Prävention von Zervix- und Vulvakarzinomen

Author: Hillemanns P.  

Publisher: Springer Publishing Company

ISSN: 0017-5994

Source: Der Gynäkologe, Vol.41, Iss.7, 2008-07, pp. : 500-507

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Abstract

Für die Entwicklung des Zervixkarzinoms ist die persistierende Infektion mit den humanen Papillomviren (HPV) Voraussetzung. Die Inzidenz ist in Deutschland mit etwa 6500 Neuerkrankungen im Vergleich mit anderen westeuropäischen Ländern noch relativ hoch. Die beiden Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 sind für über 70% aller weltweit auftretenden Zervixkarzinome verantwortlich. Die primäre Prävention kann daher durch eine HVP-Vakzinierung erzielt werden. Durch ,,virus-like particles“ (VLP; synthetische, leere Virushüllen) wird eine anhaltende Immunität gegen das HPV-Hüllprotein L1 induziert, also eine Wirksamkeit gegen durch die Impfstoff-HPV-Typen induzierten Zervix- und Vulvaneoplasien. Da nicht alle HPV-Typen durch die Impfstoffe erfasst werden, ist die Teilnahme an den regelmäßigen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen weiterhin wichtig. Diese sekundäre Prävention wird bisher mittels des zytologischen Abstrichs durchgeführt. Der HPV-Test weist als alternative Screeningmethode in umfangreichen Studien eine bessere Sensitivität auf als der Pap-Test. Dünnschichtzytologie und der neu verfügbare p16-ELISA (für Frauen unter 35 Jahren) sind in Diskussion. Die Inzidenz der VIN 2/3 als Präkanzerose des Vulvakarzinoms hat sich in den letzten Jahren verdoppelt. Die primäre Prävention des Vulvakarzinoms kann zumindest für die HPV-assoziierten Fälle einschließlich deren Vorstufe VIN 2/3 durch die HPV-Vakzinierung erzielt werden.