Ferdinand Christian Baur und die Geschichte des frühen Christentums

Author: Martin Bauspieß   Christof Landmesser   David Lincicum  

Publisher: Mohr Siebeck‎

Publication year: 2014

E-ISBN: 9783161531682

P-ISBN(Paperback): 9783161508097

Subject: D Political and Legal

Language: GER

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Ferdinand Christian Baur und die Geschichte des frühen Christentums

Description

Ferdinand Christian Baur (1792-1860) kann als einer der entscheidenden Impulsgeber für die Ausbildung der historisch-kritischen Forschung im 19. Jahrhundert gelten. Sein immenses Werk erstreckt sich über viele Bereiche des Neuen Testaments, der Kirchen- und Dogmengeschichte. Für die heutige Diskussion, in der viele ganz grundsätzliche Fragen im Blick auf die historisch-kritische Methode gestellt werden, lassen sich zahlreiche Anregungen im Werk Baurs finden, dem die Autoren dieses Bandes in Einzeluntersuchungen nachgehen. Der Band bietet sowohl Rekonstruktionen der Einsichten Baurs zu verschiedenen Themen (Synoptiker, Johannes, Paulus, Gnosis, Wunder, Auseinandersetzung mit dem Katholizismus, Geschichtsschreibung, Einleitungsfragen, Theologie des Neuen Testaments, Judentum und Hellenismus) als auch Studien zum Verhältnis Baurs zu David Friedrich Strauß oder zur Philosophie Hegels. Auch der Rezeption Baurs in Deutschland und in England wird nachgegangen. Das Bild des Theologen Baur wird durch eine Studie zu Baurs Bedeutung für die Praktische Theologie abgerundet. Auf diese Weise entsteht ein Bild der theologischen und historischen Konzeption Baurs, das der heutigen Diskussion Vertiefungen bieten kann. Es zeigt sich, dass Baur mit seinem systematisch reflektierten Zugang zur Geschichte des Christentums auch heute noch Anregungen zu geben vermag, selbst wenn viele seiner materialen Ergebnisse als überholt gelten können. Die Rekonstruktion der Konzeption Baurs geschieht deshalb ganz bewusst vor dem Hintergrund gegenwärtiger Problemkonstellationen.

Chapter

3. Straußens wissenschaftliche Anfänge bis zum ersten Zerwürfnis mit Baur (1836)

4. Die Beziehungen bis zum Bruch 1846

5. Nach dem „Absagebrief“ von 1846

6. Nach Baurs Tod

7. Epilog

Notger Slenczka: Ethische Urteilsbildung und kirchliches Selbstverständnis. Ferdinand Christian Baurs Deutung des protestantischen Propriums in der Kontroverse mit Johann Adam Möhler als Korrektiv gegenwärtiger Selbstmissverständnisse

1. Einleitung: Ekklesiologische Implikationen öffentlicher Stellungnahmen der Institutionen der Evangelischen Kirche

2. Johann Adam Möhler und Ferdinand Christian Baur – Erinnerung an eine Debatte

2.1. Der äußere Rahmen

2.2. Der Grund und die Anliegen von Baurs Widerspruch

3. Das Anliegen und das Profil der Ekklesiologie Johann Adam Möhlers

3.1. Der Hintergrund

3.2. Möhler: Die kirchliche Institution und die Anliegen der religiösen Subjektivität

3.3. Der Gewinn dieser Position

3.4. Gegenwartswirkungen

4. Transformation des Christlichen – Ferdinand Christian Baur

4.1. Das Zentrum der konfessionellen Differenz: Ekklesiologie und Rechtfertigung

4.2. Die Unterscheidung von Glaube und Werk als Entdeckung der Subjektivität

4.3. Ekklesiologische Implikationen

4.4. Die Freiheit des Subjektes

4.5. Idee und Wirklichkeit

4.6. Die Auswirkungen der gläubigen Subjektivität

5. Noch einmal Möhler: Die Kirche als normative Bildungsinstitution

6. Schluss

Martin Wendte: Ferdinand Christian Baur: ein historisch informierter Idealist eigener Art

1. Gegen Suprarationalismus und Rationalismus: Die Entwicklung der idealistischen Position

2. Gnosis und Versöhnung: Methodische und inhaltliche Nähen Baurs zu Hegel

3. Historisch-kritische Methode und die Bestimmung des Wesens des Christentums in Kategorien der praktischen Vernunft: Differenzen Baurs zu den Idealisten und zumal zu Hegel

4. Baur: ein historisch informierter Idealist eigener Art

Historische und exegetische Perspektiven

David Lincicum: Ferdinand Christian Baur and the Theological Task of New Testament Introduction

Anders Gerdmar: Baur and the Creation of the Judaism-Hellenism Dichotomy

Baur and the creation of the Judaism-Hellenism dichotomy

Revisiting the textual base

Linguistic aspects: what does hell0nistai mean?

Social aspects: should hell0nistai and hebraioi be considered parties?

Ideological aspects: Did the hell0nistai have a certain theology?

Results of the exegetical analysis

The Jerusalem church through Tübingen spectacles

Baurian hermeneutics and the emergence of the Judaism-Hellenism dichotomy

Volker Henning Drecoll: Ferdinand Christian Baurs Sicht der christlichen Gnosis und der zeitgenössichen Religionsphilosophie

2. Die Beschreibung der Konzeptionen von Schelling, Schleiermacher und Hegel als Gnosis

Christof Landmesser: Ferdinand Christian Baur als Paulusinterpret. Die Geschichte, das Absolute und die Freiheit

1. Baurs kritische Betrachtung der Geschichte

2. Die authentischen Quellen für das Paulusbild Baurs

3. Das Paulusbild Baurs

3.1. Die geschichtliche Situation nach dem Tod Jesu

3.2. Das Paulusbild Baurs nach den ‚authentischen‘ Briefen

3.2.1. Der Galaterbrief

3.2.2. Der Erste und der Zweite Korintherbrief

3.2.3. Der Römerbrief

4. Der Lehrbegriff des Paulus

Martin Bauspieß: Das Wesen des Urchristentums. Zu Ferdinand Christian Baurs Sicht der synoptischen Evangelien

1. Baur und die Synoptiker

2. Geschichtshermeneutische Grundentscheidungen

3. Baurs Rekonstruktion der Entwicklung der Evangelien

3.1. Das Johannesevangelium und die Synoptiker

3.2. Die „Tendenzen“ des Lukasevangeliums

3.3. Das „neutrale“ Markusevangelium

3.4. Im Anfang war Matthäus

4. Die Bergpredigt und das Wesen des Urchristentums

Jörg Frey: Ferdinand Christian Baur und die Johannesauslegung

1. Die Situation der Johanneskritik in der Zeit vor Baur

2. Baurs historische Einordnung des Johannesevangeliums

2.1. Ein Schüler als ‚Vorläufer‘: Albert Schwegler, der Montanismus und der Osterstreit im 2. Jahrhundert

2.2. Baurs Analyse des Johannesevangeliums und der Erweis seiner ‚Unechtheit‘

2.3 Die ‚Kritischen Untersuchungen‘ und die Präzisierung der Einordnung des Johannesevangeliums

3. Die Interpretation des johanneischen Lehrbegriffs in der ‚Theologie‘

4. Baurs Wirkungen: Seine Schule, ihre Gegner und der wachsende Konsens

5. Späte Nachwirkungen und bleibende Bedeutung

Robert Morgan: F. C. Baur’s New Testament Theology

Stefan Alkier: Wunderglaube als Tor zum Atheismus. Theologiegeschichtliche Anmerkungen zur Wunderkritik Ferdinand Christian Baurs

1. Supranaturalismus versus Naturalismus

2. Baurs Abkehr vom Supranaturalismus nach seiner Rezeption der Glaubenslehre Schleiermachers

3. Baurs „apriorische[r] Begriff des Wunders“

4. Die Spekulation der historischen Kritik als Grundlage einer entmythologisierenden Hermeneutik

5. Baur und die Wunderdiskussion der Gegenwart

Johannes Zachhuber: The Absoluteness of Christianity and the Relativity of All History: Two Strands in Ferdinand Christian Baur’s Thought

1. Introduction: the Paradox of Historicism

2. Ferdinand Christian Baur as a Theologian of Historicism

3. Baur on Christian Gnosis: the Programme in Detail

4. The Final Dilemma: Baur’s Aporetic Theology of History

5. Conclusion

Wirkungen

James Carleton Paget: The Reception of Baur in Britain

1. Introduction

2. Early Reception

3. From 1850 to 1900

4. The Twentieth Century and Beyond

5. Conclusion

Daniel Geese: Die Aehnlichkeit der beiden Meister. Ferdinand Christian Baur und Adolf von Harnack

1. Einleitung

2. Ferdinand Christian Baur

Der innere Entwicklungsgang

3. Adolf von Harnack

Geschichte ist Entwicklungsgeschichte

Das doppelte Evangelium und das Werk des griechischen Geistes

Das Wesen des Wesens: immer Gültiges in geschichtlich wechselnden Formen

Innerlichkeit: die selbst erlebte Religion

Tradition – begründet durch Geschichte und Erleben?

4. Die Ähnlichkeit der beiden Meister

Birgit Weyel: Ferdinand Christian Baur und die Praktische Theologie

1. Der ,reine Dienst des Wortes´. Ferdinand Christian Baur als Prediger

2. „Vertrauen zur reinen Wissenschaft“. Das theologische Studium und die Ausbildung historisch-kritischer Kompetenz

3. Rekonstruktion. Geschichtsdeutung als konstruktiver Prozess

4. Impulse für die Praktische Theologie

4.1. Vermittlung von Wissenschaft und Glaube. Die Gottesbeziehung als Mitte der Predigt

4.2. Theologisches Studium als Bildung zur Selbstbildung

4.3. Historische Rekonstruktionsprozesse als Impulse zur Bildung einer Praktischen Theologie der gelebten Religion

Autorenverzeichnis

Stellenregister

Altes Testament (MT und LXX)

Neues Testament

Außerbiblische Quellen

Autorenregister

Sachregister

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