

Author: Reichardt Sven
Publisher: Peter Lang Group
ISSN: 0028-3320
Source: Neue Politische Literatur, Vol.2004, Iss.3, 2004-01, pp. : 385-406
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Abstract
Im April 1988 fragte der englische Sozialhistoriker und Marxist Tim Mason auf einer Tagung in Philadelphia, die sich mit dem Nationalsozialismus beschäftigte, besorgt, ja fast schon verzweifelt: ,,Whatever happened to fascism“? Tatsächlich war die vergleichende Faschismusforschung und –theorie zu diesem Zeitpunkt auf einem Nullpunkt angekommen, nachdem sie bis dahin zwei große Konjunkturen erlebt hatte. Der erste Boom setzte unmittelbar nach Mussolinis Machtergreifung in den zwanziger Jahren ein und hielt sich bis in die vierziger Jahre auf hohem Niveau, man denke etwa an die nach wie vor wichtigen Beiträge von Angelo Tasca, Franz L. Neumann, Ernst Fraenkel, August Thalheimer oder Arthur Rosenberg, um nur einige der wichtigsten Namen zu nennen. Eine zweite Welle setzte dann in den sechziger und siebziger Jahren ein, bis hin zu Ausläufern in der Studentenbewegung. Sie war mit Namen wie Ernst Nolte, George L. Mosse, Stanley Payne und Walter Laqueur sowie den marxistisch inspirierten Studien von Nicos Poulantzas, Ernesto Laclau, Mihaly Vajda, Eike Hennig oder Reinhard Kühnl verbunden. Beide Wellen sind in der deutschen Geschichtswissenschaft breit rezipiert und zum Teil sogar von ihr getragen worden.
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