Syntagma :Verfasstes Recht, verfasste Gesellschaft, verfasste Sprache im Horizont von Zeit

Publication subTitle :Verfasstes Recht, verfasste Gesellschaft, verfasste Sprache im Horizont von Zeit

Author: Müller   Friedrich  

Publisher: Duncker & Humblot GmbH‎

Publication year: 2012

E-ISBN: 9783428538713

P-ISBN(Paperback): 9783428138715

Subject:

Keyword: Rechts- und Staatswissenschaften

Language: GER

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Description

Auf diesen Seiten dokumentieren sich eine Arbeit für die Philosophie des Rechts, für die Reflexion der modernen Gesellschaft, die Theorie der Sprache und ein Annähern an das Rätsel der Zeit. $aSyntagma$z bringt im Ersten Buch eine Theorie von Rechtsbegriff und Rechtstext, von begründeter Entscheidung statt Dezision. Im Zweiten Buch eine Theorie der modernen Gesellschaft, der sie durchziehenden Kämpfe, des Staats der europäischen Neuzeit und seiner Verfassung mit ihrem Muster von Spaltung und Widerspruch. Im Dritten Buch folgt ein Erörtern der Sprache am Leitfaden der Sprache des Rechts. Das Vierte Buch schließt, als Metatheorie zu dem, was die Reflexion in den drei ersten immanent antreibt, mit einer Phänomenologie von $aZeit,$z die in einer Trias von Zeitbegriffen entfaltet wird. Recht erscheint als Sprache und ereignet sich in Zeit. Statt das nur $aüber$z Recht und Verfassung zu sagen, wird dieser Grundsachverhalt hier immanent durchgespielt: von einer realistischen Theorie, deren Radikalität in eben dieser Immanenz besteht. Zeit des Rechts, Zeit der Gesellschaft, Zeit der Sprache. Zeit der Menschen. Im Umkreisen dieser Gravitationszentren wird eine Fülle alter und neuer Probleme aufgeklärt, jeweils mit historischen und aktuellen Beispielen. So etwa die Formen und Rollen der Vorverständnisse, Ereignis und Situation, Recht und Sprache als Handeln. Dann der Anspruch von materialem Rechtsstaat und materialer Demokratie in einer inhaltlich bestimmten Republik und die lebenswichtige Rolle der (trans)nationalen Menschen- und Bürgerrechte unter der Herrschaft real existierender Oligarchien. Ferner das zentrale Problem der Gerechtigkeit und das elementare Bedürfnis nach Naturrecht, das auf heutigem Stand positivrechtlich erfüllt werden kann. Die alte Sicht von »Sein $aversus$z Sollen« – handlungstheoretisch, linguistisch und praktisch so nicht haltbar – wird realistisch aufgelöst. Ein Juridischer Imperativ wird formuliert und die Arbeitsethik der Rechtsarbeiter als entscheidend herausgestellt. Ein Zentrum aller Analysen bildet das Urphänomen der Gewalt – gesellschaftlicher, rechtlicher und auch sprachlicher: Gewalt in Sprache und durch Sprache, einschließlich der Massenmedien, des öffentlichen Sprachgebrauchs, der Spielarten von Ideologie, des differenten Status von Meinung, Argument und Normtext beim Formulieren von Gründen. Dazu gehören auch die Rolle der Intellektuellen und die Position der Wissenschaft. Durch die sukzessiven Reduktionen von Demokratie, durch latenten Bürgerkrieg in Form eines Sozialkampfs von oben werden, zusammen mit oligarchischer Dominanz, Leistungsgrenzen des Verfassungsstaats greifbar. Dem $abellum omnium contra omnes$z vor dem Verfassungstaat wird der Krieg der Wenigen gegen die Meisten im Verfassungsstaat als Gegenstand der Analyse angefügt. Zusammen mit Rechtsdogmatik und Rechtslinguistik ergibt sich das Ensemble einer materialen Politischen Rechtslehre, das auch Zeugnis ablegt. Zeugnis von einem wissenschaftlichen Weg und einem Engagement – »politisch« im Sinn von: $aauf die Polis bezogen.$z Auf die Polis, für deren Verfassung (Syntagma) ihre Mitglieder kämpfen sollten wie für die Stadtmauer. Es gibt kein Ganzes, das vorgegeben und aus dem zu deduzieren wäre. Doch geht es an jeder einzelnen Stelle $aum das Ganze$z im Sinn eines umfassenden Bewusstseins der Probleme, an denen gemeinsam weiter zu arbeiten ein $aWork in progress$z erfordert.

Chapter

Vorwort

Inhaltsübersicht

Inhaltsverzeichnis

Erstes Buch: Recht, Text, Entscheidung

I. Zum Ausdruck "Recht"

1 Recht, Rechtsnorm

1.1 Natürliche Sprache

2 Rechtsfall

3 Normtext, Geltung, Konkretisierung

3.1 Sachbereich, Fallbereich, Normbereich

4 Normtext, Normprogramm, Rechtsnorm

5 Begriffe: unterscheiden, abgrenzen

6 Beispiele

6.1 Verstehen, Interpretieren, Arbeit mit Texten, Vorverständnisse

7 Normtext ungleich (nicht identisch mit) Rechtsnorm

7.1 Beispiele: historische Abschweifungen, keine lex ante casum

7.2 Normativität

8 "Sein und Sollen"

II. Pfade zur Methodik

9 Pfade zur Methodik

9.1 Methodenehrlichkeit

9.2 Rationalisierung, Work in progress

9.3 Typen von Aktion und Situation

9.4 Weitere Fragen an den Positivismus

9.41 Ausweitung auf strukturierende Spracharbeit

9.42 Unpolemischer Nachpositivismus

9.43 Regelpragmatismus

9.5 Warum kommen Fakten in die Rechtsarbeit?

9.6 Entscheidungsnorm

9.7 Noch zu Kelsen

9.8 Noch zum Positivismus

III. Normtexte, Begründungstexte

10 Zu Normtexten

10.1 Merkposten und Vor-Schrift

10.2 Normtexte, Topoi

10.3 Normtexte, Situation, Bedeutung

10.4 Textstruktur

10.5 Fragen von Bindung, "Nominalismus", Zirkularität

10.51 "Nominalismus" der Verfassung

10.52 "Zirkularität"

10.6 ,Richterrecht‘, Standgericht, Legitimität

11 Zu Begründungstexten

11.1 Begründungen in der Legislative

11.2 Begründung in Justiz und Exekutive: Aufrichtigkeit

11.3 Verständlichkeit, Vertretbarkeit

11.31 Der Kampf um Verständlichkeit

11.32 Fragen der Rangfolge von Argumenten

11.33 Wie kommen Fakten in die Rechtsarbeit?

11.34 Aspekte der Vertretbarkeit

IV. Dezision oder Entscheidung

12.1 "Dezision"

12.2 Ansatzpunkte: Vergleich und Konsens

12.3 Das "Nichts" des Normativen

12.4 Die Orte des Politischen und der Textstruktur

12.5 Entscheidung statt Dezision

Zweites Buch: Lässt sich Leviathan verfassen?

I. Widerspruch und Spaltung im Verfassungsstaat

13 Zur Rolle der Verfassungstheorie

14 Leben, überleben

15 Näheres zu "Widerspruch" und "Spaltung"

16 Näheres zu "Konsens"

17 Hier vorgestellter Begriff von "Ideologie"

18 Einzelheiten zum Widerspruch

19 Einzelheiten zur Spaltung

20 Inter disciplinas silent musae

21 Norm: nicht Wille, sondern Vorstellung

21.1 Dr. Locke and Mr. Hyde

22 Zur Geltungsstruktur

22.1 Weitere Einzelheiten aus den Rechtsgebieten

22.2 Beispiel: die "verfassunggebende Gewalt des Volkes"

22.3 Beispiel: die Verfassung als "Einheit"

22.4 Die Verfassung und ihre "Feinde"

22.5 Kurzer Ausflug in Feindesland

22.6 Wo bleibt Leviathan?

II. Was fangen wir mit dem Ausdruck "Nation" an?

23 Zur Imago

23.1 Zum Gebrauch

24 "Nation" bei Rousseau

25 Rousseaus theoretisch-politisches Vorhaben

26 "Nation" ab 1789

27 Einige Facetten des Nationalismus

III. Verfassungsstaat – weitere Normfragen

28 Für eine materiale Demokratie

28.1 Autoritäre und liberale Gegner

28.2 Zwei oder drei (riskante) Dinge, die ich von ihr weiß

28.3 Wo bleibt "das Volk" der defizienten Demokratie?

28.4 Zur Rolle der Grundrechte

29 Nach dem Naturrecht

29.1 Was am Naturrecht war "natürlich"?

29.2 Rechte der menschlichen Natur

30 Fragen der Gerechtigkeit

30.1 Kleine Phänomenologie

30.2 Arbeitsteilung, Immanenz, Utopie

30.3 Gerechtigkeit im Rahmen der Rechtsmethodik

31 Randnote zur Justiz

32 Was verfasst der Verfassungsstaat?

IV. Verfassungsstaat – faktische Fragen

33 Bellum paucorum contra plurimos

34 Aus dem Kulturkampf aller Tage

35 Von oben kämpft sich’s besser

35.1 Von wo aus kämpft Demokratie?

35.2 Pfade außerhalb Utopia

35.3 Falsches im Richtigen

36. Kurze Antwort auf eine lange Frage

Drittes Buch: Fast alles, außer sprechen, kann Sprache

37 Syntagma

I. Recht gibt es nur zu den allgemeinen Bedingungen von Sprache

38 Reden, schreiben, gordischer Knoten

39 Anthropolingua

40 Im Umkreis(en) von "Bedeutung"

40.1 Ein Sommer in der Hölle

40.2 Praktisches

40.3 Ohne Grenzen, aber nicht ohne Grund

41 Langage engage

42 S[pr]ache

43 Text, Kommunikation, Krise, Praxis

44 Language is (also) war

II. Recht in Sprache, Sprache in Recht getaucht

45 Still more text

46 Realfall, Rechtsfall

47 Rechtsfall, Entscheidung

III. Zu einer Gestalt von Theorie

48 Ein wenig über Theorie, Dialektik, Materialismus

49 Aus den Anfängen der Strukturierenden Rechtslehre

50 Work in progress, Dogma, normativ/präskriptiv

51 Rechtslehre, Positivismus, Rechtskunde oder Wissenschaft, Realismus, induktiv/material

52 Dialektik en miniature

53 Randnote zur Sprache des Strukturkonzepts

53.1 Dekonstruktionen

53.2 ,Meinen‘ ist etwas anderes

53.3 Metaphorik

54 Die Wissenschaft: ein langer ruhiger Fluss? – Zum Streit um die Strukturierende Rechtslehre

55 Auf die Polis bezogen

IV.Eine Gestalt von Immanenz

56 Formprinzip Immanenz

56.1 Immanenz des Lebens

Viertes Buch: Beinahe nichts, außer entzeiten, kann Zeit

I. Umkreisen von "Zeit"

57 Entzeiten

57.1 Entzeiten im Raum des Rechts

57.2 Zeitlichkeit, Immanenz, Dekonstruktion

58 Was hier nicht ansteht

59 Timaios

59.1 Immer noch Bild

60 Zeit in Bedeutung

61 Zeit in Sprache und Sprachen

61.1 Hat "Zeit" ein Geschlecht oder ist sie ein Engel?

II. Auf dem Weg zum Phänomen

62 Von der Banalität des schon immer

63 Ist "Lebenszeit" ein Pleonasmus?

63.1 Geschehene Lebenszeit

63.2 Mit der Lebenszeit segeln?

64 Näher zur Sache selbst

64.1 Sichtbare Zeit

64.2 Auf der Baustelle der verlorenen Zeit

65 Gegenwart

65.1 Ereignis in Zeit

III. Unterwegs zum Begriff

66 Stehendes Jetzt

67 Mehrere Arten, Zeit zu begreifen

67.1 Gebrauchszeit

67.2 Erwartungszeit (Ideologiezeit)

67.3 Existenzzeit

68 Weiter zu den drei Begriffen von "Zeit"

68.1 Es geht um Materiales

69 Das Recht in all dem

69.1 Avatare von Recht

IV. Brechungen im Kristall

70 Via rupta

Abgekürzt nachgewiesene Literatur

Namenverzeichnis

Register

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