Sachsenrecht :Studien zur Geschichte des sächsischen Landrechts in Mittelalter und früher Neuzeit ( Schriften zur Rechtsgeschichte )

Publication subTitle :Studien zur Geschichte des sächsischen Landrechts in Mittelalter und früher Neuzeit

Publication series :Schriften zur Rechtsgeschichte

Author: Kümper   Hiram  

Publisher: Duncker & Humblot GmbH‎

Publication year: 2009

E-ISBN: 9783428530939

P-ISBN(Paperback): 9783428130931

Subject:

Keyword: Rechts- und Staatswissenschaften

Language: GER

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Description

Der Sachsenspiegel des Eike von Repgow gehört ohne Frage zu den bedeutendsten Rechtsdenkmälern des deutschen Mittelalters. Diese Bedeutung gewinnt das Werk nicht nur aus sich selbst heraus, sondern vor allem durch seine ganz ungewöhnlich weite, geradezu pan-europäische Verbreitung. Zahlreiche Rechtsbücher nahmen einzelne Rechtssätze bis hin zu umfangreichen Teilen des Spiegels in sich auf und sicherten so die Weiterverbreitung nicht nur weit über die Grenzen seines sächsischen Entstehungsraumes, sondern auch weit über das Mittelalter hinaus. Dieser ungewöhnlichen Karriere geht die vorliegende Arbeit nach. Dabei werden zum einen spätere Rechtsbücher auf den konkreten Umfang der sich in ihnen manifestierenden Sachsenspiegelrezeption befragt, zum anderen eine erste Geschichte des »Sachsenrechts« von der Entstehung eines seiner absoluten Fundamentaltexte im frühen 13. Jahrhundert bis hin in die Gegenwart rechtshistorischer Forschung vorgelegt.

Chapter

Prolog

Inhaltsverzeichnis

A. Einleitung

I. Berechtigung und Ziel der Untersuchung

II. Die Quellen: Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters

1. Der Rechtsbuchbegriff in der mediävistischen Forschung

2. Probleme des überkommenen Rechtsbuchbegriffs

a) „rechtsbuch“, „recht-buch“, „speculum“? Die Sprache der Quellen

b) Rechtsbücher als spezifisch deutschrechtliches Phänomen?

c) Rechtsbücher als „Privatarbeit“?

d) Rechtsbücher und ihre „gesetzesähnliche Geltung“?

3. Ein alternativer Deutungsvorschlag: Rechtsbücher als autoritative Lehrbücher

4. Rechtsbücher und Rechtswirklichkeit

III. Forschungsstand und Vorarbeiten

IV. Der Gang der Untersuchung

B. Die Ausgangslage: Eike von Repgow und der Sachsenspiegel

I. Eike von Repgow und Hoyer von Falkenstein

II. Der Streit um Ort und Zeit der Abfassung sowie die lateinische Vorlage

III. Zum so genannten „Mühlhäuser Reichsrechtsbuch“

IV. Die Quellen des Sachsenspiegels

V. Rechtssprichwörter im Sachsenspiegel

VI. Die handschriftliche Überlieferung

1. Kurzformen (Ia bis Ic)

2. Vierte deutsche Fassung (IIa)

3. Die Codices picturati (IIb)

4. Sachregister- und systematische Handschriften (IIc und IId)

5. Glossenvorlage (IIe)

6. Die lateinischen versiones (III) sowie die lateinisch-polnischen Drucke

7. Die Glossenhandschriften (IVa bis IVc)

VII. Die Landrechtsglossen und der Richtsteig Landrechts

VIII. Die abecedarischen Arbeiten, Remissorien und andere Erschließungshilfen

IX. Vom „Gedankengang des Sachsenspiegels“

X. Die Sächsische Weltchronik

XI. Der Sachsenspiegel und das sächsische Lehnrecht

C. Grundlinien einer Wirkungs- und Literaturgeschichte des Sachsenspiegels und des Gemeinen Sachsenrechts

I. Die projizierte Vorzeit: Karl, Otto und der Sachsenspiegel

II. Frühe Verbreitung und erste Rezeption in Recht und Literatur

III. Umfassende Rezeption und erste Fälle von konkreter Rechtsanwendung

IV. Die „Articuli reprobati“

V. Die ansteigende Verbreitung der Schöffensprüche

VI. Das 15. Jahrhundert: Höhepunkt und Ende der „Rechtsbücherzeit“

VII. Das Phänomen „der Rezeption“ (des römischen Rechts)

VIII. Aus der Wiege der „sächsischen Rechtswissenschaft“

IX. Die Kursächsischen Konstitutionen von 1572

X. Die sächsischen Juristenfakultäten und das Gemeine Sachsenrecht

XI. Der Prozess „in foro Saxonico“ und die „sächsischen Criminalisten“

XII. Der Beginn der rechtshistorischen Erforschung der Spiegelrechte

XIII. Historische Rechtsschule und Deutsche Privatrechtswissenschaft

XIV. Sachsenspiegelforschung im Nationalsozialismus

XV. Sachsenspiegel- und Rechtsbücherforschung seit 1945

D. Erscheinungsformen der Sachsenspiegel-Rezeption in einzelnen deutschen Rechtsbüchern

I. Unmittelbare Umarbeitungen des Sachsenspiegels

1. Das Breslauer Landrecht

2. Der so genannte „Holländische Sachsenspiegel“

3. Das Berliner Schöffenrecht

4. Das Neumarkter Rechtsbuch

5. Löwenberger Rechtsbuch

6. Der Livländische Spiegel Land- und Lehnrechts

7. Die Rezeption in Süddeutschland: Oberdeutscher Sachsenspiegel und Deutschenspiegel

II. „Schwabenspiegel“ (Kaiserliches Land- und Lehnrecht)

1. Grundzüge von Einfluss und Verbreitung

2. Die französischen, tschechischen und lateinischen Übersetzungen

3. Einige Worte zur Editionsgeschichte

4. Zur Forschungsgeschichte

5. Vergleich zwischen Sachsen- und Schwabenspiegel

6. Drei Sonderfälle der Schwabenspiegelüberlieferung und -rezeption

a) Das Elbinger Rechtsbuch: Schwabenspiegelrecht in Preußen

b) Eine welfische Kompilationshandschrift

c) Zwei Kompilationshandschriften aus „Schwabenspiegel“ und Kleinem Kaiserrecht

7. Das „Kleine Kaiserrecht“

III. Magdeburger Rechtsbücher und „Magdeburger Recht“

1. Texte, Überlieferung, Editionen

2. Grundzüge der geographischen Verbreitung des Magdeburger Rechts

a) Schlesien und Polen

b) Preußen und das Deutschordensland

c) Ukraine, Litauen und Belorussland

d) Böhmen, Mähren, Slowakei, Rumänien und Ungarn

3. Magdeburg als Spruchgremium – ein Aufriss

4. Einige wichtige Arbeiten des Magdeburger Rechts im ausgehenden Mittelalter

a) Die Magdeburger Fragen

b) Die IX Bücher Magdeburger Rechts

c) Nikolaus Wurm und seine Arbeiten über das sächsisch-magdeburgische Recht

d) Kaspar Popplau und „Der Rechte Weg“

e) Erbrechtstraktate und „Arbores sanguinitatis vel consanguinitatis“

IV. Das Zwickauer, das Meißner und das Eisenacher Rechtsbuch

1. Zwickauer Rechtsbuch

2. Meißner Rechtsbuch

a) Editionen, Überlieferung, Forschung

b) Entstehung und Verbreitung

c) Das Verhältnis zum Sachsenspiegel

3. Eisenacher Rechtsbuch

4. Das Rechtsbuch des Johannes Purgoldt

V. Das „Weißenfelser Rechtsbuch“

VI. Ausgewählte weitere Rezeptionsträger

1. Sachsenspiegelrezeption im Saalfelder Rechtsbuch?

2. Sächsisches Recht in der Altmark: Salzwedeler Rechtsbuch (15. Jh.)

3. Sächsisches Recht in Schlesien: Glogau und Troppau

a) Glogauer Rechtsbuch (1386)

b) Troppauer Rechtsbuch (nach 1382)

4. Sächsisches Recht in Böhmen: Das Prager Rechtsbuch

5. Sächsisches Recht in der Slowakei: Das Silleiner Rechtsbuch (1378)

6. Sächsisches Recht in Westfalen: Das Herforder Rechtsbuch (um 1365)

7. Einige Sachsenspiegelexzerpte in Sammelhandschriften

E. Rezeptionsgeschichtliche Analysen und Einzelbefunde zur Charakteristik und zu einzelnen Rechtsinstituten der sächsischen Rechtsbücher

I. Anlage, Technik, Stil und außerrechtliche Grundgedanken

1. Rahmentexte: Vor- und Nachreden in deutschen Rechtsbüchern

2. Religiöse Vorstellungen, Weltalterlehre und Geschichtsbild

a) Zwei-Schwerter-Lehre und Stratordienst (Ssp. Ldr. I 1)

b) Die Quaestio vom Ursprung der Unfreiheit (Ssp. Ldr III 42 §§ 3–6)

3. Terra iuris Saxonici? Der Raum „Sachsen“

II. „Alles, was Recht ist.“ – Einige Grundideen

1. Das Verhältnis von Rechtsgewohnheit und geschriebenem Recht

2. Rechtsfähigkeit und Rechtsminderung

III. Güterabsicherung und -weitergabe im familiären Umfeld

1. Die Gewere als Schlüsselbegriff des mittelalterlichen Güterrechts

2. Der Grundsatz „Hand wahre Hand“

3. Die eheliche Gütergemeinschaft – eine Beobachtung

4. Erben und Vererben

a) Erbenlaub

b) Die Sondervermögen

c) Entwicklung der Sondervermögen im Gemeinen Sachsenrecht

d) Erbfolgeordnung(en) und konkurrierende Erbansprüche

5. Der Grundsatz „Der Ältere teilt und der Jüngere soll kiesen“

IV. Unrecht, Verbrechen und seine Folgen

1. Konzepte: Unrecht, Verbrechen, Strafe

2. Tier- und Scheinbußen

3. Von den Bußen zu Schadensersatz und Schmerzensgeld

4. Einige häufige Straffälle und Tatbestände

a) Diebstahl, Wegnahme, Raub

b) Körperverletzung, Totschlag, Mord

c) Sexualdelikte

5. Gottesurteile und „irrationales Beweisrecht“

6. Schuldknechtschaft und Einlager – einige Zusätze zum 18. Jahrhundert

7. Die „Sächsische Frist“

8. Urteilsschelte und Appellation – eine Notiz

V. Regelungsansprüche gegenüber Reich, Kirche, Welt

1. Kurfürsten und Königswahl

2. Mitteis’ drei Säulen des deutschen Sonderwegs

3. Rechtshilfe oder Widerstandsrecht?

4. Königliche Gerichtsbarkeit und Königsprivilegien

5. Papsttum, Kirche und Kirchenrecht

F. Zusammenfassende, aber nicht abschließende Betrachtungen

Anhang

I. Rechtsbücherkonkordanz

II. Materialien und Texte

1. Summa des ganzen Prozesses

2. Informatio ex speculo Saxonum: Historisierende Vorrede

3. Die dem Sachsenspiegel fremden Artikel des Löwenberger Rechtsbuches

4. Textprobe aus dem Weißenfelser Rechtsbuch

5. Konstitution Christians VI. über die sächsische Geradein Holstein (1742)

6. August Geyder an Carl Gustav Homeyer, 5. Januar 1836

Quellen- und Literaturverzeichnis

I. Abgekürzt zitierte Werke, Zeitschriften und Reihen

II. Handschriften

III. Gedruckte Quellen

1. Editionen, Quellensammlungen, Faksimiles

2. Druckschriften der Frühneuzeit (bis 1800)

IV. Literatur

V. Hilfsmittel und Handschriftenkataloge

Personen-, Orts- und Sachregister

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