Staatliches Gebührenrecht für Zahnärzte als Verfassungsproblem :Die Erste Verordnung zur Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte auf dem Prüfstand des Grundgesetzes ( Schriften zum Gesundheitsrecht )

Publication subTitle :Die Erste Verordnung zur Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte auf dem Prüfstand des Grundgesetzes

Publication series :Schriften zum Gesundheitsrecht

Author: Sodan   Helge  

Publisher: Duncker & Humblot GmbH‎

Publication year: 2012

E-ISBN: 9783428539734

P-ISBN(Paperback): 9783428139736

Subject:

Keyword: Rechts- und Staatswissenschaften

Language: GER

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Description

Die Gebührenpositionen für die Abrechnung privatzahnärztlicher Leistungen nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) verharrten 24 Jahre lang auf dem Stand von 1988. Die meisten Gebührensätze wurden auch durch die Erste Verordnung zur Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte vom 5. Dezember 2011 nicht angehoben, obwohl sich seit 1988 ein Anstieg der Verbraucherpreise von über 50% feststellen lässt. Die vorliegende Schrift untersucht die Frage, inwieweit die GOZ-Novelle von 2011 mit den verfassungsrechtlichen Vorgaben vereinbar ist. Für diese Prüfung ist insbesondere das Grundrecht der Berufsfreiheit maßgebend, vor allem in seiner Funktion als Abwehrrecht. Eine verfassungsrechtliche Rechtfertigung von Eingriffen in dieses Grundrecht scheidet hier schon deshalb aus, weil der Bund nicht die notwendige Verbandskompetenz zur Regelung der zahnärztlichen Gebühren besitzt. Darüber hinaus hält sich die GOZ-Novelle nicht an die Vorgaben in § 15 des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde (ZHG) als Ermächtigungsgrundlage. Damit verstößt die Novelle gegen Art. 80 Abs. 1 GG, der Anforderungen für den Erlass von Rechtsverordnungen aufstellt. Künftige Regelungen der GOZ müssen vor allem beachten, dass nach den Vorgaben des § 15 Satz 3 ZHG die Vergütungen der $aeinzelnen$z Leistungen den berechtigten Interessen der Zahnärzte und ihrer Patienten Rechnung zu tragen haben; Belange staatlicher Beihilfestellen und privater Krankenversicherungsunternehmen sind nicht zu berücksichtigen.

Chapter

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Erster Teil: Einleitung

A. Berechnung der Vergütungen für privatzahnärztliche Tätigkeiten

B. Finanzielle Erwägungen des Verordnungsgebers zur Novellierung der GOZ

C. Zur Historie der Gebührenordnungen für privatzahnärztliche Tätigkeiten

Zweiter Teil: Zur Verfassungsmäßigkeit der GOZ-Novelle von 2011

A. Grundrecht der Berufsfreiheit als Abwehrrecht

I. Eröffnung des Schutzbereichs der Berufsfreiheit

1. Sachlicher Schutzbereich

2. Personeller Schutzbereich

II. Eingriffe in den Schutzbereich der Berufsfreiheit

III. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung der Grundrechtseingriffe

1. Formelle Verfassungsmäßigkeit des § 15 ZHG als Ermächtigungsgrundlage für die GOZ-Novelle

a) Art. 74 Abs. 1 Nr. 19 GG

b) Art. 74 Abs. 1 Nr. 19a GG

c) Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG

d) Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 GG

aa) Problemaufriss – Sperrwirkung des Art. 74 Abs. 1 Nr. 19 GG?

bb) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum ärztlichen Gebührenrecht

cc) Einwände gegen die Judikatur des Bundesverfassungsgerichts

e) Fazit

2. Materielle Verfassungsmäßigkeit des § 15 ZHG als Ermächtigungsgrundlage für die GOZ-Novelle

3. Formelle Verfassungsmäßigkeit der GOZ-Novelle

4. Materielle Verfassungsmäßigkeit der GOZ-Novelle

a) Vereinbarkeit der GOZ-Novelle mit den Vorgaben des § 15 ZHG

aa) Anforderungen des § 15 ZHG

(α) Interessen von Zahnärzten und Patienten

(β) Berechtigte Interessen

(γ) Bezogen auf die einzelne Leistung

(δ) Fazit

bb) Subsumtion

(α) Fehlende Berücksichtigung der berechtigten Interessen der Zahnärzte

(β) Fehlerhaftes Verfahren wegen inkonsequenter Anwendung einer Berechnungsmethode?

(γ) Unzulässige Berücksichtigung der Interessen der staatlichen Beihilfestellen und privaten Krankenversicherungsunternehmen

(δ) Unzulässiges Unterschreiten von BEMA-Sätzen

cc) Fazit

b) Vereinbarkeit der GOZ-Novelle mit dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der Verhältnismäßigkeit

aa) Legitimer Zweck

bb) Geeignetheit

cc) Erforderlichkeit

dd) Angemessenheit

ee) Fazit

c) Vereinbarkeit der GOZ-Novelle mit sonstigem höherrangigen Recht

aa) Ungleichbehandlung von wesentlich Gleichem

bb) Rechtfertigung der Ungleichbehandlung

cc) Fazit

IV. Rechtsfolgen der Verfassungsverstöße

1. Nichtigerklärung als regelmäßige Rechtsfolge einer verfassungswidrigen Norm

2. Feststellung der Unvereinbarkeit der Norm mit dem Grundgesetz

V. Pflicht des Verordnungsgebers zur kontinuierlichen Beobachtung und gegebenenfalls erforderlichen Nachbesserung

B. Grundrecht der Berufsfreiheit als staatliche Schutzpflicht

I. Herleitung grundrechtlicher Schutzpflichten

II. Staatliche Schutzpflicht zum Erlass eines Gebührenrechts für privatzahnärztliche Behandlungen?

III. Weite Gestaltungsfreiheit des Verordnungsgebers

IV. Fazit

Dritter Teil: Zusammenfassung in Leitsätzen

Literaturverzeichnis

Sachwortverzeichnis

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