Studien zu Vertrag und Eigentumserwerb im römischen Recht ( Schriften zur Rechtsgeschichte )

Publication series :Schriften zur Rechtsgeschichte

Author: Harke   Jan Dirk  

Publisher: Duncker & Humblot GmbH‎

Publication year: 2012

E-ISBN: 9783428539864

P-ISBN(Paperback): 9783428139866

Subject:

Keyword: Rechts- und Staatswissenschaften

Language: GER

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Description

In diesem Band sind vier Studien zu Grundfragen des römischen Vertragsrechts zusammengefasst: Weshalb entwickelte sich gerade in Rom die in der antiken Welt sonst weitgehend unbekannte Vorstellung, dass die Verpflichtung aus einem Vertrag auf dem Leistungsversprechen beruht, das man mit dem Vertragsschluss abgegeben hat? Gibt es einen Zusammenhang dieser Vorstellung mit dem Wirtschaftssystem in Rom und anderen antiken Kulturen? Wie und mit welchem Konzept ist die römische Vertragsordnung entstanden, die sich aus der Sicht des modernen Betrachters wie ein buntes Sammelsurium ohne Zusammenhang ausnimmt? Haben wir es statt mit einer Ordnung mit verschiedenen Systemen zu tun, die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind? Warum kennt das römische Recht keine umfassende Haftung für vorvertragliches Verschulden, sondern nur die Schadensersatzpflicht für vorsätzliche Schädigung des künftigen Vertragspartners? Warum und unter welchen Voraussetzungen haben die römischen Juristen eine Ersitzung ohne gültiges Erwerbsgeschäft anerkannt? Welcher Zusammenhang besteht mit dem Verständnis des Gebots der guten Treue (bona fides) und der Zuordnung der Ersitzung zum translativen oder originären Eigentumserwerb? Und welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für den gutgläubigen Erwerb und die modernen Übereignungssysteme?

Chapter

Inhaltsverzeichnis

Vertragsbegriff und antike Wirtschaftsverfassung

I. Verpflichtung aus Versprechen als Merkmal der römischen Rechtskultur

II. Andere antike Rechte

III. Palast- und Tempelwirtschaft in Griechenland und Mesopotamien

IV. Zentralistische Wirtschaft im frühen Rom?

V. Fazit: Das römische Vertragsrecht – eine Gnade der späten Geburt

Ein System des römischen Vertragsrechts?

I. Die herkömmliche Ansicht: Vom Typenzwang zur Vertragsfreiheit

II. Eine ‚unfruchtbare` Einteilung?

III. Die zeitliche Abfolge

IV. Die dogmatische Struktur

1. Die Realverträge: Haftung aus Vorenthaltung

2. Die Stipulation: Verpflichtung aus Rechtsfolgenanordnung

3. Die Konsensualverträge: Verpflichtung durch Bestimmung des Geschäftsgegenstands

V. Ergebnis

Dolus in contrahendo, Mitverschulden und reine Vermögensschäden im rö‍mi‍schen Recht

I. Culpa in contrahendo oder Haftung für Leistungspflicht?

II. Dolus in contrahendo beim Austauschvertrag

III. Eine Erklärung aus der Struktur des Deliktsrechts?

IV. Der Parallelfall des Mitverschuldens

V. Mitverschulden und die Haftung wegen vorvertraglichen Fehlverhaltens

Gutgläubiger Erwerb und Rechtsgrund

I. Die usucapio des römischen Rechts

1. Streit um die Putativtitelersitzung

a) Proculus und die Mitgift ohne Ehe

b) Neraz, Julian und der error in facti alieni

c) Ablehnung der Putativtitelersitzung in Spät- und Nachklassik

2. Zwei Sonderfälle?

a) Der Kauf vom Geschäftsunfähigen

b) Ersitzung beim Erbfall

3. Ein unterschiedliches Konzept der bona fides

4. Ersitzung als derivativer und originärer Erwerb

II. Der Erwerb vom Nichtberechtigten in den Kodifikationen

1. Zwei moderne Varianten der römischen Positionen zum Putativtitel: Code civil und ABGB

2. Zwei inkonsequente Modelle: ZGB und BGB

Verzeichnis der römischen juristischen Quellen

Sachregister

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