Affectionis aestimatio :Vom Ursprung des Affektionsinteresses im römischen Recht und seiner Rezeption ( Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte )

Publication subTitle :Vom Ursprung des Affektionsinteresses im römischen Recht und seiner Rezeption

Publication series :Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte

Author: Kindler   Martin  

Publisher: Duncker & Humblot GmbH‎

Publication year: 2012

E-ISBN: 9783428537563

P-ISBN(Paperback): 9783428137565

Subject:

Keyword: Rechts- und Staatswissenschaften

Language: GER

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Description

Die Frage nach dem richtigen Wert einer Sache beschäftigt Juristen zu jeder Zeit und in jeder Rechtsordnung, weil sie für interessengerechte Lösungen elementar ist. Ein wichtiger Beleg gegen die Berücksichtigung der affectio in den römischen Quellen findet sich – ganz ähnlich zum modernrechtlichen Affektionsinteresse – beim deliktischen Schadensersatz. Die römischen Juristen behandeln das Thema aber vielfältiger, weil sie die Streitsache infolge des Grundsatzes der Geldverurteilung bei nahezu jeder Klage bewerten müssen. Erst spätere Juristen begreifen die condemnatio pecuniaria als bloße Ersatzleistung, weswegen die affectio beim Schadensersatz diskutiert wird und damit im Strudel des Interesse-Begriffs an diesen heranrückt. Daher widmet sich die Untersuchung auch der Rezeption und besonders dem Schätzungseid, um letztlich den Weg und die Überformung der besonderen Vorliebe aufzuzeigen.

Chapter

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Einführung

I. Gegenstand der Arbeit

II. Die affectio in den Quellen – Beispiele für die besondere Zuneigung

III. Stand der Forschung

IV. Gang der Untersuchung

Erster Teil: Hermeneutische Fragestellung: Die Suche nach dem Ersatz des Affektionsinteresses in den römisch-rechtlichen Quellen

§ 1 Das autonome Verstehen vergangenen Rechts

§ 2 Der Grundsatz der Geldverurteilung und seine Überwindung

§ 3 Die affectio im Strudel des Interessebegriffs

Zweiter Teil: Die Fallentscheidungen des klassischen Rechts zur affectio

§ 1 Grundlagen

§ 2 Actiones arbitrariae

I. Vindicatio in servitutem und rei vindicatio

1. Die Vorschläge zur sedes materiae

2. Servus artifex und mediastinus

3. Die (servi) delicati

4. Die juristische Bewertung dieser Beziehung

5. Nochmals zur sedis materiae

6. Die Haftung im Freiheitsprozess

7. Herkunft der condemnatio pecuniaria

8. Begründung des Ausschlusses der affectio im Allgemeinen

9. Begründung der Lösung im Besonderen

10. Ergebnis

11. Exkurs Venul. D. 46,8,8,2 (15 stipul.)

II. Klagen nach der lex Falcidia

III. Actio Fabiana

1. Ulpian D. 38,5,1,15 (44 ad ed.) als Ausgangsquelle

2. Beispiele für affectio

3. Die Lösung des Falles durch Ulpian

4. Widerspruch zu Javolen D. 38,2,36 (8 epist.)?

5. Exkurs: Weitere Beispiele für affectio

6. Synopse von Ulpian D. 38,5,1,15 und Javolen D. 38,2,36 und Ergebnis

IV. Interdictum quod vi aut clam

V. Gesamtergebnis zu den actiones arbitrariae

§ 3 Gemischte Strafklagen

I. Actio legis Aquiliae

1. Der schadensrechtliche Ausgangspunkt Paulus D. 9,2,33pr. (2 ad Plaut.)

2. Paulus D. 35,2,63pr. als Parallelfall?

3. Nähere Betrachtung der Beispiele für affectio

4. Übertragung des Pedius-Gedanken aus D. 35,2,63pr. auf das Schadensrecht in D. 9,2,33pr. durch Paulus?

5. Die Begründung für den Ausschluss der affectio

6. Ergebnis

II. Actio servi corrupti utilis

III. Ergebnis zu den gemischten Strafklagen

§ 4 Iudicia bonae fidei

I. Actio mandati

1. Die Voraussetzungen

2. Der erste Fall: nullum mandatum

3. Der zweite Fall: ut manumitteretur

4. affectus ratione agi

5. Der dritte Fall

II. Kaufpactum

1. Die Voraussetzungen

2. Papinians Lösung

3. Parallele zu Papinian D. 18,7,6

4. Die Abwandlung in Pap. D. 18,7,7

5. Zusammenfassung des Gedankens Papinians

6. Alternative Lösung – begünstigende Klausel als Ausgangspunkt

7. Die rechtliche Konstruktion

8. Die Rolle des beneficium in der Lösung Papinians

9. Das Verhältnis von D. 18,7,6,1 (27 quaest.) und D. 17,1,54pr. (27 quaest.)

10. Ergebnis

III. Weitere Belege im Rahmen von bonae fidei iudicia

IV. Gesamtergebnis zu den bonae fidei iudicia

§ 5 Strenge Klagen

I. Stipulatio duplae

II. Das Interesse am Unterbleiben der Eviktion nach Paulus

III. Die paterna affectio

IV. Ergebnis

§ 6 Besondere Verfahren

I. Klagen nach dem Edikt ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat

II. In integrum restitutio als prätorischer Rechtsbehelf

1. In integrum restitutio bei Übervorteilung des minor

2. Übervorteilung bei einer Versteigerung?

3. Bedeutung der affectio

4. Ergebnis

§ 7 Nachklassische Entwicklungen bis und unter Justinian

§ 8 Ergebnisse zu den Fällen des klassischen Rechts

Dritter Teil: Die Bedeutung der affectio für die Selbstschätzung durch den Kläger: iusiurandum in litem und seine Wirkungsgeschichte

§ 1 Der Schätzungseid im klassischen Recht

I. Einführung

II. Litis aestimatio

III. Modifikation der Schätzung – Straffunktion als Grund für die Selbstschätzung

IV. Folgen der Verurteilung – Quasikauf als Begründung für die Selbstschätzung

V. Anwendung und Inhalt des Schätzungseids – Schätzung über den Marktwert?

VI. Ergebnis

§ 2 Der Bedeutungswandel der Selbstschätzung

I. Die nachklassische und weitere Entwicklung

II. Die Entwicklung im kanonischen Recht und die moraltheologische Restitutionslehre

III. Das Vernunftrecht und die Naturrechtsgesetzbücher

§ 3 Ergebnis

Schlussbetrachtung

Thesen zur Arbeit

Literaturverzeichnis

Quellenregister

Antike

I. Juristische Quellen

1. Vorjustinianisch-römisches Recht

a) Gai Institutiones

b) Justinian, Constitutio Dedoken

c) Lex XII Tabularum

d) Pauli sententiae

e) Ulpiani epitome

2. Justinianisch-römisches Recht

a) Codex Iustinianus

b) Institutiones

c) Digesta

d) Novellae Iustiniani

3. Weltliches und kirchliches Recht

II. Literarische Quellen

Mittelalter

Stichwortverzeichnis

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