Author: Raschka C.
Publisher: Springer Publishing Company
ISSN: 0937-9819
Source: Rechtsmedizin, Vol.18, Iss.3, 2008-06, pp. : 167-172
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Abstract
Fußballverletzungen resultieren in erster Linie aus dem Zweikampfverhalten. So dominiert das Kontusionstrauma, gefolgt von Supinationstraumata, Kniedistorsionen und Verletzungen durch das Kopfballspiel. Für besonders schwerwiegende Verletzungen ist nicht selten das Hineingrätschen verantwortlich. Aufgrund der kürzeren Raumdistanzen werden im Hallenfußball mehr Torhüter bei der Ballabwehr als im Feldfußball verletzt. Fußballinvaliditätsfälle entfallen primär auf das Kniegelenk, bedingt durch folgende Unfallhergangstypen: Verdrehen des Kniegelenks mit/ohne Fremdeinwirkung, Sturzverletzungen, unglücklichen Zusammenprall und das Hineingrätschen. Prinzipiell können traumatische Todesfälle in jeder Mannschaftsballsportart auftreten, wenn es zu unglücklichen Körperkontakten zwischen den Spielern kommt. Für fatale Schädelhirntraumata im Fußball lassen sich folgende Verletzungsmechanismen unterscheiden: unglücklicher Kopfballstoß, direkter Balltreffer am Kopf und direkter Kopf-an-Kopf-Kontakt mit einem anderen Spieler, aber auch Stürze gegen Torpfosten und Spielfeldumrandungen. Auch im Handball dominieren Kontusionstraumen, bei denen wiederum der Tempogegenstoß wegen der hohen beteiligten Kräfte besonders schwere Verletzungen nach sich ziehen kann. Handballinvaliditätsfälle betreffen vor allem das Kniegelenk. Höhergradige Invalidisierungen erfolgen meist durch Fremdeinwirkung. Im Volleyball und im Basketball dominieren dagegen Supinationstraumata, gefolgt von Verletzungen beim Zuspiel, wobei in beiden Sportarten primär die Finger betroffen sind. In den USA fanden sich gehäuft Augenverletzungen beim Basketball, bedingt durch Finger oder Ellenbogen des Gegenspielers. Schwere Verletzungen im Rugby betreffen zu ca. einem Drittel Kopf und Nacken, in seltenen Fällen auch mit Rückenmarkbeteiligung. Im American Football resultieren schwere Verletzungen vor allem aus direktem Angriff auf den Gegenspieler (,,tackling“). Nach Optimierung des Footballhelmdesigns war Anfang der 70er Jahre eine erfreuliche Remission schwerer Schädelhirntraumen, leider aber auch ein massiver Anstieg der Halswirbelsäulenverletzungen mit konsekutiven Querschnittssyndromen zu registrieren, weil der behelmte Kopf jetzt als rammbockartige Waffe eingesetzt werden konnte. Nachdem dies 1978 verboten wurde, war diese Verletzungsart wieder rückläufig.
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