Description
Das ENe Gläubigeranfechtungsrecht (fraudulent conveyances law) beruht auf einem Mosaik aus Gesetzen und Urteilen. Constantin Willems analysiert eine Vielzahl dieser Mosaiksteine und weist nach, dass eine große inhaltliche Nähe zum kontinentalen, in Tradition der römischrechtlichen $aactio Pauliana$z stehenden Recht besteht. Insbesondere hinsichtlich der Gesetze Henry VIII. (1542–3) und Elizabeth I. (1571) sowie der Leitentscheidungen Case de Bankrupts (1589) und Twyne's Case (1602) liegt eine Rezeption kontinentalen Rechts nahe.
Willems belegt, dass das ENe Gläubigeranfechtungsrecht trotz seiner Inselposition vom kontinentalen, auf römischen Rechtsquellen beruhenden Recht beeinflusst wurde, und stellt damit auf diesem Gebiet den Mythos der »noble isolation« historisch in Frage. Diese Betonung gemeinsamer Wurzeln von kontinentalem und ENem Recht ist auch angesichts einer europäischen Rechtsvereinheitlichung von Interesse, da nur, wenn auch das ENe Recht »europäischen Charakter« hat und damit gemeinsame Grundlagen einer europäischen Rechtskultur bestehen, eine Vereinheitlichung des Rechts in Europa praktikabel ist.
Chapter
A. Einführung in die Arbeit
II. Herangehensweise an das Thema
B. Die actio Pauliana im justinianischen Insolvenzrecht
I. Überblick über das justinianische Insolvenzrecht
II. Die justinianische Insolvenzanfechtungsklage
b) Objektive Voraussetzungen
c) Subjektive Voraussetzungen
d) Aktiv- und Passivlegitimation
4. Rechtsnatur und Rechtsfolgen
C. Rechtsentwicklungen in England
I. Zur Rezeption des römischen Rechts in England im Allgemeinen
II. Zur Rezeption kontinentalen Gläubigeranfechtungsrechts in England im Speziellen
1. Römisches Gläubigeranfechtungsrecht als Gegenstand von Lehre und Praxis
a) Römisches Gläubigeranfechtungsrecht als Gegenstand der Lehre
aa) Vacarius und der Liber Pauperum
bb) Eine anonyme lectura zu den Institutionen
cc) Römisches Recht an den Universitäten Oxford und Cambridge
b) Römisches Gläubigeranfechtungsrecht in der Fachgerichtspraxis
aa) Ecclesiastical courts
2. Kontinentale Einflüsse auf Gesetzesrecht und common law
a) Gesetzesrecht (statute law)
aa) 25 Edw. III., stat. 5, c. 23 (1351)
(1) Vorgeschichte der Gesetzgebung
(2) Hintergründe der Gesetzgebung
(3) Zur kollektiven Haftung für Verbindlichkeiten eines Einzelnen
bb) Frühe Ansätze allgemeiner Gesetzgebung gegen Gläubigerverkürzung
(1) 50 Edw. III. c. 6 (1376)
(2) Ric. II. stat. 2, c. 3 (1379)
(3) 3 Hen. VII. c. 4 (1487)
cc) 34 & 35 Hen. VIII. c. 4 (1542-3)
(2) Einordnung und Würdigung
(3) „presumably under strong Flemish influence"
(a) Die Rechtslage nach flämischem Recht
(b) Vergleich zwischen den Gesetzen Karls V. und 34 & 35 Hen. VIII. c. 4
dd) 13 Eliz. I. c. 7 und 13 Eliz. I. c. 5 (1571)
(1) 13 Eliz. I. c. 7 (1571)
(a) Entstehungsgeschichte
(c) Einordnung und Würdigung
(2) 13 Eliz. I. c. 5 (1571)
(a) Entstehungsgeschichte
(c) Einordnung und Würdigung
ee) 1 Jac. I. c. 15 (1603-4)
(2) Einordnung und Würdigung
ff) 21 Jac. I. c. 19 (1623-4)
(2) Einordnung und Würdigung
bb) Lyte & son feme, et Gyles Peny (1541)
dd) Smith v. Mills / „Case de Bankrupts“ (1589)
ee) Pauncefoot v. Blunt / „Pauncefoot’s Case“ (1593)
ff) Wilson v. Packman / „Packman’s Case“ (1595)
hh) Goodall v. Wyatt (1595)
ii) Upton v. Basset (1595)
Verzeichnis der zitierten Literatur
Verzeichnis der zitierten Rechtsquellen
Antike Rechtsquellen vor Justinian
Justinianische Gesetzgebung
Nachjustinianische juristische Quellen
Antike nichtjuristische Quellen
Englische Gesetze („statutes“)
Englische Rechtsfälle („cases“)