Chapter
I. Die grundsätzliche Bedeutung des Rechtskraftprinzips
II. Zielsetzung und Gang der Untersuchung
III. Die Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes
1. Die Abgrenzung zur allgemeinen (zivilrechtlichen) Rechtsvergleichung sowie zum europäischen Zivilprozess- und Strafverfahrensrecht
2. Die Auswahl der Rechtsordnungen und die Schwerpunktsetzungim öffentlichen Recht
IV. Der dogmatische Ansatzpunkt für die Untersuchungdes EG-Prozessrechts
2. Kapitel Das Prinzip der Rechtskraft im deutschen Recht
I. Die dogmatische Herleitung des Prinzips der Rechtskraft
1. Die Unterscheidung zwischen formeller und materieller Rechtskraft
2. Die Zielsetzungen der Rechtskraft
3. Materielle und prozessuale Rechtskrafttheorien
a) Materielle Rechtskrafttheorien
b) Prozessuale Rechtskrafttheorien
II. Tatbestandliche Voraussetzungen und Grenzen der materiellen Rechtskraft
1. Gerichtliche Entscheidung
a) Rechtskraftfähige gerichtliche Entscheidungen
b) Die Abgrenzung zur Endgültigkeit von Verwaltungsentscheidungen
c) Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts
3. Die objektive Grenze der Rechtskraft: Die Einheitdes Streitgegenstandes
a) Der Streitgegenstandsbegriff
aa) Materielle Streitgegenstandstheorien
bb) Prozessuale Streitgegenstandstheorien
(1) Der eingliedrige Streitgegenstandsbegriff
(2) Der zweigliedrige Streitgegenstandsbegriff
(aa) Die Anfechtungsklage.
(bb) Die Verpfl ichtungsklage.
(cc) Allgemeine Leistungsklage, Feststellungsklagen, Normenkontrollverfahren
(b) Der Lebenssachverhalt
(c) Besonderheiten im (Bundes-) Verfassungsprozessrecht
b) Neuausrichtung des Streitgegenstandsbegriffs durch Einflüssedes europäischen Zivilprozessrechts?
4. Die subjektive Grenze der Rechtskraft: Die Parteiidentität
a) Der Grundsatz der Relativität der Rechtskraft
b) Rechtskrafterstreckungen auf Dritte und absolute Rechtskraftwirkungen?
III. Die Wirkungen der materiellen Rechtskraft
1. Die allgemeine Maßgeblichkeit der rechtskräftigen Entscheidung
2. Die Rechtskraft als negative Prozessvoraussetzung
a) Das Wiederholungsverbot
b) Das kontradiktorische Gegenteil
3. Positive Bindungswirkungen der Rechtskraft
a) Der Grundsatz des Ausschlusses der Rechtskraft der Entscheidungselemente
aa) Die Grundsatzentscheidung des Gesetzgebers
bb) Ausnahmen und Relativierungen
(1) Die gesetzliche Sonderbestimmung des § 322 Abs. 2 ZPO
(2) Die Auslegungsfunktion der Entscheidungsgründe und das Konzept der tragenden Gründe
b) Die Wirkung der Entscheidung im neuen Rechtsstreit
4. Abgrenzung zu weiteren Entscheidungswirkungen
a) Die innerprozessuale Bindungswirkung
b) Die Gestaltungswirkung
c) Die Konzepte der Tatbestands- und der Feststellungswirkung
e) Bindungswirkung und Gesetzeskraft von Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts nach § 31 Abs. 1 und 2 BVerfGG
IV. Zeitliche Grenzen und Durchbrechungen der Rechtskraft
1. Die zeitlichen Grenzen der Rechtskraft
a) Der Grundsatz der Präklusion
b) Die Änderung der Sachlage
c) Die Änderung der Rechtslage
2. Durchbrechungen der Rechtskraft
a) Prozessuale Durchbrechungsmöglichkeiten
aa) Die Wiederaufnahme des Verfahrens
cc) Die Zuständigkeitsbestimmung bei positivem und negativem Kompetenzkonfl ikt
dd) Die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand
b) Die materiellrechtlich veranlasste Durchbrechungsmöglichkeitnach § 826 BGB
c) Grundrechtlich veranlasste Durchbrechungsmöglichkeiten
aa) Die Verfassungsbeschwerde
cc) Weitere außerordentliche Rechtsbehelfe?
3. Kapitel Der Grundsatz der autorité de la chose jugée im französischen Recht
I. Dogmatische Herleitung und Begründung des Prinzips der autorité de la chose jugée
1. Die Zielsetzungen des Grundsatzes der autorité de la chose jugée
2. Présomption de vérité légale oder force de vérité légale: Der Streit um die dogmatische Erklärung des Prinzips der autorité de la chose jugée
a) Die autorité de la chose jugée als présomption de vérité légale
b) Die force de vérité légale des Urteils
c) Die gesetzliche Grundentscheidung »res judicata pro veritate habetur«
II. Die tatbestandlichen Voraussetzungen der autorité de la chose jugée
1. Endgültige gerichtliche Entscheidung
a) Gerichtliche Entscheidung
aa) Die Abgrenzung zur allgemeinen Verwaltung
bb) Der Sonderfall des Conseil constitutionnel
aa) Abgrenzung zur force de la chose jugée
bb) Jugements avant dire droit und ordonnances de référé
cc) Das Problem der jugements mixtes
aa) Die traditionellen Ansätze
(2) Das Verhältnis von cause und moyens
bb) Die abweichende Einheitstheorie
aa) Autorité relative de la chose jugée
bb) Die autorité absolue de la chose jugée
(1) Die Klassifi kation der Rechtsschutzformen
(2) Die Besonderheiten der autorité absolue de la chose jugée
(3) Die déclarations d’illégalité
III. Die Wirkungen der autorité de la chose jugée
1. Autorité négative und autorité positive de la chose jugée
2. Die gegenständliche Reichweite
a) Der Entscheidungsausspruch (dispositif) des Urteils
b) Der Streit um die Bindungswirkung der Entscheidungsgründe (motifs)
aa) Das Problem der décisions implicites und der décisions mixtes
bb) Motifs und autorité de la chose jugée
(1) Die Position des Conseil d’Etat und des verwaltungsprozessualen Schrifttums
(2) Die Rechtsprechung der Cour de cassation und das zivilprozessuale Schrifttum
3. Reichweite der autorité de la chose jugée und séparation des autorités administratives et judiciaires im französischen Recht
a) Der Grundsatz der séparation des autorités administratives et judiciaires im französischen Recht und die Bindungswirkung rechtswegfremder Entscheidungen
b) Entscheidungen eines unzuständigen Gerichts und die Rolledes Tribunal des conflits
c) Autorité de la chose jugée bei questions préjudicielles und recours en interprétation
4. Beendigung der Rechtshängigkeit (dessaisissement) und innerprozessuale Bindungswirkung
5. Bindung der Verwaltung und Vollstreckbarkeit der chose jugée
a) Die Durchführungspfl icht der Verwaltung und die Möglichkeitender Vollstreckung
b) Excès de pouvoir und Schadensersatzpflicht
IV. Grenzen und Durchbrechungen der autorité de la chose jugée
IV. Grenzen und Durchbrechungender autorité de la chose jugée
1. Grenzen und Durchbrechungen auf inhaltlicher Ebene
a) Das Problem der Veränderung der Sach- und Rechtslage
b) Das Problem der lois de validation
2. Grenzen und Durchbrechungen mit prozessualen Mitteln
a) Das Rechtsmittelsystem
b) Besondere Durchbrechungsmöglichkeiten unanfechtbarer Entscheidungen
aa) Die tierce opposition
bb) Das règlement des juges
4. Kapitel Das res judicata-Prinzip im englischen Recht
I. Herleitung und Grundlagen des res judicata-Prinzips
1. Die frühe Rechtsprechung
2. Res judicata als Unterfall des estoppel-Prinzips
a) Das allgemeine estoppel-Prinzip
b) Das estoppel per rem judicatam
II. Die moderne res judicata-Doktrin im englischen öffentlichen Recht
2. Probleme der Anwendbarkeit des estoppel per rem judicatam im öffentlichen Recht
a) Die traditionelle Rechtsprechung
b) Die Leitentscheidung des House of Lords in Fall Thrasyvoulou
c) Relativierungen der Thrasyvoulou-Rechtsprechung in jüngeren Entscheidungen?
1. Eine endgültige gerichtliche Entscheidung . . .
2. . . . eines zuständigen Gerichts oder tribunal . . .
3. . . . in einem Rechtsstreit zwischen denselben Parteien . . .
4. . . . um denselben Streitgegenstand
a) Ältere »Tests« zur Bestimmung des Streitgegenstandes
b) Die Reichweite des Streitgegenstandes: Unterscheidung zwischen cause of action estoppel und issue estoppel
c) Weiterungen: estoppel by implication und die Henderson-Doktrin
d) Das Zusammenspiel von Streitgegenstand und Zuständigkeitserfordernis
e) Funktionalität und Flexibilität der englischen Streitgegenstands-Lösung
IV. Wirkungen des res judicata-Prinzips
V. Begrenzungen und Durchbrechungsmöglichkeiten des res judicata-Effekts
1. Die Veränderung rechtlicher oder tatsächlicher Umstände
2. Die Begrenzung durch gesetzliche Verpflichtungen
3. Ausnahme der »besonderen Umstände« und der »besonderen Fälle« (special circumstances and special cases)
5. Kapitel Europäische Einfl üsse auf die nationalen Rechtskraftprinzipien
I. Einflüsse durch das europäische Gemeinschaftsrecht
1. Das Verhältnis nationaler Rechtskraftgrundsätze zum europäischen Gemeinschaftsrecht in der Rechtsprechung des EuGH
a) Inhalt und Grenzen der Verfahrensautonomie der Mitgliedstaatenim allgemeinen
b) Die Anwendung des Grundsatzes der Verfahrensautonomie der Mitgliedstaaten auf das Prinzip der Rechtskraft
aa) Die Zulässigkeit einer Präklusionswirkung der Rechtskraft
bb) Die gemeinschaftsrechtliche Staatshaftung für Gerichtsentscheidungen
cc) Übertragbarkeit der Staatshaftungsrechtsprechung auf die Rechtskraftproblematik?
2. Möglichkeiten der Umsetzung im deutschen Recht
3. Möglichkeiten der Umsetzung im französischen Recht
4. Möglichkeiten der Umsetzung im englischen Recht
II. Einflüsse durch das Recht der EMRK
1. Das Verhältnis der nationalen Rechtskraftgrundsätze zu den Gewährleistungen der EMRK
a) Die allgemeinen Wirkungen der Entscheidungen des EGMR im nationalen Recht
b) Die Entscheidung des EGMR in der Rechtssache S. A. Dangeville
2. Die Umsetzung im deutschen Recht
3. Die Umsetzung im französischen Recht
4. Die Umsetzung im englischen Recht
a) Res judicata und Art. 6 Abs. 1 EMRK
b) Durchbrechung des res judicata-Effekts bei Verletzung eines Konventionsrecht
c) Res judicata-Effekt von Unvereinbarerklärungen
6. Kapitel Das Prinzip der Rechtskraft im Prozessrecht der Gemeinschaftsgerichte
I. Dogmatische Herleitung und Begründung des Prinzips der Rechtskraft im Gemeinschaftsrecht
1. Die Rechtskraft gerichtlicher Entscheidungen im Bereich des Völkerrechts
2. Die Verankerung der Rechtskraft im Gemeinschaftsrecht
a) Das positive Gemeinschaftsprozessrecht
b) Die Rechtskraft als allgemeiner Rechtsgrundsatz des Gemeinschaftsrechts
3. Die Zielsetzungen der Rechtskraft im Gemeinschaftsrecht
4. Versuch einer dogmatischen Erklärung der Rechtskraft im Gemeinschaftsrecht
a) Estoppel-Lösung und Vermutungslösung
b) (Materielle) Gestaltungslösungen
c) Anordnung der Endgültigkeit durch das Gemeinschaftsrecht
II. Die tatbestandlichen Voraussetzungen der Rechtskraft im Gemeinschaftsrecht
1. Entscheidung eines Gemeinschaftsgerichts
b) Gutachten und Vorabentscheidungen des EuGH
d) Abgrenzung zu Entscheidungen anderer Gemeinschaftsorgane
2. Unanfechtbarkeit und Endgültigkeit
3. Die Identität des Streitgegenstandes
a) Der Streitgegenstandsbegriff in der Rechtsprechung der Gemeinschaftsgerichte
b) Strukturelle Anhaltspunkte im Verfahrensrecht
c) Exkurs: Der Streitgegenstandsbegriff des EuGH im Bereich von EuGVÜ und EuGVVO
aa) Die sogenannte Kernpunkttheorie
bb) Keine Anwendung im Prozessrecht der Gemeinschaftsgerichte
d) Der gemeinschaftsrechtliche Streitgegenstandsbegriff im einzelnen: Objet und cause unter Berücksichtigung der Streitgegenstände der unterschiedlichen Klagearten
(1) Die Rolle des Klageantrags
(2) Die Bedeutung des angegriffenen Rechtsaktes bzw. Verhaltens
(a) Der Unterschied zwischen objet und Angriffsgegenstand
(b) Der bloß bestätigende Rechtsakt
(c) Das mitgliedstaatliche Verhalten im Vertragsverletzungsverfahren
(d) Der Sonderfall des Vorabentscheidungsverfahrens
(3) Der Einfl uss der französischen Tradition
(1) Die Abgrenzung von cause und moyens
(2) Die Funktion von cause und moyens in der Rechtskrafttheorie
(a) Nichtigkeitsklage und Untätigkeitsklage.
(b) Das Vertragsverletzungsverfahren
(c) Die Amtshaftungsklage
(d) Das Vorabentscheidungsverfahren
e) Dogmatische Bewertung des gemeinschaftsrechtlichen Streitgegenstandsbegriffs
4. Die Identität der Parteien
a) Der Grundsatz der Relativität der Rechtskraft
b) Absolute Rechtskraftwirkungen
aa) Die Nichtigkeitsklage
(1) Das Nichtigkeitsurteil
(2) Einheitliche Entscheidung und »Entscheidungsbündel«
(3) Grundrechtsakt und Durchführungsrechtsakte
bb) Das Vorabentscheidungsverfahren
(1) Rechtskraft- und Präjudizienbindung
(2) Die Gültigkeitsvorlage
(3) Die Auslegungsvorlage
III. Die Wirkungen der Rechtskraft im Gemeinschaftsrecht
1. Die negative Rechtskraftwirkung
a) Die Rechtskraft als moyen d’ordre public
b) Der Sonderfall des Vorabentscheidungsverfahrens
2. Die positive Bindungswirkung
3. Die gegenständliche Reichweite der Rechtskraft
a) Der Entscheidungsausspruch des Urteils
b) Die Bindungswirkung der tragenden Entscheidungsgründe
c) Keine Erstreckung der Rechtskraftwirkung auf bloße obiter dicta und Parallelfälle
d) Bewertung der gemeinschaftsrechtlichen Lösung
4. Abgrenzung zu weiteren Urteilswirkungen
a) Die Beendigung der Rechtshängigkeit, die innerprozessuale Bindungswirkung sowie die Vollstreckbarkeit der Entscheidung
b) Die Bindungswirkung gegenüber den übrigen Gemeinschaftsorganen und den Mitgliedstaaten
aa) Die Umsetzungspfl icht der Gemeinschaftsorgane nach Art. 233 EG
bb) Die Umsetzungspfl icht der Mitgliedstaaten nach Art. 228 Abs. 1 EG
cc) Die Bindungswirkungen für Gemeinschaftsorgane und Mitgliedstaaten im Vorabentscheidungsverfahren
IV. Zeitliche Grenzen und Durchbrechungsmöglichkeiten der Rechtskraft
1. Die Veränderung der Sach- und Rechtslage
2. Das allgemeine Rechtsmittelsystem
3. Die Überprüfung von Entscheidungen des EuG
7. Ungeschriebene Durchbrechungen der Rechtskraft?
a) Durchbrechung bzw. Begrenzung bei Kompetenzüberschreitungen?
b) Durchbrechung durch entgegenstehende Grundrechtspositionen?
7. Kapitel Schlussbewertung