Redner und Rhetorik :Studie zur Begriffs- und Ideengeschichte des Rednerideals ( Archiv für Begriffsgeschichte, Sonderhefte )

Publication subTitle :Studie zur Begriffs- und Ideengeschichte des Rednerideals

Publication series :Archiv für Begriffsgeschichte, Sonderhefte

Author: Franz-Hubert Robling  

Publisher: Meiner, F‎

Publication year: 2017

E-ISBN: 9783787333714

P-ISBN(Paperback): 9783787318346

Subject: L No classification

Keyword: 暂无分类

Language: GER

Access to resources Favorite

Disclaimer: Any content in publications that violate the sovereignty, the constitution or regulations of the PRC is not accepted or approved by CNPIEC.

Chapter

II. Begriffs- und Ideengeschichte als Untersuchungsmethode

III. Inhalt und Aufbau der Arbeit

Teil A. Der Redner als Fachmann der Rede: Das antike Grundmodell

I. Definitionen

1. Technikerstatus

2. Öffentlichkeit als Ort

3. Medium der Öffentlichkeit

a) Sprecher- und Autorenrolle

b) Verhältnis zum Schauspieler

II. Rhetorische Technikerkonzepte

1. Sophistik: Fachkenntnis als Merkmal des Redners

2. Aristoteles: Philosophische Präzisierung des Technitenbegriffs

3. Quintilian: Der Redner als artifex

III. Die Aufgabe des Redners

IV. Subjektivität als Bedingung des rhetorischen Kunstgebrauchs

1. Zum Begriff der rhetorischen Subjektivität

2. Odysseus: Die Trennung von Ich und Welt

3. Protagoras: Die perspektivische Natur des Wirklichen

4. Gorgias: Die technische Instrumentalisierung des rhetorischen Scheins

5. Aristoteles: Aufgabe und Einstellung des rednerischen Denkens

a) Das Erkennen der persuasiven Merkmale einer Sache

b) Die Orientierung in der Welt

c) Die Deutung der Redesituation

V. Die rednerbezogenen Öffentlichkeitstypen

1. Der horizontal strukturierte Typus von Demokratie und Republik

a) Athen

b) Rom

2. Der vertikal strukturierte Typus von Monarchie und Kirche

a. Römisches Kaisertum

b. Spätantikes Christentum

VI. Der Redner als Techniker: die Basis des Rednerkonzeptes der schulrhetorischen Tradition (Begriffsgeschichte)

Teil B. Bildung und Kultur

I. Das Rednerideal als kulturelles Konzept

II. Bildung, Erziehung und Ethos, die Merkmale einer rhetorischen Kulturtheorie

III. Die Elemente rhetorischer Bildung in der Antike

1. Kultur als Voraussetzung der Bildung

2. Versittlichung als Effekt der Rede

3. Rhetorische Erziehung aufgrund von Naturanlage und Kunstlehre, Übung und Nachahmung

a) Protagoras und die hellenistische Rhetorik

b. Das Fortwirken des Protagoreischen Erziehungsgedankens in der rhetorischen Tradition (begriffsgeschichtlicher Überblick)

IV. Rednerideal als Idealtypus

1. Zum Problem des rhetorischen Typus

a) Rednertypus als geschichtliche Repräsentanz

b) Rednertypus zwischen Einheit und Vielfalt

2. Idealtypische Formen des Rednerkonzepts

a) Klassische Antike

Platon: Ethik und Dialektik als Kennzeichen des >guten< Redners

Aristoteles: Pragmatische Begrenzung idealer Ansprüche an den Redner

Isokrates: Lebenspraxis und soziokulturelle Bildung

Cicero: Bildung auf allen Wissensgebieten als eklektisches Konstrukt

Exkurs 1: Die Kennzeichen des großen Redners im literarischen Porträt

Quintilian: Ciceronianismus und Moralität

b) Christliche Spätantike

Augustinus: Klerikale Bildung, Demut, Einfachheit

c) Hochmittelalter

Robert von Basevorn: Augustinusnachfolge unter scholastischen Vorzeichen

d) Renaissancehumanismus

Petrarca: Moralphilosophie, Ästhetik, Geschichte

Soarez: Die rhetorische Kanonisierung von Petrarcas Impuls

Exkurs 2: Rednerideal und Frauenbildung

e) Barock

Keckermann: Konzentration auf die Affekterregung

f) Aufklärung

Gottsched: Rationalismus und Klassizismus

g) Vom Klassizismus zum Historismus

Heinze, Abbt und Herder: Historisch-literaturästhetische Kritik am Klassizismus

Westermann, Volkmann: Aspekte des philologischen Historismus

Teil C. Anthropologie: Psychische Komponenten der Wirkungsabsicht

I. Die Körperlichkeit des Redners als anthropologisches Thema

II. Rhetorische statt philosophischer Anthropologie

III. Rednerwille als Instanz der Persuasion

1. Zur antrhopologischen Struktur des Willens

2. Die «Redegewalt» als Ort des persuasiven Willens in der Antike

3. Rednerwillen und Affektenlehre von der Renaissance bis zur Aufklärung

4. Die Bindung des Rednerwillens an das ingenium in der Genieästhetik

a) Pseudo-Longinos und die Lehre vom Erhabenen als Voraussetzung

b) Das Zerbrechen der rationalistischen Anthropologie im Streit zwischen Gottsched und den Schweizern

c) Die Aufwertung des ingenium als Naturkraft in Sulzers Konzept des genialen Redners

IV. Natürlichkeit: eine Form des rednerischen ἦvος, ḗthos

1. ḗthos-Komponenten der Natürlichkeit in der Antike

2. Naturausdruck im Wandel von der Kunstverbergung zur Kunstlosigkeit im 17. und 18. Jahrhundert

Teil D. Ethik: Wertorientierungen rednerischen Handelns

I. Ethik und rednerisches Handeln

II. Zur methodischen Grundlegung der rhetorisch-ethischen Analyse

1. Die Unterscheidung von Strebens- und Sollensethik

2. Das strebensethische Prinzip der Persuasion: die parteiliche Sicht des Guten

3. Die rhetorische Deutung des Guten als Nutzen der Rede

III. Rhetorische Ethik und Lebenswelt in der Antike

1. Die Lebensformenlehre nach Platon und Aristoteles: der Ort des Redners in der Gemeinschaft

2. Das Gelingen des rhetorischen Handelns in der Geminschaft: der rechte Augenblick der Rede (Καιρός, kairós) als Maßstab

3. Gemeinwohl und Gemeinsinn als ethische Normen des rednerischen Handelns bei Cicero

Exkurs 1: Der sensus communis nach Valla und Landino

4. Sozialethische Typen des Redners: Vir bonus und Demagoge

a) Cato: Die Entstehung des vir bonus-Ideals aus dem römischen Patronat

b) Cicero: Der Gegensatz von vir bonus und Demagoge

Exkurs 2: Ramus und Vossius: Der Bruch mit der vir bonus-Tradition im neuzeitlichen Rationalismus

IV. Strebensethische Eigenschaften des Redners in der Sicht der Antike und des 17. bzw. 18. Jahrhunderts

1. Glaubwürdigkeit als Resultat vorteilhafter Selbstpräsentation ἦvος, ḗthos

a) Aristoteles: Die ethische Funktion des ḗthos

b) Rednerḗthos und populäre Moralität in griechischen Reden des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr.

c) Cicero: Der orator perfectus zwischen ethischer Selbstpräsentation und Moralität

2. Klugheit als rednerische Tugend

a) Klugheit, Eigennutz und Gemeinwohl in der antiken Rhetorik

α) Aristoteles: Individuelle und soziale Dimensionen der Klugheit

β) Cicero: Die strebens- und sollensethische Eingrenzung der Klugheit durch das decorum

Exkurs 3: Ambrosius: Mäßigung der Klugheit und christliches decorum

γ) Quintilian: Rednerische Klugheit im Spannungsfeld von ehrenhaften und unehrenhaften Verhalten

b) Klugheit und Privatinteresse im rhetorischen Prudentismus des 17. und 18. Jahrhunderts

α) Der strebensethische Aspekt der politischen Klugheit nach Ansicht der Forschung

β) Gracián: Die Konzentration der Klugheit auf den privaten Nutzen

γ) Weise: Die Verbindung von Klugheit und christlicher Tugendhaftigkeit

δ) Thomasius: Die sollensethische Beschränkung der politischen Klugheit

V. Die Verwerfung des ethischen Anspruchs im Handeln des Redners bei Kant

1. Diffamierung des strebensethischen Motivs der Rhetorik

2. Sollensethisch begründete Degradierung der Klugheit

3. Die Vernachlässigung der lebensweltlichen Sittlichkeit in Kants Moralitätsauffasung

Fazit und Ausblick

Abkürzungs- und Übersetzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Lexika

Quellenschriften

Forschungsliteratur

Personenregister

Begriffsregister

The users who browse this book also browse