Die Menschenwürde als Prinzip des Rechts :Eine rechtsphilosophische Rekonstruktion

Publication subTitle :Eine rechtsphilosophische Rekonstruktion

Author: Markus Rothhaar  

Publisher: Mohr Siebeck‎

Publication year: 2015

E-ISBN: 9783161538261

P-ISBN(Paperback): 9783161535581

Subject: D0 Political Theory

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Language: GER

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Die Menschenwürde als Prinzip des Rechts

Description

Der Menschenwürdebegriff ist in den letzten Jahren in eine Krise geraten. Neben die Vorwürfe der Unklarheit und Beliebigkeit treten Aporien, die sich aus der Auslegung der Menschenwürdegarantie als eines speziellen Rechts neben und über den weiteren Grundrechten ergeben. Das philosophische Unbehagen an der Menschenwürde als Rechtsprinzip wird dadurch noch verstärkt, dass diese über die längste Zeit nicht als Rechtsbegriff, sondern als Grund von Pflichten gegen sich selbst verstanden wurde. Dem modernen rechtlichen Menschenwürdebegriff kommt dagegen die Rolle der Rechtsfundierung, dann aber auch diejenige einer deontologischen Schranke der Abwägbarkeit von Rechten gegeneinander zu. Markus Rothhaar zeigt hier im Rückgriff auf Fichte und Hegel, wie diese beiden scheinbar heterogenen Rollen in einer anerkennungstheoretischen Grundlegung des Rechts widerspruchsfrei zusammengedacht werden können.

Chapter

2. Menschenwürde und Menschenrechte

3. Die normative Struktur des Würdebegriffs als philosophisches Problem

III. Methodische Fragen einer Philosophie der Menschenwürde

1. Die Vielfalt der Menschenwürdebegriffe als methodisches Herausforderung

2. Der rekonstruktive Ansatz

3. Der konstruktive Ansatz

4. Der Menschenwürdebegriff des Rechts

2. Kapitel: Menschenwürde im verfassungsrechtlichen Diskurs

I. Der Menschenwürdediskurs zwischen Philosophie und Recht

II. Prinzip der Menschenrechte oder spezifisches Grundrecht?

1. Die prinzipialistische Lesart der Menschenwürdegarantie

2. Die spezifisch-rechtliche Lesart der Menschenwürdegarantie

3. Die objektiv-rechtliche Lesart der Menschenwürdegarantie

III. Die Unantastbarkeit der Menschenwürde

1. Verletzbarkeit der Menschenwürde?

2. Unantastbarkeit als Unabwägbarkeit

3. Unantastbarkeit als Nichtrechtfertigbarkeit

4. Unantastbarkeit und das Problem unbedingt geltender Normen

IV. Der normative Gehalt der Menschenwürdegarantie

1. Der „Ansatz beim Verletzungsvorgang“

2. Die Menschenwürdegarantie als Instrumentalisierungsverbot

3. Weitere Bestimmungsversuche: Erniedrigungsverbot und Ensembletheorie

V. Kritik der spezifisch-grundrechtlichen Lesart der Menschenwürdegarantie

1. Begründungsdefizite

2. Menschenwürde gegen Menschenwürde

3. Menschenwürde gegen Lebensrecht

4. Die Entkopplung von Menschenwürdegarantie und Lebensrecht

5. Leben als „Voraussetzung“ der Menschenwürde

VI. Spezifisch-rechtliche und prinzipialistische Lesart: ein Fazit

3. Kapitel: Menschenwürde in Antike, Mittelalter und Renaissance

I. Der Würdebegriff der philosophischen Tradition

II. Menschenwürde in der Antike

1. Dignitas in der altrömischen Gesellschaft

2. Die Würdigkeit der menschlichen Natur bei Cicero

3. Menschenwürde in der christlichen Spätantike

III. Der dignitas-Begriff in der Hochscholastik

1. Würde und Person bei Alexander von Hales

2. Menschenwürde bei Bonaventura und Thomas von Aquin

IV. Menschenwürde in der Philosophie der Renaissance

V. Ein Zwischenfazit: Menschenwürde vor Kant

4. Kapitel: Der Begriff der Menschenwürde bei Kant

I. Warum Kant?

II. Hypothetische Imperative und Kategorischer Imperativ

III. Die „Menschheitsformel“ des Kategorischen Imperativs

1. Der Begriff des „Zwecks an sich“: Systematische Stellung und Probleme

2. Subjektivität und Selbstzwecklichkeit in der „Menschheitsformel“ des Kategorischen Imperativs

3. Selbstzwecklichkeit und Pflichten gegen andere

IV. Freiheit, Autonomie und Verallgemeinerbarkeit

1. Die systematische Stellung des Autonomiebegriffs

2. Wert und Würde

V. Würde, Autonomie und Anerkennung

1. Autonomie und Selbstzwecklichkeit

2. Autonomie und Verallgemeinerbarkeit

3. Der systematische Ort der Menschenwürde in Kants Praktischer Philosophie

VI. Die Träger der Würde bei Kant – Wem kommt Würde zu?

VII. Menschenwürde zwischen Moral und Recht

1. Die Rechtsidee als Veräußerlichung des Kategorischen Imperativs

2. Menschenwürde, Autonomie und Rechtsidee

VIII. Ein Zwischenfazit: Kant und die Frage nach der Anerkennung als Rechtssubjekt

1. Menschenwürde und Rechtspflichten

2. Der Kategorische Imperativ und Dürigs „Objektformel“

5. Kapitel: Fichtes anerkennungstheoretische Grundlegung des Rechts

I. Der Begriff der Anerkennung

II. Fichtes Grundlegung der Intersubjektivität

1. Die Pluralität endlicher Subjektivität

2. Der Zirkel des Selbstbewusstseins und der Begriff der „Aufforderung“

III. Anerkennung als Rechtsprinzip

1. Fichtes Theorie des Rechtsverhältnisses

2. Symmetrie und Asymmetrie des Rechtsverhältnisses

IV. Anerkennung und Menschenwürde

1. Exkurs: Menschenwürde als Erniedrigungsverbot: eine Kritik

6. Kapitel: Unbedingte Pflichten und unabwägbare Rechte

I. Das Problem unbedingter Pflichten

II. Akteursrelativität als Wesensmerkmal unbedingter Pflichten

1. Die Entdeckung der Akteursrelativität

2. Akteursrelativität in der Diskussion

3. Zur Kritik des „Consequentializing“

4. Anerkennung als Grund der Akteursrelativität

III. Akteursrelative Normativität und der Staat

IV. Antastbare und unantastbare Rechte

1. Notwehr und Nothilfe

2. Das „Urrecht“ und die abgeleiteten Rechte

3. Unantastbare und abwägbare Rechte – eine Kriteriologie nach Hegel

2. Exkurs: Die Würde des Menschen und das Verbot der Sklaverei – ein Fallbeispiel

7. Kapitel: Menschenwürde als Rechtsprinzip

I. Die Würde des Menschen zwischen Pflichten gegen sich selbst und intersubjektiver Normativität

II. Menschenwürde als Prinzip und Geltungsgrund der Menschenrechte

1. Das „Recht auf Rechte“ und das „Urrecht“

2. Der Geltungsbereich der Grundrechte

III. Menschenwürde als Grenze der Einschränkbarkeit von Rechten

Literaturverzeichnis

I. Primärliteratur

II. Sekundärliteratur, Grundgesetz-Kommentare und Gerichtsurteile

Personenregister

Sachregister

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