Chapter
B. Wissen als Forschungsperspektive
C. Zur Methodik juristischer Wissensforschung
I. Ausgangspunkt: Pluralität der Methoden
1. Wissenschaftstheoretische Betrachtung
II. Methodische Elemente im Einzelnen
a) Ebenen interdisziplinärer Wissensforschung: Wissen und Institutionen
2. Rechtsvergleichung im weiteren Sinne
3. Aufwertung der Verwaltungspraxis
A. Der Hybride – Phänomen und Begriff
II. Hybridität als Chiffre für Grenzverwischungen
III. Zwischenergebnis: Hybride als neuartiger Entgrenzungstatbestand
B. Organisations- und Kommunikationsstrukturen der Wissensgenerierung
I. Hergebrachte Ordnungsmuster
1. Gesetzlicher Befund: Dualismus von privater und öffentlicher Sphäre
a) Verwaltung als Teil organisierter Staatlichkeit
b) Kommunikative Abschottung von Verwaltung und Bürger
2. Ausgangspunkt: Das Modell entscheidungsbezogener Wissensgenerierung
a) Exemplarisch: Das Gefahrenabwehrrecht
b) Grundannahme: Das gemeinsame Wissen
3. Erweiterungen des Paradigmas
a) Gefahrenverdacht und Gefahrerforschungseingriff als Grenzerscheinungen
b) Die klassische Wirtschaftsaufsicht und das Informationsproblem
4. Zwischenergebnis: Privatorganisation als Black Box
II. Transzendenz im Risikorecht
1. Risikoverwaltung: Mischform staatlich-gesellschaftlicher Verwaltung
2. Wissensgenerierung als neuartige Verwaltungsaufgabe
3. Risikovorsorge als Leitbegriff für den Paradigmenwechsel
b) Kritik: Zur Emanzipation der Risikovorsorge von der Gefahrenabwehr
III. Organisationstheoretische Erkenntnisse und verfassungsrechtliche Vorgaben
C. Die Wissensdefizite der Risikoverwaltung unter der Lupe
I. Ausgangsbefund: Risiko als Verlust gemeinsamen Wissens
2. Risikobegriff im Europarecht
3. Abgrenzung: Innovations- und Personenrisiken
II. Grundproblematik: Die Wissenshoheit des Risikoakteurs (Organisationswissen)
1. Organisation als Wissenssystem: Diskussion in den Organisationswissenschaften
a) Umweltwissen als organisationsübergreifendes Wissen
3. Verhältnis von Organisations- und Umweltwissen: Keine verräumlichende Abgrenzung
III. Die Invisibilität von Organisationswissen
c) Verwaltung als Outsider
2. Keine Lösung durch Anreizregulierung
IV. Organisationswissen und das Lernpotential von Organisationen
V. Zwischenergebnis: Risikoverwaltung zwischen Anspruch und Überforderung
D. Resümee: Keine Übernahme überkommener Kategorien
Teil 2: Die Einzelphänomene
A. Rechtssystematische Betrachtung: Zu den Referenzgebieten
I. Umwelt- und Gesundheitsrecht als klassische Materien des Risikorechts
II. Das Beispiel des Finanzmarktrechts: Dienstleistungen als Risiko
B. Der kerntechnische Sicherheitsbeauftragte
I. Kerntechnologie als bleibende Herausforderung
II. Atomphysikalischer Hintergrund: Grundprinzip der Kernspaltung
III. Nukleare Risikoregulierung: Die verschiedenen Risikobereiche
1. Nutzungs- und Missbrauchsrisiken: Das Wissensthema als ein Segment des Nuklearrisikos
2. Risikostufungen: Kernreaktor im Zentrum des nuklearen Brennstoffkreislaufs
3. Umwelt- und Anlagenüberwachung: Umwelt- und Organisationswissen
IV. Wissensgenerierung als Aufgabe der Atomaufsicht
1. Anlagengenehmigung als unzulängliche Perspektive
a) Das Konzept der gestaffelten Sicherheitsebenen
b) Gefahrenabwehrrechtliche Prämissen
c) Kernkraftwerk als sicherheitskritisches System: Problem der Prävention in ultrasicheren Organisationen
d) Grenzen probabilistischer Sicherheitsanalysen
e) Zwischenergebnis: Lernen aus Betriebserfahrungen
2. Das System des Erfahrungsrückflusses
a) Erfahrungsrückfluss: Ein reziproker Prozess
b) Methodik zur Gewinnung von Betriebserfahrungen: Die sog. Ereignisanalyse
c) Zwischenergebnis: Atomaufsicht als öffentlich-private Mischverwaltung
V. Aufgaben des kerntechnischen Sicherheitsbeauftragten
C. Der Stufenplanbeauftragte resp. die Qualified Person for Pharmacovigilance (QPPV)
I. Bestandsaufnahme zur pharmabezogenen Risikovorsorge
1. Sicherheit als zentrale Determinante
2. Rubrum für Unsicherheit: Der Begriff der „Unbedenklichkeit“
3. Die Überwachungsbereiche
II. Das Risikosubstrat Arzneimittel
1. Ausgangspunkt: Die Ambivalenz von Pharmaka
a) Optimierungsgebot: Schutzzweck zwischen Abwägung und absoluter Sicherheit
b) Pharmakologischer Hintergrund
2. Erweiterung des Portfolios: Produkt- und Anwendungsrisiken
III. Pharmakovigilanz als staatlich-gesellschaftliches Verbundsystem: Rechtlicher Rahmen und Faktizität
1. Zum Komplementärverhältnis von Vor- und Nachmarktkontrolle
2. Dreh- und Angelpunkt: Die arzneimittelrechtliche Risikoentscheidung
3. Methodische Aspekte: Erkenntnisquellen im Nachmarkt
4. Pharmakovigilanz durch die Unternehmen
a) Pharmaunternehmen als Wissensakteure
b) Die Wissensinfrastruktur: Pharmavertriebssystem als Cognitive Linkage zur Ärzteschaft
c) Die neuralgische Stelle: Risikowissen
(i) Das Bias in der Pharmaforschung
(ii) Paradigmatisch: Die sog. Anwendungsbeobachtung
d) Zwischenergebnis: Rechtsdurchsetzungsebene als Achillesferse der Pharmakovigilanz
5. Öffentliche Pharmakovigilanz als Lösung des Durchsetzungsproblems?
6. Zwischenergebnis: Zur Notwendigkeit einer staatlich-öffentlichen Pharmakovigilanz
IV. Aufgaben des Stufenplanbeauftragten resp. der QPPV
1. Betreuung des internen Pharmakovigilanz-Systems
2. Verbindungsperson der Arzneimittelverwaltung
3. Compliance bei Sicherheitsstudien nach der Zulassung
V. Fazit zum Stufenplanbeauftragten
D. Der Abschlussprüfer von Banken (Bankenprüfer)
I. Bankenaufsichtsrecht als Risikorecht
2. Ausgangspunkt: Intermediationsfunktion von Banken (ökonomische Analyse)
3. Regulierungsbereiche: Krisenvorsorge und Krisenbewältigung – prudentielle und protektive Maßnahmen
4. Makro- und mikroprudentielle Bankenaufsicht: Umwelt- und Organisationswissen
II. Paradigmenwechsel: Die sog. qualitative Aufsicht als Topos für ein gemischtes Aufsichtsmodell
1. Wandel der tatsächlichen Rahmenbedingungen: Das „Weltrisiko“ Finanzmarkt
2. Die neue Wissensordnung nach Basel II
a) Grundlagen: Übergang zur Regulierung bankinternen Wissens
(i) Zur Wissensproblematik im Bankenaufsichtsrecht
(ii) Basel II: Wissensgenerierung im Aufsichtsverfahren
b) Bankenaufsicht als Risikodialog zwischen privater und öffentlicher Organisation
(i) Prozeduralisierung des Unternehmens: Das Risikomanagement von Banken
(ii) Korrektiv: Der Supervisory Review and Evaluation Process (SREP)
3. Zwischenergebnis: Bankenaufsicht als organisatorische Herausforderung
III. Abschlussprüfer als kognitives Medium der qualitativen Aufsicht
1. Grundgedanke der Abschlussprüfung
2. Aufgaben des Bankenprüfers
a) Rechtshistorische Betrachtung: Von der Nutzung von Fachwissen zur Wissensmittlung
(i) Analyse der Kommunikationsbeziehung zwischen Abschlussprüfer und Bankenaufsicht im Zeitverlauf
b) Zusammenarbeit mit dem Institut
3. Zwischenergebnis: Doppelfunktion des Bankenprüfers
E. Resümee: Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Wissensmittlung
Teil 3: Der Hybride in konzentrierter Form: Wesensgehalt, Erscheinungsformen, Instrumente
1. Interne Funktion: Mehrung von Organisationswissen
b) Interne Wissensteilung
c) Fazit: Wissensproduktion als zyklischer Prozess
2. Externe Funktion: Außenkommunikation
a) Phänotypen: Information und Wissen
b) Sonderfall: Hybride zur Publikumskommunikation
a) Quasikondominiale Bestellung
c) Hybride als Außenorgan
d) Zur Verdeutlichung: Systemkonforme öffentlich-rechtliche Organisationsnormen
III. Verhältnis zur Figur des sog. Betriebsbeauftragten
1. Der Betriebsbeauftragte
2. Unterschiede und Gemeinsamkeiten
B. Das Equipment des Hybriden
I. Instrumente zur Außenkommunikation
2. Interhybride Kommunikation (epistemische Gemeinschaften)
II. Das Organisationskonzept
C. Das Wesen der Bestellung
I. Die Doppelwirkung der Bestellung
II. Rechtsnatur des Bestellungsaktes
1. Bestandsaufnahme: Trennungsmodelle
2. Kritik: Bestellung als hybrider Akt
D. Resümee: Definition und Typen des Hybriden
Teil 4: Die Wirkungsbedingungen des Hybriden
I. Gefährdungstatbestände in der Detailanalyse
2. Problem der Corporate Identity
3. Organisatorische Handlungsunfähigkeit
II. Übergreifende Perspektive: Die Ambivalenz von Innen-Außen-Verschränkungen
III. Zwischenergebnis: Zur Modellierbarkeit der Organisationsrolle
B. Arrangement der Wirkungsabsicherung
I. Die Grundausstattung des Hybriden
1. Unterstützungspflicht des Risikoakteurs
II. Profilierung der Außenperspektive des Hybriden
1. Inkompatibilitätsregelungen
a) Interne oder externe Gruppe?
b) Verhaltenssteuerung durch die Profession: Instrumente und ihre Grenzen
c) Organisationsstruktur: Staatliche Aufsicht, Kammersystem und Alternativen
5. Änderung der Bestellungskompetenz?
6. Belohnungssystem als Option für den Hybriden?
III. Pflichtrotation des Hybriden
IV. Zwischenergebnis: Verhältnis der Wirkungsmechanismen zueinander
C. Wirkungsabsicherung als verfassungsrechtliches Gebot
I. Überwirkende Legitimationsverantwortung
II. Rechtsstaatliches Rationalitätsgebot
III. Funktionsvorbehalt des Art. 33 IV GG
IV. Bundesstaatliches Ingerenzgebot
V. Gebot der Folgerichtigkeit
VII. Geeignetheit (Verhältnismäßigkeitsgrundsatz)
VIII. Zwischenergebnis: Zur Direktionskraft des Grundgesetzes für hybride Arrangements
D. Abschließende Betrachtung: Staatliche Gewährleistungsaufsicht als unzulängliches Konzept
Teil 5: Konfliktmanagement als Korrektiv gegen den Hybriden
I. Ausgangspunkt: Das Konfliktpotential des Hybriden und die Grundrechte der Privatorganisation
II. Manko der Indienstnahme-Dogmatik bei öffentlich-privaten Gemengelagen
III. Funktionsschutz an Stelle von Trennungsgeboten
I. Schutzgegenstand Unternehmensorganisation
1. Ausgangspunkt: Organisation als Führungsinstrument
2. Implikationen für die Organisationsgestaltung: Hierarchie, ökonomische Effizienz und Effektivität als Leitprinzipien
3. Status des Organisationswissens: Ausschließbarkeitsprinzip der Wissensnutzung
II. Ingerenzen durch die staatliche Überdeterminierung
1. Hybridenimmanente Belastungen
a) Externe Funktion: Selbstdarstellungsfähigkeit
b) Interne Funktion: Selbstorganisationsfähigkeit
c) Rückwirkung der externen Funktion auf die Selbstorganisationsfähigkeit
2. Exzesse des Wissensmittlers: Hybride als Risikofaktor
3. Hybride im Kontext des Stab-Linie-Konflikts
4. Konnex zwischen hybrider Wirkungsabsicherung und Schutzbedürfnis der Privatorganisation
I. Determinanten der Außenkommunikation
1. Ausgangspunkt: Das öffentliche Interesse als Filter
2. Prozedurale Absicherung der Publikumsinformation
II. Innerorganisatorische Konflikteinhegung
2. Gebot der Zurückhaltung
3. Konfliktlösungsmechanismen
III. Missbrauchskontrolle
2. Zivil- und strafrechtlicher Geheimnisschutz
IV. Zwischenergebnis: Recht als Konfliktinitiator und Konfliktmanager
D. Grundrechtsschutz bei der staatlichen Überdeterminierung der Privatorganisation
I. Vorab: Schutzbereichsfragen
II. Ausgangspunkt: Zurechnungsfrage bei hybriden Beeinträchtigungen
III. Grenzen der überkommenen Eingriffsabwehrdogmatik
2. Verhältnismäßigkeitsprinzip als Argument?
3. Betrachtung des Schutzanliegens
IV. Objektive Dimension der Grundrechte
1. Grundrechtliche Schutzpflichten
2. Grundrechtsschutz durch und in Organisationen
3. Zwischenergebnis: Eigenständige Kategorie
V. Fazit: Hybride im Kontext gewährleistungsstaatlicher Grundrechtsdogmatik
Teil 6: Übergreifende Perspektive
A. Theorie administrativer Wissensorganisation
I. Regelungstechnik: Hybridisierung durch Prozeduralisierung der Privatorganisation
II. Governance als rechtstheoretisches Konzept der Hybridisierung
1. Von Organisationssteuerung zu Governance
a) Governance = Verlust einer zentralen Instanz
b) Governance = Regelungsstrukturen
2. Governance als normatives Konzept?
3. Resümee: Komplementierungsbedarf
1. Peer Review als dezentrale Kontrollform
2. Analyse der Risiken von Peer Review
3. Möglichkeiten der Absicherung des Verfahrens
a) Meta-Kontrolle durch den Berufsstand
b) Externe Systemkontrolle
(i) Wissenschaftliche Maßgaben
(ii) Das Beispiel des Abschlussprüfers
e) Regulierung der Prüferrekrutierung
II. Organisationskonzepte
1. Selbstprogrammierung durch Konzepte: Begriff und Abgrenzung
2. Merkmale des Organisationskonzepts: Flexibler Vollzug und tripolares Verfahren der Konzeptbildung
1. Normtheoretische Betrachtung: Standards als Koordinierungsnormen
2. Anforderungen an das Standardsetting
IV. Epistemische Gemeinschaften
1. Wissensgemeinschaft und Netzwerk: Zur Unterscheidung von zwei dezentralen Kategorien des Organisationsrechts
2. Gegenstand: Allgemeine Wissensbestände
C. Grundrechtsschutz durch Rechtsprinzipien
I. Rechtstheoretische Grundlagen
II. Prinzipien als Ordnungsmuster für Regelungsstrukturen: Typische Anwendungsfelder
III. Aussagegehalte im Einzelnen
Dokumente und Materialien