Libertärer Paternalismus :Theorie und Empirie staatlicher Entscheidungsarchitektur

Publication subTitle :Theorie und Empirie staatlicher Entscheidungsarchitektur

Author: Robert Neumann  

Publisher: Mohr Siebeck‎

Publication year: 2013

E-ISBN: 9783161528828

P-ISBN(Paperback): 9783161528309

Subject: K81 Biography;K82 China

Language: GER

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Libertärer Paternalismus

Description

Libertärer Paternalismus versteht sich als Form der Staatstätigkeit, die Eingriffe in private Austauschbeziehungen aufgrund irrationaler Entscheidungen der daran beteiligten Bürger rechtfertigt. Die Legitimität dieser Interventionen gründet auf der Bedingung, dabei die Wahlfreiheit der Bürger zu achten. Das von Richard H. Thaler und Cass Sunstein entworfene Konzept der Entscheidungsarchitektur soll dazu beitragen, dass Bürgern zur bestmöglichen Realisierung ihrer individuellen Präferenzen verholfen wird und gleichzeitig gesamtgesellschaftlich wünschenswerte Entwicklungen begünstigt werden. Aufbauend auf der Darstellung der theoretischen Grundlagen und der konzeptionellen Schwächen dieser Ordnungsidee verfolgt Robert Neumann das Ziel, den Rechtfertigungsansatz aus der Perspektive der konstitutionellen Ökonomik zu formulieren. Der daraus abgeleitete Vorschlag, die Instrumente der Entscheidungsarchitektur ausschließlich im Sinne einer präferenzbasierten Ordnungspolitik zu entwerfen, wird anhand einer empirischen Untersuchung der Präferenzen zu familienpolitischen Maßnahmen in Deutschland illustriert.

Chapter

1.2 Aufbau der Arbeit

I THEORIE

2 Libertärer Paternalismus

2.1 Ausgangspunkte der Untersuchung

2.1.1 Das Makro-Mikro-Makro-Modell in den Sozialwissenschaften

2.1.2 Das ökonomische Rational-Choice-Programm

2.1.3 Die Grenzen des ökonomischen Menschenbildes

2.1.3.1 Das Forschungsprogramm um Kahneman und Tversky

2.1.3.2 Weitere Anomalien und deren Erklärung

2.2 Annahmen und Prinzipien des Libertären Paternalismus

2.2.1 Die Idee der Entscheidungsarchitektur

2.2.2 Entscheidungstheoretische Erweiterungen

2.2.3 Die Bedeutung der Wahlfreiheit

2.2.4 Die Unvermeidbarkeit des Paternalismus

2.3 Die Instrumente des Libertären Paternalismus

2.3.1 Standardoptionen

2.3.2 Framing und Informationsarchitektur

2.3.3 Neujustierung von Anreizsystemen

2.3.3.1 Abkühlungsperioden

2.3.3.2 Neustrukturierung komplexer Entscheidungssequenzen

2.3.4 Soziale Beeinflussung und „social nudges“

2.4 Anwendungsbeispiele

2.4.1 Vertragsrecht und Verbraucherschutz

2.4.2 Rentenpolitik

2.4.3 Gesundheitspolitik

2.4.4 Umwelt- und Energiepolitik

2.4.5 Entwicklungspolitik

2.5 Libertärer Paternalismus und die Wohlfahrtsstaatsforschung

2.5.1 Libertärer Paternalismus und der deutsche Sozialstaat

2.5.2 Libertärer Paternalismus als Wohlfahrtsstaatsreform?

2.6 Die Grenzen des Libertären Paternalismus

2.6.1 Paternalismus und „Slippery Slopes“

2.6.2 Freiheit, Wahl und Wahlfreiheit

2.6.3 Methodische Einwände

2.6.3.1 Externe Validität

2.6.3.2 Adaptive Rationalität

2.6.4 Ein neues Menschenbild?

2.7 Zusammenfassung

3 Die Rechtfertigung staatlicher Entscheidungsarchitektur

3.1 Die theoretische Begründung der Staatstätigkeit

3.1.1 Grundzüge der Wohlfahrtsökonomik

3.1.2 Die Rahmenbedingungen der Begründung von Staatstätigkeit

3.1.2.1 Informationsprobleme auf Märkten

3.1.2.2 Marktversagen auf Wettbewerbsmärkten

3.2 Markt oder Staat? Eine Erweiterung der Perspektive

3.2.1 Marktversagen aufgrund von Transaktionskosten

3.2.2 Die Bedeutung formloser und formgebundener Institutionen

3.2.3 Marktversagen als Politikversagen

3.3 Ein Neuentwurf

3.3.1 Grundzüge der Konstitutionenökonomik

3.3.2 Abgrenzung von Kontrakttheorien

3.3.3 Der Konsenscharakter des Libertären Paternalismus

3.3.3.1 Das Konsenskriterium

3.3.3.2 Konsumenten- und Bürgersouveränität

3.4 Fazit

4 Präferenzbasierte Entscheidungsarchitektur in der Familienpolitik

4.1 Die Erweiterungen des Rational-Choice-Programms

4.1.1 Die Bedeutung von Normen und Einstellungen

4.1.2 Kontextualität und die Modellierung weicher Anreize

4.1.3 Das Modell der Frame-Selektion

4.1.4 Einschränkungen, Unstimmigkeiten und Kritik

4.1.4.1 Hoch- versus Niedrigkostensituation

4.1.4.2 Kritik am MFS

4.2 Der Untersuchungskontext der Familienpolitik

4.2.1 Die gesellschaftliche Bedeutung der Familienpolitik

4.2.2 Anschlussfähigkeit an libertär-paternalistische Prinzipien

4.2.3 Die Erklärung von Präferenzen zu familienpolitischen Transfers

4.2.3.1 Der institutionelle Erklärungsansatz

4.2.3.2 Rational-Choice-Erklärungen

4.2.3.3 Umverteilungspräferenzen und die Bedeutung von Familie

4.2.3.4 Das Framing von Umverteilungspräferenzen

II EMPIRIE

5 Grundlagen der empirischen Analyse

5.1 Datengrundlage

5.1.1 Explanandum

5.1.2 Explanans

5.2 Vorgehensweise der multivariaten Analyse

6 Ergebnisse der empirischen Untersuchung

6.1 Zustimmung zur Ausweitung indirekter Transferleistungen

6.2 Zustimmung zur Ausweitung direkter Transferleistungen

6.2.1 Präferenzen für Betreuungsgeld

6.2.2 Präferenzen für eine Kindergelderhöhung

6.2.3 Präferenzen für Steuererleichterungen

6.2.4 Präferenzen für einkommensabhängige Zuschüsse

6.3 Präferenzunterschiede auf Länderebene

6.4 Zusammenfassung der Ergebnisse

7 Schlusskapitel

7.1 Der Rahmen für präferenzbasierte Entscheidungsarchitektur

7.2 Entscheidungsarchitektur und institutioneller Wandel

Tabellen und Abbildungen

Literaturverzeichnis

Personenregister

Sachregister

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