Spätkoloniale Moderne :Le Corbusier, Ernst May, Frank Lloyd Wright, The Architects Collaborative und die Globalisierung der Architekturmoderne

Publication subTitle :Le Corbusier, Ernst May, Frank Lloyd Wright, The Architects Collaborative und die Globalisierung der Architekturmoderne

Author: Göckede Regina  

Publisher: Birkhäuser‎

Publication year: 2017

E-ISBN: 9783038210320

P-ISBN(Paperback): 9783038211235

Subject: J0 Art Theory;TU Architectural Science

Keyword: 艺术理论,建筑科学

Language: GER

Access to resources Favorite

Disclaimer: Any content in publications that violate the sovereignty, the constitution or regulations of the PRC is not accepted or approved by CNPIEC.

Description

Unter welchen Umständen ist es westlichen Akteuren gelungen, über nationale und kulturelle Grenzen hinweg einheitliche Architekturparameter zu etablieren? Warum ist dieses Projekt regelmäßig gescheitert? Wie lassen sich andere Transformationsprozesse fassen? Die spätkoloniale Moderne der 1930er bis 1960er Jahre steht für eine vielschichtige und nicht selten widersprüchliche Phase innerhalb der Globalisierung der Architekturmoderne. Sie ist von kolonialen Kontinuitäten wie von den konkurrierenden Modernitätsentwürfen lokaler Akteure gekennzeichnet. Indem die Studie gleichzeitig als machtkritische Diskursanalyse, historische Architektursoziologie und politische Ikonographie angelegt ist, gelingt es exemplarisch, die semantische Polyvalenz der spätkolonialen Architekturmoderne herauszuarbeiten. Das Spektrum der untersuchten Projekte umfasst Le Corbusiers Planungen für das französisch besetzte Algier, Ernst Mays Stadterweiterung für das kolonial-britische Kampala sowie die Interventionen Frank Lloyd Wrights und TACs in das haschemitische und frührepublikanische Bagdad.

Chapter

Ein ortloses urbanistisches Ready-made? Kritik der Rezeption

Der Architekt als syndikalistischer Technokrat und Vichy-Kollaborateur

Albert Camus, Le Corbusier und die kulturelle Integrität des Imperialismus

Algiers Le Corbusier

Die Vorhut des modernen Avantgardisten

Obus: Ein urbanistisches Bombardement

Die Modernisierung der kolonialen Ordnung

Die koloniale Gartenstadt und die Politik der Vertikalität

Die Frauen von Algier und das Raum-Begehren des Planers

Nur eine folgenlose urbanistische Imagination?

III. DER ARCHITEKT ALS KOLONIALER TECHNOKRAT DEPENDENTER MODERNISIERUNG – ERNST MAYS KAMPALA-PLANUNG (1945–1948)

Vorgeschichten: Von Schlesien in das Neue Frankfurt und über die Sowjetunion nach Ostafrika

Der patriotische Siedlungsbauer: Binnenkolonialer Heimatschutz in Oberschlesien

Der Frankfurter Chefplaner: Die neue Ordnung des sozialen Wohnungsbaus

Der Brigadist: Sowjetische Modernisierung als repressive russisch-hegemoniale Urbanisierung

Ernst Mays »Platz an der Sonne«: Als kolonialer Farmer in Tanganjika

Der spätkoloniale May

Bauten und Projekte in Ostafrika – Ein Überblick

Euphemistische Selbstdarstellungen und selektive Rezeptionen

Die spätkoloniale afrikanische Moderne als Transfer guter Intention – Zur Notwendigkeit einer anderen Lesart

Stadterweiterung zwischen historischer Kontiguität und planerischer Innovation: Das Kampala-Projekt

Vollmacht und Selbstermächtigung – Auftragsvolumen und Planungsräume

Die duale Stadt und die koloniale Negation indigener Urbanität

Hierarchisierende zivilisatorische Grenzziehungen, (soziale) Hygiene und urbane Apartheit

Die spätkoloniale Stadt, der Weltmarkt und die Planungspolitik der (Unter-)Entwicklung

Stadtplanung als Instrument unterschwelliger Erziehung und ökonomischer Assimilation

Rasse als Stilkategorie oder: Wie tropisch ist Mays afrikanische Architektur?

Architektur, Rassismus und die Ambivalenz dependenter Urbanisierung

IV. ÖL, ARCHITEKTUR UND NATIONALE IDENTITÄT – WESTLICHE MODERNISTEN IM BAGDAD DER 1950ER UND 1960ER JAHRE

Mehr als Architekturgeschichte: Bagdad zwischen früh-islamischer Souveränität und konkurrierenden spätkolonialen Interessensphären

Von der abbasidischen Reichshauptstadt zum osmanischen Außenposten

Das Mandat und die kolonial-britische Modernisierung der Stadt

Das Public Works Department – Akteure und Projekte

Versuche deutscher Einflussnahmen auf das Bagdader Baugeschehen

Die Arbeit des Iraqi Development Board und ihre unmittelbaren Konsequenzen für die Entwicklung Bagdads

Fremdexpertise im Zweistromland: Modernes Bauen und Nation Building zwischen (Un-)Abhängigkeit und (Fremd-)Repräsentation

Gigantische Aufgaben: Die Großaufträge des Jahres 1957

Arabische Architektur-Nächte: Frank Lloyd Wrights Halbmondoper (1957)

Angefragte Entwürfe und ungefragte Projektionen

Wrights Bagdad: Respektvoller architektonischer Kontextualismus in demokratischer Absicht?

Architektonische Orientalisierung als anti-moderne Allegorie und autokratische Machtäußerung

Hybride Anleihen und imaginierte Authentizitäten

Visuelle Vorstellungswelten und materialisierte Bildprogramme

Filmische Handlungsräume und die architektonische Verdoppelung der Kulisse

Post-Wright: Selbstorientalisierende Architekturszenographien und ihr Anderes

Die Campus-Planung von The Architects Collaborative (TAC) und die Ambivalenz nationaler Modernisierung (1957–1967)

Situatives Planen und Entwerfen in Transition: Wechselnde Auftragssituationen, konzeptionelle Grundideen und formale Merkmale

Der Vorentwurf

Der finale Entwurf

Bauausführungen und Aufschübe

TACs totale Universität: Mittelmäßiger tropischer Funktionalismus oder Manifest universeller Bauhausideen?

(Trans-)nationale Aspirationen und symbolische Aneignungen: Akteure – Diskurse – Netzwerke

Gleichberechtigte Kooperation als kreatives Programm: TAC

Die kulturelle Avantgarde Bagdads und die Fallstricke der haschemitischen Modernisierung

Ideologische Präfigurationen und konkurrierende architektonische Referenzen

Der Autokrat als Co-Architekt: Postrevolutionäre Klientelinterventionen

Kollektive Emanzipation und modernistische Expansion

Konzeptionelle Rigorosität und symbolische Authentizität

Der ›Offene Geist‹ als offenes Kunstwerk – Die Bagdader Universität als gemischt-diskursiver Effekt

Architekturideen, akademische Programme, soziopolitische Modelle und ideologische Eindämmungen: TACs Bogenmonument

Revolutionäre Aufbrüche, außenpolitische Neutralität, verlorene Integrität und neue nationale Idiome: Bagdads Bogenmonument

Die lokale Assimilation der TAC-Moderne

V. SPÄTKOLONIALE MODERNE: VON DER KRITIK INTERPRETATORISCHER DEKONTEXTUALISIERUNG ZUR POSTKOLONIALEN AUFPFROPFUNG HISTORISCHER DISKURSANALYSEN

ANHANG

Archivalien

Literaturverzeichnis

Abkürzungen

Bildnachweis

Register

The users who browse this book also browse


No browse record.