Chapter
Teil 1: Der Mythos des Gegebenen
A. Der Wille zur Wahrheit
I. Find the Facts and the Law is Easy
II. Erkenntnispessimismus oder gar Erkenntnisdepression?
III. Konstruktive und diagnostische Haltung
IV. Hoffnung auf Therapie?
B. Tracking: Der Wahrheit auf der Spur
II. Der antiphilosophische Affekt
III. Wozu braucht man Erkenntnistheorie?
C. Über plausible Missverständnisse
II. Der faktenkontingente Charakter unserer (Streit-)Kultur
1. Gibt es einen gemeinsamen Nenner?
2. Epistemischer Zugang zur Welt und nicht Herstellung der Welt
D. Das Aus(t)räumen eines ‚Mythos‘
II. Das menschliche Wahrnehmen
1. Funktionalität des Wahrnehmens
2. Die Selektivität unseres Wahrnehmens
3. Das Flaschenhals-Modell
4. Näheres zum neuronalen Prozess
5. Top-down- und Bottom-up-Prozesse
III. Begriffsanwendung statt Wahr-Nehmung
E. Erster Einwand: Wilfrid Sellars und der „Mythos des Gegebenen“
F. Zweiter Einwand: Die kognitive Intoleranz
I. Die einzig richtige Beobachtung: „Sehen Sie sich selber an!“
II. „Catch me if you can“
III. Das Video spricht zwar von alleine – Die Frage lautet freilich mit wem!
IV. Die entscheidungstheoretische Hybris
V. Zur juristischen Bescheidenheit
VI. Personenbezogene Beweiswürdigung und Akzeptanz des Urteils
G. Nochmals zur einzig richtigen Beobachtung: Die Ontologisierung der Begründung
I. Idealismus und Realismus. Tertium non datur?
II. Nochmals zum plausiblen Missverständnis
Teil 2: Die Hauptprobleme der juristischen Wahrheitsdebatte
A. Die Hypothek der Korrespondenztheorie der Wahrheit
I. Eine Korrespondenztheorie der Wahrheit?
II. Das Steinschleuder-Argument gegen die KW
B. Semantische Theorie der Wahrheit
III. Rechtssprache und Indeterminiertheit
3. Die unabgeschlossene „Rechtswirklichkeit“ und die Offenheit der Sprache
4. „Zurück auf dem rauhen Boden“
C. Fact-triers und Historiker
I. ‚Was‘-Fragen und ‚Wie‘-Fragen
II. ‚Entscheidungen treffen‘ im engeren und im weiteren Sinne
III. ‚Absence of Proof‘ und ‚Proof of Absence‘
IV. Ist das denn alles, was uns trennt?
V. Mikro- und Makro-Perspektive
D. Der Primat der Erkenntnis
I. Benötigen wir eine Wahrheitstheorie?
II. Das theologische Genom der materiellen Wahrheit
1. Materielle Wahrheit und Jesus von Nazareth
2. Wovon reden wir eigentlich?
III. Ein Grabenkampf und die Stellung der Rechtswissenschaften
E. Eine verfehlte Unterscheidung
F. Das Ziel des Strafverfahrens: Die Falle der Wahrheit
I. Bohre nicht nach Erdöl, wo es keines gibt!
II. Die Situation des Ignoramus und die Situation des Wissenden
III. Duldungspflicht eines „Fehlurteils“?
IV. Die Handlungsanweisung des Ignoramus
G. Das Problem der Fehlurteile und Fehlurteile als Problem
II. Principle of total evidence: You should take account of everything you know
III. Fehlurteile in abstracto und Fehlverurteilungen in concreto
H. Lässt sich die Wissenschaftlichkeit aufrechterhalten?
Teil 3: Das System der freien Beweiswürdigung
A. Zur vermeintlichen Verpflichtung von § 244 II StPO zur materiellen Wahrheit
I. Die freie Beweiswürdigung als unsere epistemische Praxis
II. Die Genese des legalen Beweissystems
III. Die Abschaffung der Folter
IV. Das Flußbett verschiebt sich: Enttheologisierung der Wahrheit
B. Die Einführung der freien Beweiswürdigung
II. Das System der freien Beweiswürdigung
2. Conviction intime als geltendes System
a) Strafverfahren in Frankreich
b) Strafverfahren in den USA
III. Conviction ecrite mais pas raisonée!
IV. § 267 Abs. 1 S. 2 StPO und der sogenannte Indizienbeweis
C. § 267 als Sollvorschrift
I. Conviction raisonée als verfassungskonforme Auslegung des § 267 Abs. 1 S. 1 StPO
II. Begründungspflicht als epistemische Verantwortlichkeit
III. Zu einer Theorie der epistemischen Verantwortlichkeit
IV. Die doppelte Verlagerung: § 267 ← § 261 ← § 244 II
Teil 4: Auf der Suche nach einer Rechtfertigungstheorie
A. Der Primat der Rechtfertigung
B. Die Urteilsbegründung, eine Herkulesaufgabe?
1. Die Vorannahme der „erkenntnistheoretischen Priorität“
2. Zwei Einwände gegen den Erkenntnis-Fundamentalismus
III. Eine Zwischenbilanz. Fundhärentismus?
D. Moderne Skepsis: On the Slippery Slope to Scepticism
I. Das Prinzip des ausgeschlossenen Zweifels (PAZ)
II. Zwischen der Scylla (antiker) und der Charybdis (moderner) Skepsis
E. Der Epistemologische Kontextualismus: Ein Schmerzmittel gegen die Erkenntnis-Skepsis?
I. Zunächst eine Antwort auf eine bekannte Frage
II. Das klingt nach Relativismus
III. Welcher Relativismus?
IV. Kultureller Relativismus?
V. Ist kultureller Relativismus ein sinnvoller Begriff?
F. Der Epistemologische Kontextualismus
I. Semantischer Kontextualismus
II. Fred Dretske und das Modell mit den „Relevanten Alternativen“
III. DAVID LEWIS – Pssst … Manche Zweifel kann man bloß ignorieren!
IV. Keith DeRose – Jetzt weiß ich – jetzt aber nicht!
V. Semantischer Kontextualismus: Eine Bilanz
1. Semantischer Kontextualismus und „ordinary language“
2. ‚Wissen‘ als indexikalischer Begriff?
3. Der kontextualistische Wissensmechanismus
a) Der Ansatz der „hohen Standards“
b) Der Ansatz der „scheinbaren Allgemeinheit“
5. Standards erhöhen oder Thema wechseln?
G. Inferentieller Kontextualismus
I. Eine Wittgensteinsche Perspektive
2. Die Hypothek der anti-skeptischen Rechtfertigungsstrategien
3. Der erkenntnitheoretische Realismus als Voraussetzung des substantiellen Fundamentalismus
II. Inferentieller Kontextualismus als Antidot
1. Das skeptische Potenzial des cartesianischen Projekts
2. Die Bewertung all unseres Wissens auf einmal
3. Der losgelöste Standpunkt
4. Die condicio humana Wittgensteins
5. „Im Anfang war die Tat“
H. Die theoretische Diagnose der antiken Skepsis
I. Die Voraussetzung des Prior Grounding Requirement
II. Die Argumentatiosstruktur als ‚loaded dice‘
III. Der antike Skeptiker als kleines Kind
IV. Das „Weltbild“ als rechtfertigungsstiftender Faktor
V. „Gewissheiten“ als Angeln des inferentiellen Kontexts
VII. Die Default-and-Challenge Strategie
1. Rechtstheorie als Wiege der Default-Logik
2. Wie führt man einen Defeater ins Spiel ein?
3. Die fünf kontextbestimmenden Parameter
a) Intelligibilitätsbeschränkungen – Die Grenzen des Sprachspiels
b) Methodologische Notwendigkeiten – Die Grenzen des inferentiellen Kontextes
d) Ökonomische Faktoren – Die Wirtschaftlichkeit unserer epistemischen Praxis
e) Der fünfte kontextuelle Parameter: Ein externalistischer Bruch?
4. Evidentielle Rechtfertigung
5. Zu einer Tyrannei des Wissens?
6. Besteht der fünfte kontextuelle Parameter in der Rechtskräftigkeit?
I. Vernünftigkeitsvorstellungen als Kompass
I. Beweis jenseits kontextrelevanter Zweifel
III. Der inferentielle Kontext ist revisibel
IV. SED als Objekt revisionsgerichtlicher Prüfung
V. Kontext-Tief und Kontext-Hoch
J. Über den Status des Inferentiellen Kontextualismus
K. Die Suche nach Wahrheit
Teil 5: Rechtliche Anwendungen
Teil 6: Epistemic Engineering – Zur Präzisierung des inferentiellen Kontextes im Strafverfahren
A. Der Kontext des Strafverfahrens
B. Die Situation des Ignoramus
I. Die Strafe als Januskopf
II. Das Strafrecht dient zwei Zwecken
1. Die Befriedungsfunktion
2. Die Orientierungsfunktion
3. Das Strafrecht dient zwei gegenläufigen Zwecken
4. Das sensible Gleichgewicht
III. Liberale und autoritäre Regime: Die Instrumentalisierung des Strafrechts
1. Sicherheitsorientierte Staaten
2. Freiheitsorientierte Staaten
3. Der kriminalpolitische trade-off
IV. Gesetzgebung und epistemische Praxis
C. Blackstone Revisited – Die Umsetzung der Kriminalpolitik
II. Kognitive Täuschungen
IV. Ein Strafverfahren – Wieviele IK?
Teil 7: „Anastasia“ – Über das Geheimnis der Zarentocher und die therapeutische Diagnose des Streits zwischen objektiven und subjektiven Beweismasslehren
A. Hoch lebe das neue Beweiskriterium!
I. Nochmals: Was ist eine therapeutische Diagnose?
II. Sollte uns diese Diagnose überraschen?
I. Das Gespenst in der Maschine
II. Die objektiven Beweismaßlehren
4. Ein Argumentum ad absurdum
III. Subjektive Beweismaßlehren
C. Was ist das Geheimnis des Anastasia-Falls?
I. „Anastasia“ und der inferentielle Kontext
Teil 8: Das Kühne-Problem und die inferentiellen Kontexte im Ermittlungsvefahren
I. Tatverdacht als Hebel des Ermittlungsverfahrens
II. Über das übliche Schmerzmittel der Rechtsdogmatik
III. Der Objektivitätszwang
I. Über metrisierbare Strukturen
II. Tatverdacht und bzw. als epistemische Wahrscheinlichkeit
III. Ist der Gesetzgeber kontextualistisch gesinnt?
IV. Ermittlungsverfahren als Screening?
C. Erster IK: Anfangsverdacht
I. Informationen als Ursache und Grund des Ermittlungsverfahrens
II. Dialektische Faktoren
III. Nochmals über Default Rules
IV. Keine Defeater in SEDAV?
V. Ökonomischer Parameter
VI. Die Stigmatisierung des Verdächtigten als disutility
D. Zweiter Kontext: Untersuchungshaft – (nur) ein IK?
I. Der IK für den Erlass und der IK für die weitere Überprüfung der U-Haft
1. Zur Präzisierung des zweiten inferentiellen Kontextes: IK1 der U-Haft
E. Dritter inferentieller Kontext – Der „hinreichende Verdacht“
I. Strafprozess als Bestrafung?
II. Über Gewissheit und Wissen