Constrained Constructivism in Post-Structural Discourse Analysis

Publisher: Duncker & Humblot

E-ISSN: 1865-5580|48|1|91-112

ISSN: 0038-0164

Source: Sociologia Internationalis, Vol.48, Iss.1, 2010-01, pp. : 91-112

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Abstract

Dieser Artikel befasst sich mit der Frage, wie die durch die poststrukturalistische Diskurstheorie fundierte Diskursforschung ihre eigene Diskursivitt bercksichtigen sollte. Da Diskursanalyse erst vor dem Hintergrund der angenommenen diskursiven Konstruiertheit der Wirklichkeit zu begrnden ist, muss die Konsistenz zwischen den theoretischen Annahmen und den erhobenen Forschungsergebnissen stets berprft werden. Der Artikel verortet die Mglichkeit zur internen Validierung der Diskursforschung in der methodologischen Position des beschrnkten Konstruktivismus (Constrained Constructivism). Die methodologische Position des beschrnkten Konstruktivismus wird im Anschluss an die franzsische Epistemologie von Gaston Bachelard, Georges Canguilhem, Pierre Bourdieu und Michel Foucault und deren Rezeption durch Rainer Diaz-Bone dargelegt. Der beschrnkte Konstruktivismus setzt die Anerkennung der allgegenwrtigen epistemologischen Grenzen der Erkenntnisfhigkeit, die Erzielung eines epistemologischen Bruches mit dem Alltagswissen, die Umsetzung einer holistischen Methodologie und sowie die Aufrechterhaltung einer Reflexivitt zweiter Ordnung voraus. Der abschlieende Teil fasst die aus dem beschrnkten Konstruktivismus resultierenden methodischen und analytischen Konsequenzen fr die Diskursforschung zusammen. Unter anderem mssen Materialwahl, Zusammenstellung eines Textkorpus, Erstellung von Forschungsstrategien und die Interpretationen des Materials anhand des zugrundeliegenden theoretischen Modells begrndet werden. Auerdem sollten Forschungsprozesse so transparent sein, dass die so erzielten Analyseergebnisse stets intersubjektiv verstndlich und kritisierbar sind und damit auch fr zuknftige Revisionen offen bleiben.