Sprachliche Indizien für inneres System bei Q. Cervidius Scaevola :(Abt. A: Abhandlungen zum Römischen Recht und zur Antiken Rechtsgeschichte) ( Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen. Neue Folge )

Publication subTitle :(Abt. A: Abhandlungen zum Römischen Recht und zur Antiken Rechtsgeschichte)

Publication series :Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen. Neue Folge

Author: Gokel   Julia Maria  

Publisher: Duncker & Humblot GmbH‎

Publication year: 2014

E-ISBN: 9783428541126

P-ISBN(Paperback): 9783428141128

Subject:

Keyword: Rechts- und Staatswissenschaften

Language: GER

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Description

Gegenstand der Untersuchung von Julia Maria Gokel ist die Frage nach innerer Systembildung im Werk des römischen Juristen Quintus Cervidius Scaevola. Die Forschungsarbeit, welche auf einem philologischen Ansatz basiert, untersucht systemrelevante Quellenstellen aus nahezu allen Werken des Juristen auf eine über den Einzelfall hinausgehende Verknüpfung der juristischen Entscheidung und unterteilt die untersuchten Quellen nach Argumentationsgruppen. Die detaillierten Exegesen, welche das Kernstück der Arbeit bilden, sind thematisch nicht begrenzt und stellen einen bunten Querschnitt von Fällen aus den verschiedensten Gebieten des römischen Rechts dar. Die Wahl, das Corpus eines Juristen zu untersuchen, welcher in der Übergangszeit von der antoninischen zur severischen Periode in Rom lebte und nicht selten über Anfragen in griechischer Sprache entschied, ermöglicht zudem die konkrete Untersuchung des Einflusses von griechischem Rechtsdenken anhand verschiedener Rechtsinstitute des $aius gentium.$z Wo sich vereinzelt systembildende Strukturen in den Entscheidungen des Juristen nachweisen lassen, kommt die Autorin zu dem Ergebnis, dass es sich überwiegend um didaktisch motivierte Darstellungen für Unterrichtszwecke handelt. Die Untersuchung bestätigt insgesamt das Juristenprofil Scaevolas als eines in der Regel praxisorientierten Respondenten mit geringem Interesse für Systembildungsfragen.

Chapter

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Kapitel: Einführung und Hintergründe

§ 1 Einleitung

I. Zum Thema der Untersuchung

II. Zum Forschungsstand

III. Methodologisches caveat

IV. Sprachliche ,Individualität‘?

V. Die Aufgabenstellung

1. Die Auswahl des Juristen

2. Die Auswahl der Quellen

a) Suchkriterien

b) Strukturierung der Quellen

c) Anordnung der Quellen

VI. Ziel der Untersuchung

§ 2 Ein inneres System im römischen Recht?

I. Zum Systembegriff im römischen Recht

II. Zur Herkunft des Systembegriffs

III. Ansätze zu Systembildung im römischen Recht

1. Zum äußeren System

2. Systematisierungstendenzen des Kaisers Justinian

3. Modelle für äußeres System

4. Der Systemvorstoß Ciceros

a) Spannungsverhältnis zwischen Kasuistik und System

b) Spannungsverhältnis zwischen ius controversum und System

c) Spannungsverhältnis zwischen Topik und System

d) Spannungsverhältnis zwischen regulae iuris und System

5. Zum inneren System

a) Bestimmung eines inneren Systems im römischen Recht

b) Die Institutiones des Gaius

§ 3 Leben und Werk des Quintus Cervidius Scaevola

I. Lebensdaten

II. Der Lehrer Cervidius Scaevola

III. Der Respondent Cervidius Scaevola

IV. Das Werk des Cervidius Scaevola

1. Bestand

2. Zu den einzelnen Werken

a) Digesta und Responsa

aa) Responsenaufbau

(1) Schriftlichkeit oder Mündlichkeit der Konsultationspraxis?

(2) Blankettnamen

(3) Breite Sachverhalte und knappe Antworten

(4) ,Geteilte Autorenschaft‘

(5) „Kurze Notizen“/,Regestentheorie‘?

bb) Die sog. „Doppelüberlieferungen“

(1) Die jüngeren Digesta sind aus den älteren Responsa hervorgegangen

(2) Die Responsa sind eine Epitome der Digesta

(3) Digesta und Responsa stammen von einer dritten Quelle

(4) Stellungnahme

b) Quaestiones

V. Der ,individuelle‘ Stil490 von Scaevola

1. Lakonie

2. Schroffe Zurückweisung und Ironie

3. Stereotype, verba und Gräzismen

2. Kapitel: Exegesen

§ 4 Systembildung durch Konjunktion der Negation

I. Das argumentum per duplicem exceptionem

II. Der Sprachgebrauch von „nec . . . nec“ bei Scaevola

III. Exegesen

1. D.14.3.20 (Scaev. 5. dig.)

a) Einordnung der Quelle

b) Die Protagonisten des Falles

aa) Blankettnamen

bb) Drei oder fünf Protagonisten?

cc) Stellungnahme

c) Die bonorum venditio

d) Das Vertragsverhältnis mit der Bank

aa) depositum

bb) mutuum

cc) depositum irregulare

dd) Stellungnahme

(1) „penes“ als Indiz für ein depositum (irregulare)?

(2) „quos denarios“ bzw. „numerare debebo“ als Indiz für ein mutuum?

(3) Zinsen als Indiz?

ee) Zwischenergebnis

e) Die Konsulenten

f) Mögliche Klagen gegen Terminalis

aa) Eigenhaftung des institor?

bb) Rechtliche Einordnung des Briefes

(1) stipulatio debiti

(2) Exkurs: obligatio litteris

(3) constitutum debiti

g) Das Handeln „ad fidem mensae“

h) Das responsum des Juristen

aa) Zum Sprachgebrauch der Begriffe „ius“ und „aequitas“ bei Scaevola

bb) Übertragung auf den konkreten Fall

cc) Wertungen der Entscheidung

dd) Zwischenergebnis

i) Systembildung durch „nec . . . nec . . . superesse“?

j) Ergebnis zu D.14.3.20

2. D.5.2.20 (Scaev. 2. quaest.)

a) Einordnung und Aufbau der Quelle

b) Das Rechtsproblem

c) Systembildung durch „nec . . . nec“?

d) Ergebnis zu D.5.2.20

IV. Zusammenfassung der Exegesen

§ 5 Systembildung nach der Art

I. Das argumentum ad modum

II. Zum Sprachgebrauch von huiusmodi/eiusmodi bei Scaevola

III. Exegesen

1. D.33.7.27 (Scaev. 6. dig.)

a) Einordnung der Quelle

b) Struktur der Quelle

c) Der Sachverhalt

d) Die Anfragen

aa) Nur vorübergehende Tätigkeit?

bb) Mitvermachte Früchte?

cc) Mögliche Prozesssituation

e) Auslegung des Grundstücks-Fideikommisses

aa) fundus cum instrumento?

bb) fundus instructus?

cc) Stellungnahme

(1) „cum omnibus rebus“

(2) „cum mancipiis“

(3) „cum reliquis colonorum“

f) Das responsum von Scaevola

g) Exkurs: Die Auslegung von Rechtsgeschäften in Rom

h) Systembildung durch „huiusmodi scriptura“?

i) Ergebnis

2. D.34.1.13.1 (Scaev. 4. resp.)

a) Einordnung und Aufbau der Quelle

b) Der Sachverhalt

aa) Die Klausel ,quoad cum Claudio Iusto morati essetis‘

bb) Die Klausel ,et tecum sint semper volo‘

IV. Zusammenfassung der Exegesen

§ 6 Systembildung durch Gattungsbildung

I. Das argumentum ex genere

II. Zum juristischen Sprachgebrauch

III. Exegesen

1. D.18.6.11 (In libro septimo digestorum Iuliani Scaevola notat)

a) Einordnung der Quelle

b) Der Sachverhalt

c) Fälle von höherer Gewalt

d) Systembildung durch „aliove quo casu“?

2. D.18.3.6 (Scaev. 2. resp.)

a) Einordnung der Quelle

b) Überblick über den Quellenbestand zur Arrha

c) Aufbau der Quelle

aa) D.18.3.6 pr.

bb) D.18.3.6.1

cc) D.18.3.6.2

dd) Vergleich der Satzstrukturen

d) Das Principium

e) Die Arrha

f) Zwischenergebnis

g) Die lex commissoria

h) Die Kombination von Arrha und lex commissoria

i) Das responsum

j) Systembildung durch „vel alio nomine“?

aa) Zum juristischen Sprachgebrauch von „nomen“ bei Scaevola

bb) „arrae vel pignoris nomine“?

cc) „unter anderer Benennung“?

k) Ergebnis

IV. Zusammenfassung der Exegesen

§ 7 Systembildung durch Konsequenz

I. Das argumentum per consequentiam

II. Zum Sprachgebrauch von „consequens“ bei Scaevola

III. Exegesen

1. D.36.1.80.4 (Scaev. 21. dig.)

a) Einordnung und Struktur der Quelle

b) Der Sachverhalt

c) Das responsum

d) Das Konsequenzargument

2. D.50.1.24 (Scaev. 2. dig.)

a) Einordnung und Aufbau der Quelle

b) Inhalt der Quelle

c) Das responsum

d) Das Konsequenzargument

e) Systembildung durch consequens?

3. D.21.2.69.4 (Scaev. 2. quaest.)

a) Einordnung der Quelle

b) Struktur der Quelle

c) Auslegung

aa) Der Sachverhalt

bb) Die mögliche Prozesssituation

cc) Das Konsequenzargument

IV. Zusammenfassung der Exegesen

§ 8 Systembildung durch Absurditätsschlüsse

I. Das argumentum ad absurdum

II. Zum Sprachgebrauch von „alioquin“ bei Scaevola

III. Die Quelle D.40.9.6 (Scaev. 16. quaest.)

1. Einordnung und Aufbau der Quelle

2. Kommentierung von D.40.9.5.2 (Iul. 64. dig.)

3. Die obligatio alternativa

4. Die Entscheidung des Julian

a) Die Voraussetzungen der lex Aelia Sentia

b) Mögliche Gründe für die Unwirksamkeit der Freilassung

aa) Verletzung des Gläubigerinteresses an der Auswahl

bb) Erhöhung des Risikos der Zahlungsunfähigkeit

c) Haftung des Schuldners?

5. Stellungnahme des Scaevola

a) Scaevola zitiert Julian

b) Die Abgrenzung von Wahl- und Gattungsschuld

c) Entscheidungsgründe

6. Die Kommentierung des Ulpian

7. Systembildung durch alioquin?

IV. Ergebnis

§ 9 Systembildung durch Generalisierung

I. Das argumentum per generalem modum

II. Der Sprachgebrauch bei Scaevola

III. Exegesen

1. D.22.2.5 (Scaev. 6. resp.)

a) Einordnung und Aufbau der Stelle

b) Das fenus nauticum

c) Das Principium

aa) „et insuper aliquid praeter pecuniam“

bb) „si modo in aleae speciem non cadat“

cc) „veluti ea, ex quibus condictiones nasci solent . . .“

dd) Die Darlehen für Fischer und Athleten

d) D.22.2.5.1: usurae ex pacto?

e) Systembildung durch „in his omnibus“?

f) Zwischenergebnis

2. D.28.2.29 (Scaev. 6. quaest.)

a) Kontext und Struktur der Quelle

b) Inhalt der Quelle

aa) Die clausula Aquiliana

bb) D.28.2.29.1

cc) D.28.2.29.2–4

dd) D.28.2.29.5–6: Die Erweiterung der Formel auf andere Fälle des Erlöschens der patria potestas

ee) D.28.2.29.10: Allgemeine Voraussetzungen

c) Systembildung im Recht der postumi?

d) Zwischenergebnis

IV. Zusammenfassung der Exegesen

§ 10 Zusammenfassung und Ausblick

I. Ergebnisse der einzelnen Exegesen

II. Zum inneren System

III. Innere Systembildung und Sprache

IV. „Werktypen“

V. Das Juristenprofil Scaevolas

VI. Ausblick

Literaturverzeichnis

Sachregister

Quellenregister

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