Description
Die Reaktionen auf Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts wie "Maastricht" oder "Görgülü" zeigen, dass der Streit zwischen monistischen und dualistischen Theorien keineswegs erledigt ist. Robert Pfeffer wählt zur Beurteilung dieses Themas einen sehr grundsätzlichen Ansatz. Ausgehend von der Freiheit des Einzelnen entwickelt er ein rechtliches Weltbild und bezieht dabei dezidiert Position zu den Fragen, was überhaupt unter "Recht" zu verstehen ist, was Staaten sind und was sie können und welchen Rang demnach das Völkerrecht einnimmt. Er erörtert und überprüft hierzu alte und neue Theorien und wendet die gewonnenen Erkenntnisse schließlich auf die Frage nach der Bedeutung der EMRK an. Dabei setzt er sich ausgesprochen kritisch mit populären Ansichten wie etwa der vom Vorrang des Europäischen Gemeinschaftsrechts oder jener von der Konstitutionalisierung des Völkerrechts auseinander.
Chapter
Kapitel A. Was ist Recht?
I. Bisherige Definitionen
II. Würdigung und eigene Definition
III. Geltungsgründe des Rechts
2) Vom Naturrecht abgeleitete Geltungsgründe
Kapitel B. Was sind und was können Staaten?
I. Der Begriff des Staates
1) Darstellung einiger Theorien
II. Zur Legitimität von Staaten
1) Darstellung einiger Theorien
3) Die Reichweite staatlicher Legitimität
Kapitel C. Rang und Geltung des Völkerrechts
I. Bisherige Theorien. Monismus und Dualismus
2) Monistische Theorien mit Primat des Völkerrechts
3) Monistische Theorien mit Primat des staatlichen Rechts
1) Der Rang des Völkerrechts
2) Die innerstaatliche Geltung des Völkerrechts
Zweiter Teil. Die völkerrechtlichen Wirkungen der EMRK
Kapitel A. Pflicht nur zur Beachtung oder auch zur Inkorporation der EMRK?
Kapitel B. Völkerrechtliche Wirkungen der EGMR-Urteile
I. Pflicht zur Konventionsbefolgung und Pflicht zur Urteilsbefolgung
II. Urteilswirkung inter partes oder erga omnes?
C. Die EMRK als Vertrag zu Gunsten Einzelner
Dritter Teil. Die Wirkungen der EMRK im deutschen Recht
Kapitel A. Zur Legitimität des Grundgesetzes
Kapitel B. Die Behandlung des Völkerrechts unter dem Grundgesetz im Allgemeinen
I. Allgemeine Regeln des Völkerrechts
II. Völkerrechtliche Verträge
III. Kompetentielle Selbstbindung des Gesetzgebers
1) „pacta sunt servanda“ als allgemeine Regel des Völkerrechts
Kapitel C. Der Rang der EMRK im Besonderen
I. Überverfassungsrang aus allgemeinen Gründen
1) Monismus mit Primat des Völkerrechts
2) EMRK-Rechte als Naturrecht
3) EMRK-Rechte als völkerrechtliches ius cogens
4) Die EMRK als „Grundrechtsverfassung“
II. Übergesetzesrang aufgrund deutschen Verfassungsrechts
1) Die Völkerrechtsfreundlichkeit des Grundgesetzes
a) Völkerrechtsfreundlichkeit als eigenständiger Transformator
b) Völkerrechtsfreundliche Auslegung der lex posterior
c) Völkerrechtsfreundliche Auslegung des Grundgesetzes
2) EMRK als lex specialis auch zu späteren deutschen Gesetzen
7) Art. 6 II EUV iVm. Art. 23 I GG
a) Zum Vorrang des Gemeinschaftsrechts
b) Der Anwendungsbereich der Konventionsgarantien als Bestandteil des Gemeinschaftsrechts
Kapitel D. Die Wirkungen der EGMR-Urteile im deutschen Recht
Zusammenfassung in Thesen