Description
Dieser Band versammelt elf Aufsätze des Tübinger Alttestamentlers Erhard Blum aus den Jahren 1975 bis 2014. Er ergänzt die bereits vorliegende Sammlung "Textgestalt und Komposition" mit Arbeiten zu den Kanonteilen Tora und Vordere Propheten (FAT 69) um Studien, die übergreifenden Aspekten der Auslegung des Alten Testaments gewidmet sind. Diese beschäftigen sich unter anderem mit dem Charakter der alttestamentlichen Geschichtsüberlieferungen und mit methodischen Kategorien wie Synchronie oder Formgeschichte. Hinzu kommen stärker philologisch ausgerichtete Untersuchungen etwa zur Gottesbezeichnung Elohim oder dem althebräischen Verbalsystem. Einen dritten Schwerpunkt bilden hermeneutische Arbeiten, die Implikationen der christlichen Auslegung des Alten Testaments im Rahmen der Begegnung mit dem Judentum bedenken.
Chapter
2. Konzeptionelle Engführungen
II. Eine Fundamentalalternative: biblische Texte als autonome Literatur?
III. Hermeneutische Implikationen: alttestamentliche Exegese als theologische Disziplin
1. Historische Exegese und religiöse Applikation der biblischen Texte
2. Historische Exegese und wissenschaftliche Theologie
IV. Plädoyer für eine alttestamentliche Exegetik
Historiographie oder Dichtung? Zur Eigenart alttestamentlicher Geschichtsüberlieferung (2005)
I. Historiographie vs. traditionale Erzählung
Das „israelitische“ Paradigma
II. Fiktionale Dichtung vs. Mitteilungsliteratur mit Geltungsanspruch
III. Exegetische Nachbemerkungen
Von Sinn und Nutzen der Kategorie „Synchronie“ in der Exegese (2004)
I. Der gängige exegetische Sprachgebrauch von „Synchronie“ – eine begriffliche Engführung
II. „Synchrone Auslegung“ als programmatische Endtextexegese – eine sachliche Engführung
III. Der Nutzen von „Synchronie“ als Relationsbegriff in der Exegese
„Formgeschichte“ – ein irreführender Begriff (2006)
Die Stimme des Autors in den Geschichtsüberlieferungen des Alten Testaments (2008)
Zwischen Literarkritik und Stilkritik. Die diachrone Analyse der literarischen Verbindung von Genesis und Exodus – im Gespräch mit Ludwig Schmidt (2012)
I. Die nichtpriesterliche Josephgeschichte
1. Die Unterscheidung zwischen (In-)Kohärenz und (Un-)Einheitlichkeit
2. Literarkritische Indizien vs. Stilmittel
II. Noch einmal: Der Übergang von Genesis zu Exodus
1. Literarkritik und Commonsense
2. Bedarf es einer Literarkritik literarkritischer Analysen?
3. Noch einmal: Die literarische Verbindung von Erzvätern und Exodus
Sprachwissenschaftliche Klärungen
Psalm 2,7c – eine performative Aussage (1975)
Der vermeintliche Gottesname „Elohim“ (2008)
Das althebräische Verbalsystem – eine synchrone Analyse (2008)
1. Zum Gebrauch des volitiven Modus
2. Die semantische Äquivalenz der „temporalen“ Inversionspaare
2.1 Das Inversionspaar des „Perfektiv“
2.2 Das Inversionspaar des „Imperfektiv“
Vorverständnis und historische Hypothesen
Volk oder Kultgemeinde? Zum Bild des nachexilischen Judentums in der alttestamentlichen Wissenschaft (1995)
Das Vorverständnis hinterfragen. Veränderungen alttestamentlich-exegetischer Zugänge aus der lebensweltlichen Begegnung mit dem Judentum (2015)
I. „Spätjudentum“ versus „Frühjudentum“
II. Das Ende der Geschichte Israels nach Martin Noth
III. Die sog. Jerusalemer Kultgemeinde in nachexilischer Zeit
Nachweis der Erstveröffentlichungen