigkeit der Grundformel bei unbeeinflusstem Erfolgseintritt

aa) Ausgangspunkt: Definition der spezifischen geschaffenen Gefahr

bb) Kriterien zur Bestimmung der Gefahrverwirklichung

(1) Erhöhung der Gefahr für den Eintritt des konkreten Erfolgs

(2) Adäquanz im Sinne eines Wahrscheinlichkeitsurteils

(3) Die Beherrschbarkeit

(4) Problematische Fälle im Übrigen

(a) Atypische Konstitution des Opfers

(b) Kumulative Kausalität

b) Fälle des beeinflussten Erfolgseintritts

aa) Dritte im Kausalverlauf – Die sog. Regressverbotsfälle

(1) Das Adäquanzkriterium

(2) Die Beherrschbarkeit bzw. Steuerbarkeit

(3) Der Vertrauensgrundsatz

(4) Die Abgrenzung von Verantwortungsbereichen

(5) Fahrlässige Zweittat

bb) Fälle per se pflichtwidrigen Vorverhaltens

(1) Zur Übertragbarkeit von Lösungsansätzen

(2) Zentrale Kriterien zur Lösung

(3) Nachträgliches ärztliches Fehlverhalten

IV. Differenzierung zwischen vorsätzlichem und fahrlässigem Delikt

1. Die These vom Plus-Minus Verhältnis

2. Die These vom Aliud Verhältnis

3. Die Problematik der Thesen und die Konsequenzen für die objektive Zurechnung

a) Die Unhaltbarkeit der strengen Aliud These

b) Die Problematik der zeitlichen Dimension

V. Abweichende Lösungswege – Kritik

1. Die Kategorie des tatbestandsmäßigen Verhaltens

2. Die Kritik von Armin Kaufmann, Hilgendorf, Lampe, Samson und Struensee

a) Zusammenfassende Darstellung

b) Kritische Einordnung

3. Die Kritik von Hans Joachim Hirsch

a) Vorsätzliche Delikte

b) Fahrlässige Delikte

4. Die Ansicht der Rechtsprechung

VI. Weiterführendes Resümee – Rechtfertigung

1. Zur vorgebrachten Kritik

2. Terminologische Unterschiede beim fahrlässigen Delikt

3.Wider der Flucht in den subjektiven Tatbestand

4. Zur Bedeutung beim Vorsatzdelikt insbesondere beim Versuch

5. Konsequenzen für erfolgsqualifizierte Delikte

6. Ausblick

E. Zur Behandlung des atypischen Kausalverlaufs im subjektiven Tatbestand

I. Verhältnis zum objektiven Tatbestand – verbleibende Fälle

II. Der Gegenstand des Vorsatzes im Grundsatz

III. Abgrenzung des Irrtums über den Kausalverlauf

IV. Atypische Kausalverläufe im subjektiven Tatbestand – zur Möglichkeit eines Irrtums über den Kausalverlauf

1. Der Kausalverlauf als Gegenstand des Vorsatzes

2. Der Kausalverlauf als formaler Vorsatzgegenstand – tatsächlich die objektive Zurechnung bzw. Teile davon

a) Der Ansatz von Jescheck / Weigend

b) Die Entscheidungsrolle der objektiven Zurechnung nach Krey

c) Vorsatz bezüglich des Risikos als Essenz der Kausalität als Vorsatzgegenstand nach Jakobs

d) Die Konzeption von Schroth

3. Der Kausalverlauf als objektiver Aspekt – Eingrenzung des Vorsatzes durch Bezug auf Elemente der objektiven Zurechnung

a) Rudolphis These von irgendeiner geschaffenen Gefahr als Vorsatzgegenstand

b) Das Bewusstsein der Erfolgstauglichkeit nach Schroeder

c) Der Ansatz von Otto

d) Der Ansatz von Wolter

4. Das tatbestandsmäßige Verhalten als Bezugspunkt des Vorsatzes nach Frisch

5. Der Kausalverlauf als rein objektives Problem

6. Mögliche Irrtümer über den Kausalverlaufals (rein) theoretische Option

7. Kausalverlauf als objektives Problem mit der Möglichkeit eines weitergehenden Vorsatzausschlusses

a) Die Feststellung von Kühl als Ausgangspunkt

b) Die Einschätzung von Cramer / Sternberg-Lieben

c) Das Erfordernis der Vorsatzgefahr nach Puppe

d) Die Gefahr der tatbestandsmäßigen Abweichung nach Schlehofer

8. Das Kriterium der Planverwirklichung nach Roxin

F. Weiterführende Würdigung und Ableitung sachgerechter Kriterien für den subjektiven Tatbestand

I. Das Kongruenzerfordernis im Spannungsfeld tatsächliche rund vermeintlicher Tätervorstellungen

II. Die Problematik des Kausalverlaufs als Vorsatzgegenstand

1. Zur mangelnden Notwendigkeit

2. Fehlende Berechtigung aufgrund von Sach- und Systemwidrigkeit

a) Der Kausalverlauf als lediglich ex post erfahrbare Sanktionsnorm

b) Präzise Tätervorstellungen und konsistente Lösungen – die Unhaltbarkeit als Vorsatzgegenstand

III. Das Schaffen der unerlaubten Gefahr als Vorsatzgegenstand

IV. Zur Notwendigkeit des tatbestandlichen Erfolgs als Vorsatzgegenstand

V. Zur Ergänzung – Die dolus generalis Fälle

VI. Zur Bedeutung des Irrtums über normative Tatbestandsmerkmale

1. Normative Tatbestandsmerkmale und objektive Zurechnung

2. Behandlung des Irrtums über normative Tatbestandsmerkmale

3. Übertragung auf Elemente der objektiven Zurechnung

4. Umsetzung und Abgrenzung vom Verbotsirrtum

a) Die Abgrenzung im Grundsatz

b) Übertragung auf die objektive Zurechnung

5. Konsequenzen für Versuch und Wahndelikt

G. Schlussbemerkungen

I. Zusammenfassung

II. Konsistenz der eigenen Lösung aus Strafzweckgesichtspunkten

Literaturverzeichnis

Sachwortverzeichnis

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