Chapter
A. Die Kosten-Preis-Schere als Untersuchungsgegenstand
B. Ziele und Gang der Arbeit
Kapitel 2: Die Kosten-Preis-Schere als Wirtschaftsphänomen mit kartellrechtlicher Relevanz
A. Begriff und charakteristische Merkmale der Kosten-Preis-Schere
I. Einzelheiten zur strukturellen Ausgangslage
II. Unverhältnismäßige zweifache Preissetzung
III. Spürbare Beschneidung fremder Gewinnmargen
IV. Weitere Aspekte ohne funktionsnotwendige Relevanz
B. Eckpfeiler der kartellrechtlichen Würdigung von Kosten-Preis-Scheren
I. Anwendungsgrundsätze der maßgeblichen Vorschriften
1. EU-Wettbewerbsrecht: Art. 102 AEUV
2. US-Antitrustrecht: sec. 2 Sherman Act
b) Attempted monopolization
II. Methodische Optionen für die kartellrechtliche Erfassung der Beschneidung fremder Gewinnmargen
III. Kartellrechtliche Relevanz der Kosten-Preis-Schere als Verdrängungsstrategie
IV. Bewertung vertikaler Integration als Blaupause für den wettbewerbspolitischen Umgang mit der Kosten-Preis-Schere?
V. Sonderfall: Keine kartellrechtliche Relevanz der ausschließlich hoheitlich veranlassten Kosten-Preis-Schere
Kapitel 3: Die Relevanz des price squeeze im US-Kartellrecht
A. Entwicklung der Gerichtspraxis im 20. Jahrhundert
I. Der Fall Alcoa als historischer Ausgangspunkt
II. Spätere Entscheidungen der Courts of Appeals ab den 1970er Jahren
B. Die Bedeutung des price squeeze als selbständige Monopolisierungsform nach den Entscheidungen in Linkline
II. Zum Hintergrund: Das Urteil in Trinko
2. Entscheidung des Supreme Court
3. Mögliche Implikationen für Linkline
III. Die instanzgerichtlichen Entscheidungen im Linkline-Verfahren
IV. Das Verfahren vor dem US Supreme Court und dessen Entscheidung
1. Der price squeeze und die Angreifbarkeit des Vorleistungspreises als anticompetitive refusal to deal
2. Der price squeeze und die Angreifbarkeit des Endkundenpreises als predatory pricing
a) Voraussetzungen des predatory pricing nach sec. 2 Sherman Act
b) Konsequenzen für ein eigenständiges Verbot des price squeeze
3. Weitere Argumente gegen eine eigenständige Preisspannenkontrolle
1. Das Schicksal des price squeeze als eigenständige Monopolisierungsform
2. Das Zusammenspiel von Kartell- und Regulierungsrecht
C. Effektive Adressierung des price squeeze durch andere Verbotstatbestände?
I. Kein Verbot des price squeeze als monopoly leveraging
II. Unanwendbarkeit der essential facilities-Doktrin
III. Keine unzulässige price discrimination
IV. Fehlen einer isolierten Preishöhenkontrolle
D. Fazit zum price squeeze im US-Kartellrecht
Kapitel 4: Das Verbot der Kosten-Preis-Schere im europäischen Kartellrecht
A. Entwicklung der bisherigen Entscheidungspraxis
I. NCB und NSF/NCC („National Carbonising“)
II. Napier Brown/British Sugar
III. Industrie des Poudres Sphériques/Kommission
1. Wirtschaftlicher Kontext: Die deutsche Telekommunikationswirtschaft gegen Ende der 1990er Jahre
2. Vorgeschichte des Verfahrens und der zugrunde liegende Sachverhalt
3. Die Verbotsentscheidung der Kommission
4. Konsequenzen der Kommissionsentscheidung für die Preispolitik der DTAG
5. Weiterer Verfahrensgang vor den Unionsgerichten
VI. Gasmarktabschottung durch RWE
VII. Konkurrensverket/TeliaSonera
B. Auswertung und Zusammenstellung erster Erkenntnisse
I. Die historische Entwicklung im Überblick
1. Die „erste Phase“ – Kosten-Preis-Scheren in klassischen Industriebereichen
2. Die „zweite Phase“ – Kosten-Preis-Scheren in regulierten Netzwirtschaften
II. Die Kosten-Preis-Schere in der Dogmatik des Art. 102 AEUV
1. Einordnung als eigenständige Missbrauchsform in der Entscheidungspraxis
2. Die Kosten-Preis-Schere in der Prioritätenmitteilung der Kommission
C. Die Kriterien der Missbräuchlichkeit von Kosten-Preis-Scheren
I. Positionierung des integrierten Unternehmens auf beiden Marktstufen
3. Die Kosten-Preis-Schere als Ausprägung der leveraging-Theorie
II. Aufrechterhalten einer unverhältnismäßigen Preisspanne
1. Die Gewinnspanne als Bezugspunkt der Prüfung
2. Inhaltliche Verfeinerung: Der zweigliedrige rechnerische Test der Kommission
3. Kosten-Preis-Schere bei geringfügig positiver Gewinnspanne?
4. Einzelfragen zum Kostenparameter
a) Bezugsobjekte der Kostenermittlung
aa) Die Kostenstruktur des „ebenso effizienten Wettbewerbers“
bb) Alternative Kostenstrukturen
cc) Sonderproblem: Kostenunterschiede zwischen Fremd- und Selbstbelieferung der Vorleistung
dd) Kritische Würdigung des Effizienzkriteriums
b) Die Auswahl des sachgerechten Kostenmaßstabs
5. Analyse der Kostendeckung bei zeitlich ausgedehnten Sachverhalten
6. Rechnerische Ermittlung einer Kosten-Preis-Schere in komplexeren Fallkonstellationen
a) Alternative nachgelagerte Verwendungszwecke der Vorleistung
b) Gebündelte nachgelagerte Leistungen
III. Wettbewerbsbeschränkende Auswirkungen
1. Allgemeine Vorgaben bei Behinderungsmissbräuchen
2. Auswirkungsnachweis bei Kosten-Preis-Scheren
3. Analyse und kritische Würdigung zur Bedeutung der „Unentbehrlichkeit der Vorleistung“
IV. Fehlende objektive Rechtfertigungsgründe
2. Defensive Preisanpassungsreaktion
D. Fazit zur Kosten-Preis-Schere im EU-Kartellrecht
Kapitel 5: Die Kosten-Preis-Schere im Verhältnis zu anderen Missbrauchsformen des europäischen Kartellrechts
A. Missbräuchliche Kampfpreisunterbietung auf dem nachgelagerten Markt
I. Grundzüge der Beurteilung nach Art. 102 AEUV
2. Zusammenstellung der Missbrauchskriterien
a) Festsetzung kostenunterschreitender Preise
aa) Bisherige Anwendungspraxis: AKZO-Formel des EuGH
bb) Modifizierte Prüfung auf Basis der Prioritätenmitteilung der Kommission
(1) Equally efficient competitor-Test mit Kostengrenze LRAIC
(2) Sacrifice-Test mit Kostengrenze AAC
b) Keine gesonderte Auswirkungsanalyse (recoupment test)
c) Objektive Rechtfertigung von Niedrigpreisen
II. Verhältnis des Kampfpreismissbrauchs zum Verbot der Kosten-Preis-Schere
1. Kosten-Preis-Schere als Unterfall des Kampfpreismissbrauchs
2. Kosten-Preis-Schere und Kampfpreismissbrauch als zwei unabhängig nebeneinander stehende Verbote
3. Eigene Analyse und Stellungnahme
III. Konsequenzen für die praktische Relevanz des Verbots der Kosten-Preis-Schere
1. Erstes Vergleichspaar: Kosten-Preis-Schere und Kampfpreismissbrauch nach der AKZO-Formel
2. Zweites Vergleichspaar: Kosten-Preis-Schere und Kampfpreismissbrauch nach dem sacrifice-Test
IV. Fazit zum Verhältnis von Kosten-Preis-Schere und Kampfpreisverbot
B. Missbräuchliche Geschäftsverweigerung auf dem vorgelagerten Markt
I. Grundzüge der Beurteilung nach Art. 102 AEUV
2. Zusammenstellung der Missbrauchskriterien
a) Marktbezogene Rahmenbedingungen
b) Unternehmensbezogene Rahmenbedingungen
c) Die Verweigerung der Geschäftstätigkeit
d) Objektive Notwendigkeit des Einsatzgutes
e) Ausschaltung des nachgelagerten Wettbewerbs
f) Fehlen einer objektiven Rechtfertigung
3. Rechtsfolge: Kontrahierungszwang
II. Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten mit dem Verbot der Kosten-Preis-Schere
III. Konsequenzen für die eigenständige Relevanz des Verbots der Kosten-Preis-Schere
1. Integration des Verbots der Kosten-Preis-Schere in den Missbrauchstatbestand für Geschäftsverweigerungen
2. Vorgaben aus dem Gebot der rechtlichen Konsistenz
IV. Fazit zum Verhältnis der Verbote von Kosten-Preis-Schere und Geschäftsverweigerung
C. Missbräuchliche Diskriminierung auf dem vorgelagerten Markt
I. Grundzüge der Beurteilung nach Art. 102 AEUV
II. Anwendbarkeit des Diskriminierungsverbots auf die Fallkonstellationen der Kosten-Preis-Schere
1. Konzernprivileg als Grund für Unanwendbarkeit des Diskriminierungsverbots?
2. Die konzerninterne Begünstigung als taugliche Vergleichsbasis für einen Diskriminierungsvorwurf?
D. Missbräuchliche Preisüberhöhung auf dem vorgelagerten Markt
I. Grundzüge der Beurteilung nach Art. 102 AEUV
II. Relevanz der Preishöhenkontrolle für die Kosten-Preis-Schere?
E. Zusammenfassendes Fazit
Kapitel 6: Abschließende rechtsvergleichende Würdigung der Kosten-Preis-Schere als Figur des Marktmachtmissbrauchs
A. Erklärung der divergierenden Auffassungen im EU- und US-Kartellrecht durch die Bezüge zum sektorspezifischen Regulierungsrecht
I. Zum regulierungsrechtlichen Charakter des Verbots der Kosten-Preis-Schere
II. Einzelheiten des Zusammenspiels von Kartell- und Regulierungsrecht in der EU und in den USA
1. EU: Parallele Anwendbarkeit und wechselseitige Ergänzung der Rechtsmaterien
2. USA: Vorrang des Regulierungsrechts
B. Schlussfolgerungen zur Relevanz der Kosten-Preis-Schere im Kartellrecht der EU und der USA
C. Verbleibende Kritikpunkte und der Versuch eines Ausblicks auf rechtspolitisch vertretbare Lösungsansätze