Die Prognose im Staatsrecht :Zukunft in Vergegenwärtigung ( Schriften zum Öffentlichen Recht )

Publication subTitle :Zukunft in Vergegenwärtigung

Publication series :Schriften zum Öffentlichen Recht

Author: Leisner   Walter  

Publisher: Duncker & Humblot GmbH‎

Publication year: 2015

E-ISBN: 9783428545995

P-ISBN(Paperback): 9783428145997

Subject:

Keyword: Rechts- und Staatswissenschaften

Language: GER

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Description

Recht will, in Norm-Setzung wie -Anwendung, in eine Zukunft hinein wirken. In dieser »Geltung« sucht vor allem das Verfassungsrecht Kontinuität zu sichern, so eine Zukunft zu erfassen. Rechtliche wie faktische Feststellungen können, sollen, soweit möglich, in Vorhersehbarkeit Wege weisen. Gezeigt wird hier aber, dass dies nur vom Standort der jeweiligen Gegenwart aus möglich ist, in der rechtlich geordnet wird, also in einer Vergegenwärtigung der Zukunft, nicht in deren rechtlicher Regelung als einer solchen. Untersucht werden Ansätze in diesem Sinne im Grundgesetz, in dessen Grundentscheidungen, etwa der Rechtsstaatlichkeit, sodann vor allem in den Grundrecht, aber auch im Staatsorganisationsrecht (Finanzverfassungsrecht).

Chapter

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Einführung: Prognostische „Zukunftserfassung im Recht“? Problemstellungen

Ergebnis 1

A. Rechtsprognose: Probleme und Vorgaben der Allgemeinen Rechtslehre

I. Begriff – Gegenstand – Fragestellungen

1. Prognose als Ordnungs-Gegenstand des Rechts

2. Prognoseentscheidung als Folgenabschätzung nach rechtlicher „Effizienz“

3. Rechtliche Kriterien einer möglichen/notwendigen inhaltlichen Wirkung der Rechtsprognose

a) Prognose – kein Wahrheitsproblem

b) Prognose als „Einschätzung einer Wahrscheinlichkeit“? „Hinreichend sichere Vorausschau“?

c) Rechtsprognose-Wirkungen nur in den (verfassungs-)rechtlichen Formen der Rechtsgeltung

II. Prognose: Fakten und Recht

1. „Fakten i.w.S.“ als wesentlicher Prognosegegenstand

2. Trennung von Fakten und Rechtswirkungen

3. Zusammenführung von Fakten- und Rechtsprognose

III. Exkurs: Beweis – Recht als „Vergegenwärtigung der Zukunft“

1. Beweisverfahren und Zukunft

2. Beweis: Rechtliche Geltung als „gegenwärtig gewusste Zukunft“

Ergebnis 2

IV. Rechts-Methodik als Vergegenwärtigung der Zukunft

1. Begriffs-Interessenjurisprudenz: Zukunft als Gegenwart

a) Notwendige Ausgangspunkte der Prognose

b) Finales Rechtsdenken als Vergegenwärtigung der Zukunft

c) Prognose: Gleichklang von „Begriffs- und Interessenjurisprudenz“

2. Induktion – Deduktion: Erfassung des Künftigen?

3. Analogie: ebenfalls eine „Vergegenwärtigung der Zukunft“

Ergebnis 3

4. „Vergegenwärtigung“ in Geltung: Notwendige Klarheit und Bestimmtheit der Prognose – Vorhersehbarkeit

5. Offenheit, Flexibilität des Rechts – Formen prognostischer Zukunftserfassung?

6. Hypothesen – Vorsorge – Versicherung

Ergebnis 4

7. Prognose als „Geltung bis auf Weiteres“ – rebus sic stantibus

Ergebnis 5

V. Auslegung als Vergegenwärtigung der Zukunft

1. Interpretation als Vergegenwärtigung

2. Auslegung als „Vorausschau“

3. Zukunftsbezüge der subjektiven und objektiven Auslegung

4. Auslegung: Rechtsverständnis in jeweils „zukunftsnaher Gegenwart“

Ergebnis 6

VI. Rechtspolitik und Prognose

1. Rechtspolitik – Zukunftsorientierung

2. Prognose und „Politik“

3. Rechtsprognose und Politologie

Ergebnis 7

B. Prognose und Allgemeine Staatslehre: Verfassungsrecht als normativer Rahmen insbesondere der Demokratie

I. Das Wesen des Verfassungsrechts – Normwirkungen

1. Prognose im Licht der klassischen Staats-(Verfassungs-)Theorien der Allgemeinen Staatslehre

2. Prognose und „Vertragsstaatlichkeit“

3. Recht in Evolution: Nur Gegenwart auch in späterer jeweiliger Änderung

Ergebnis 8

II. Verfassung als höhere Normstufe: Weitere Vorausschau?

1. Normstufenwirkung in Prognose? – Verfassung als Kontinuität

2. Zeitübergreifende Verfassungswerte – in Zukunft ausgreifendes rechtliches Ordnen?

3. Verfassungsrecht als „weitere Schau von höherer Warte aus“?

4. „Ausstrahlung der Verfassung“ als Prognosewirkung?

Ergebnis 9

III. „Verfassung als Programm“ und Prognose

1. Programm als „Ankündigung“

2. Von der Verfassung als Programm zum „unmittelbar geltenden Staatsrecht“

3. Programmatizität – keine prognoserelevante staatsrechtliche Zukunftserfassung

Ergebnis 10

IV. Verfassung als „demokratische Staatsgrundlage“ und die Rechtsprognose

1. „Zukunftsorientierung“ der „vordemokratischen“ Staatsformen

2. Insbesondere: Prognose und „Verfassung der Demokratie“

3. Demokratische Freiheitszentrik – Absage an Voraus-Entscheidung

Ergebnis 11

C. Grundgesetzliche Grundentscheidungen und „Zukunft“

I. Die verfassungsrechtliche Fragestellung: Zeitliche Normwirkungen aus der Gegenwart in die Zukunft

1. Das Wesen des Prognosegehalts des Staatsrechts: Zeitlicher Geltungsrahmen rechtlicher Entscheidungen

2. Prognose: stets in Gegenwartssicht – „vergegenwärtigend“

3. Prognose als Bestimmung zeitlicher Geltungsformen gegenwärtiger Entscheidungen

4. Untersuchungsgegenstände

Ergebnis 12

II. Rechtsstaatlichkeit und Rechtsprognose

1. Rechtsstaatlichkeit als demokratische Grundentscheidung

2. Rechtsstaatlichkeit in gegenwärtiger Wirkung – Vertrauensschutz

3. Rechtsstaatliche Bestimmtheit – Klarheit der Inhaltserkenntnis

4. Sorgfaltspflichten der Prüfung zur Norminhaltserkenntnis in Prognose

5. Allseitigkeit der entscheidungsvorbereitenden Prognoseprüfung

6. „Sorgfaltsaufrufe“ – keine Überspannung von Prognosepflichten

Ergebnis 13

III. Sozialstaatlichkeit in Prognose

1. Die Zukunftsdimensionen des „Sozialen Rechtsdenkens“

2. „Soziales“ als „Hilfebemühen“: Prognose und Existenzsicherung in Gegenwärtigkeit

3. Verbindung von Sozial- und Rechtsstaatlichkeit über den Begriff der verfassungsrechtlichen Sicherung

4. Versicherungsdenken – Sozialversicherung: Verfassungsvorgaben für eine Prognose als Zukunftserfassung?

Ergebnis 14

IV. Föderalismus – Prognoseaspekte

1. Föderalismus als „staatsrechtlicher Prognoseraum“

2. Föderalismus als Experimentierfeld und Prognoseform

3. Föderale Subsidiaritäts-Prognose in Normstufenform

Ergebnis 15:

D. Einzelne verfassungsrechtliche Regelungen – Prognosegehalt

I. Verfassunggebung und Verfassungsänderung – „Verfahren als Zukunftsregelung?“

1. Jederzeitige Änderbarkeit der Normentscheidung

2. Erhöhte Änderungs-Mehrheit: Entscheidungserschwerung, nicht Zukunftsregelung

3. „Ewigkeitsentscheidungen“

Ergebnis 16

II. Staatsorganisatorische „Prognosevorgaben“

1. Fragestellung

2. Wahlen als Personal-Prognosen

3. Politische Parteien – organisierte Prognose?

Ergebnis 17

4. Teilung der Verfassungsgewalten – „Prognosegehalt“

Ergebnis 18

5. Verfassungsrechtlich bestimmte „Amtszeiten“ und Prognose

6. Die beamtlich-richterliche Lebenszeitstellung

7. Staatsorganisationsrecht – als solches keine Prognoseregelung

Ergebnis 19

III. Die Grundrechte des Grundgesetzes als Prognosevorgaben

1. Prognose als grundrechtliche Fragestellung

2. Die besondere Geltungsqualität der Grundrechte in „vorstaatlichen Wertentscheidungen“

3. Grundrechtsgegenstand Freiheit(ssicherung) und Prognose

4. Grundrechtsänderungen – Grundrechtsergänzungen

Ergebnis 20

5. Zur normsetzenden Wirkungsweise der Grundrechte

6. Prognostische Ansätze in den Grundrechten Art. 1 bis 7 GG – Allgemeines

Ergebnis 21

7. Prognose und flächendeckende Einzelgrundrechte: Art. 1 bis 5 GG

Ergebnis 22

8. Prognose in Ehe, Familie, Erziehung, Bildung

Ergebnis 23

9. Die zentralen wirtschaftlichen Grundrechte (Art. 12, 14 GG) und die Prognose

Ergebnis 24

IV. Finanzverfassung und Prognose

1. Eine traditionell besondere „Prognosematerie“: „Weiterfunktionieren“ der Staatlichkeit

2. Finanzwissenschaft und staatsrechtliche Prognose

3. Finanzverfassungsrecht als Vergegenwärtigung „naher“ Zukunft

4. Insbesondere: Das Haushaltsrecht

Ergebnis 25

Exkurs: Rechtsprognose und Planung

Ergebnis 26

E. Prognose: „Ausblick auf eine Vorausschau“ …

Ergebnis 27

Sachwortverzeichnis

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