Der Philipperbrief des Paulus in der hellenistisch-römischen Welt

Author: Veronika Niederhofer   Jörg Frey   Benjamin Schliesser  

Publisher: Mohr Siebeck‎

Publication year: 2015

E-ISBN: 9783161534126

P-ISBN(Paperback): 9783161534119

Subject: D0 Political Theory

Language: GER

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Der Philipperbrief des Paulus in der hellenistisch-römischen Welt

Description

Die Beiträge dieses Bandes gehen mehrheitlich auf eine Fachtagung zurück, die im Herbst 2013 in Zürich stattfand. Sie thematisieren am Beispiel des Philipperbriefes die Verflechtung der Denk- und Sprachwelt des Paulus mit den vielfältigen intellektuellen Traditionen und sozialen Konventionen seines hellenistisch-römischen Kontextes. Die einzelnen Aufsätze spiegeln den Reichtum dieser Bezüge und nehmen unter anderem philosophische und ethische, sozialgeschichtliche und rechtshistorische sowie rhetorische und kommunikationsstrategische Aspekte in den Blick.

Chapter

2 Theologische Themen und Diskurse im Spiegel des Philipperbriefs

2.1 Ein Fenster in die werdende Christologie? Der sogenannte „Philipperhymnus“

2.2 Paradoxien der Soteriologie?

2.3 ἐπίσκοποι und διάκονοι und die Herkunft christlicher Amtsbezeichnungen

2.4 ‚Entapokalyptisierung‘ und Hellenisierung? Die Eschatologie im Philipperbrief

2.5 Subversiv antiimperial? Das himmlische ‚Bürgerrecht‘

3 Paulus und die ‚hellenistisch-römische Welt‘ :Zum vorliegenden Band

BENJAMIN SCHLIESSER: Paulus und „seine“ Philipper: Geschäftspartner, Freund, Vereinsgründer? Sozialgeschichtliche Perspektiven auf den Philipperbrief

1 Ein Verhältnis auf „Geben und Nehmen“

1.1 Die paulinische Beschreibung des Verhältnisses

1.2 Übersicht über die verwendeten Quellen

2 Societas

2.1 Quellenmaterial

Cicero, Pro Publio Quinctio

Papyrusurkunden: P.Bour. 13

2.2 Paulus als Geschäftspartner

J. Paul Sampley

Julien M. Ogereau

2.3 Kritische Würdigung

3 Freundschaftsverhältnis

3.1 Quellenmaterial

Aristoteles, Nikomachische Ethik

Cicero, Laelius [sive] de amicitia

Seneca, de beneficiis; epistulae morales ad Lucilium

Papyrusbriefe: P.Mert. I 12

3.2 Paulus als Freund

Peter Marshall

L. Michael White

Stanley K. Stowers

Martin Ebner

John T. Fitzgerald

Joseph A. Marchal

Gerald Peterman

3.3 Kritische Würdigung

4 Benefizialwesen

4.1 Quellenmaterial

Seneca, de beneficiis

4.2 Paulus als Empfänger einer Wohltat

Gerald Peterman

Lukas Bormann

David E. Briones

4.3 Kritische Würdigung

5 Patronat

5.1 Quellenmaterial

Dionys von Halikarnassos, Antiquitates Romanae

5.2 Paulus als Patron

Lukas Bormann

5.3 Kritische Würdigung

6 Vereinswesen

6.1 Quellenmaterial

Eine „missionarische“ Kultgründung in Opos: IG X/2.1 255

Finanzielles Engagement in Vereinen

6.2 Paulus als Vereinsgründer

Richard S. Ascough

James Constantine Hanges

6.3 Kritische Würdigung

7 Zusammenfassung

7.1 Zur sozialgeschichtlichen Fragestellung: Vom „Hintergrund“ zum „Ökosystem“

7.2 Die Vielschichtigkeit sozialer Phänomene

7.3 Das Problem einliniger Erklärungsmodelle

7.4 Eine Verhältnisbestimmung von Soziologie und Theologie

7.5 Paulus und „seine“ Philipper

MARKUS ÖHLER: Gründer und ihre Gründung. Antike Vereinigungen und die paulinische Gemeinde in Philippi

1 Gründungen von Vereinigungen in der Antike

1.1 Šamūmānu in Ugarit

1.2 Dionysios aus Philadelphia

1.3 Die Mysterien der Artemis Ephesia in Pisidien

1.4 Sarapis und Isis im lokrischen Opus

1.5 Men Tyrannos im griechischen Laurion

1.6 Epiktetas Familienvereinigung

1.7 Die Anfänge des Dionysos-Kultes in Magnesia

1.8 Die Ehrung des Vereinsgründers Diodoros

1.9 Zusammenfassung

2 Paulus und die Christusgläubigen in Philippi

ad 1) Welche Rolle spielt religiöse Legitimierung bei der Gründung?

ad 2) Welche Bedeutung hat die Verbreitung des Kultes als Motiv der Gründung?

ad 3) Welche Rolle spielt der Gründer im Leben der von ihm gegründeten Vereinigung?

ad 4) Welche Rolle spielt der Status der Ehre?

ad 5) Welche Rolle spielt das Patronat für die Gründung?

ad 6) Ist der Gründer Vorbild für das Verhalten der Mitglieder?

ad 7) Wo hat die Gründung ihren sozialen und physischen Ort?

3 Zusammenfassung

EVA EBEL: „Unser πολίτευμα aber ist in den Himmeln“ (Phil 3,20). Ein attraktives Angebot für viele Bewohnerinnen und Bewohner der römischen Kolonie Philippi

1 Das Lokalkolorit der Stadt Philippi

2 Römisches im Philipperbrief

3 Die Bedeutung von πολίτευμα in Phil 3,20

4 Das Bürgerrecht des Paulus im Philippi-Abschnitt der Apostelgeschichte (Apg 16,11–40)

5 Ergebnis

HEIKE OMERZU: Paulus und die römische Rechtsordnung im Spiegel des Philipperbriefes

1 Problemaufriss

2 Das römische Bürgerrecht im Spiegel des Philipperbriefes

3 Konflikte des Paulus mit der römischen Rechtsordnung im Spiegel des Philipperbriefes

3.1 Der Haftort des Paulus im Spiegel des Philipperbriefes

3.2 Weitere Hinweise auf die Haftsituation

4 Ausblick

THOMAS SCHMELLER: Zwei Narrenreden? 2Kor 11,21b–33 und Phil 3,2–11 im Vergleich

1 Phil 3 und 2Kor 11: Eine Gegenüberstellung

2 2Kor 11,21b–33: Eine Relecture

3 Phil 3,2–11: Eine Zuordnung

4 Auswertung

MANUEL BAUMBACH: Stimmung und συμμιμηταί im Philipperbrief

1 Ästhetische und existentialistische Stimmung im Philipperbrief

2 ‚Stimmung lesen‘ – συμμιμηταί im Philipperbrief

PETRA VON GEMÜNDEN: Der „Affekt“ der Freude im Philipperbrief und seiner Umwelt

1 Antike Affektpsychologie

1.1 Griechisch-römische Affektpsychologie

1.2 Alttestamentlich-jüdischer Kontext

1.3 Der griechisch-römische Freundschaftsgedanke

1.4 Das bona cogitare – die Technik der avocatio und revocatio

2 Der Philipperbrief

2.1 Der Philipperbrief unter dem Blickwinkel der Adressatenorientierung

2.2 Der Philipperbrief unter dem Blickwinkel der Autororientierung

3 Paulus Umgang mit der Freude im Vergleich zur antiken Umwelt

3.1 Gemeinschaftsfreude

3.2 Fokussierung auf das Positive

3.3 Paradoxe Freude

3.4 Gegenwärtige und zukünftige Freude

ANKE INSELMANN: Zum Affekt der Freude im Philipperbrief. Unter Berücksichtigung pragmatischer und psychologischer Zugänge

1 Emotionen erfüllen unterschiedliche Funktionen

2 Paulus freut sich über die Unterstützung seiner Gemeinde in Philippi

3 Paulus freut sich über die Gesundheit des Epaphroditus

4 Paulus formuliert in seinen Briefen ein Ideal für den Umgang mit Affekten

5 Die paulinische Affektlehre hat einen ganzheitlichen Anspruch

6 Der Philipperhymnus steigert das Freudemotiv

7 Die Freude im Herrn

8 Die Freude im Gebet

9 Synthese: Aspekte der ‚Freude‘ im Philipperbrief

TROELS ENGBERG-PEDERSEN: On Comparison: The Stoic Theory of Value in Paul’s Theology and Ethics in Philippians

1 On comparison

2 The Stoic theory of value: the Stoic ‘good’ and Paul’s ‘knowledge’ of Christ

3 The structure of the letter as pivoting around Phil 3,1

4 The connection between paraenesis and cosmology: cognition and embodiment

5 The connection between paraenesis and cosmology: χαρά

6 The Stoic connection: the ultimate, all-changing insight

7 Conclusion

PETER WICK: „Ahmt Jesus Christus mit mir zusammen nach!“ (Phil 3,17). Imitatio Pauli und imitatio Christi im Philipperbrief

1 Phil 3,17: Gemeinschaft mit Paulus oder gegenüber Paulus?

2 Jesus Christus, das Vorbild der Vorbilder

3 Die Philipper und ihre guten und ihre abschreckenden Vorbilder

4 Imitation, Partizipation, Transformation

5 Imitatio und die Inklusion hellenistischer Ideale

6 Ertrag

TOBIAS NICKLAS Der Philipperbrief in der Hand von „Häretikern“. Ascensio Isaiae und Evangelium Veritatis

1 Die Ascensio Isaiae

2 Das Evangelium Veritatis aus Nag Hammadi (NHC I,3; XII,2)

3 Fazit

CHRISTOPH MARKSCHIES: Origenes und Paulus. Das Beispiel der Anthropologie

SAMUEL VOLLENWEIDER: Dienst und Verführung. Überlegungen zur Kommentierung des Briefs „An die Philipper“

1 Der Kommentar – ein Genre mit Sonderstatus

2 Meilensteine und Monumente

3 Wegkreuzungen und Wegscheiden

4 Erinnerungen an die Zukunft

5 Reale und virtuelle Leserschaften

6 Eine Designvision

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