Description
Freie Software erlaubt es jedermann, die Computerprogramme zu nutzen und zu verändern. Gestartet »von Experten für Experten« sind Linux, Firefox und Co. mittlerweile in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen vertreten und machen der etablierten Software erfolgreich Konkurrenz. Der Band untersucht erstmalig aus soziologischer Perspektive Voraussetzungen und Bedingungen dieser Form der Softwareentwicklung. Es wird gezeigt, wie die zum Kollektivgut werdende Software eine bestimmte Organisation des Entwicklungsprozesses begründet, die ihrerseits wesentlich die Programmgestalt formt.
Chapter
Fragestellung der Untersuchung
Einordnung: Das Feld der Technikgeneseforschung
Softwaregenese: Stand der Forschung
Erkenntnisinteresse und Fragestellung der Untersuchung
Theoretische Ausgangspunkte: Das Konzept der Innovationsnetzwerke
Markt – Hierarchie – Netzwerk
Innovationsnetzwerke – Innovation als rekursiver Prozeß
Teil 1: Die Genese des Entwicklungsnetzwerks
Die vertragliche Innovation freier Softwarelizenzen
Die Institution Urheberrecht
Reflexive Institution: freie Softwarelizenzen
Konsequenzen für die Entwicklung freier Software
Die organisatorische Innovation offener Programmierprojekte
Formalisierung des Entwicklungsprozesses: Software Engineering
Die Tanenbaum/Torvalds Diskussion
Freie Softwareentwicklung und Reputation
Die Genese des Netzwerks freier Softwareentwicklung: Zusammenfassung
Teil 2: Das Fallbeispiel ‚kmail‘
Vorstellung des Fallbeispiels
Beteiligung an freien Softwareprojekten
‚Just for Fun‘ – Intrinsisches Interesse an der Entwicklung von Computerprogrammen
Alternative Erklärungen und ihre Probleme
Projektbeginn: Widersprüchliche Anforderungen
Das Scheitern einer Projektinitiierung
Erträge für die Technikgeneseforschung
Entscheidung über Zielsetzungen: Argumentation, Reputation, Wünsche und Geschenke
Normalmodus der Entscheidungsfindung: Argumentation
Der Einfluß von Reputation
Entscheidungsschwäche von freien Softwareentwicklungsprojekten?
Benutzergetriebene, partizipative Innovation?
Bugreports und Fehlerbeseitigung
Zum Begriff Realexperiment
Einordnung: Der Release-Zyklus als Realexperiment
Feinanalyse: ‚kmail 1.0.29.1 (and 1.0.28) crashes on this mailfolder‘
Zusammenfassung: Die ‚Stabilitäts‘-Rekursion
Zusammenfassung: Die soziale Konstruktion freier Software
Die Organisation von Innovation als soziale Gestaltung von Technik
Institutionalistischer Ursprung der Handlungskoordination
Teil 3: Theoretischer Ertrag – ein normatives Konzept der Innovationsnetzwerke
Handlungstheoretische Grundlagen der Transaktionskostenökonomie
Grundannahmen der Transaktionskostenökonomie im Konzept der Innovationsnetzwerke?
Theoretische Konkurrenz: institutionalistische Handlungstheorie
Innovationsnetzwerke revisited: Ausblicke auf eine institutionalistische Lesart