

Author: Knopf H.
Publisher: Springer Publishing Company
ISSN: 1436-9990
Source: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Vol.50, Iss.5-6, 2007-05, pp. : 863-870
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Abstract
Im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) wurde die aktuelle Arzneimittelanwendung in den letzten 7 Tagen vor der Untersuchung bei 17.450 Studienteilnehmern im Alter von 0–17 Jahren durch ein standardisiertes ärztliches Interview erfasst. 50,8% aller Kinder und Jugendlichen gaben an, mindestens ein Präparat angewendet zu haben. Bei den 0- bis 2-Jährigen war die Prävalenz am höchsten (74,9%). Mädchen wiesen mit 53,1% eine signifikant höhere Prävalenzrate auf als Jungen (48,7%). Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus und Kinder mit Migrationshintergrund gaben seltener eine Arzneimittelanwendung an als Kinder aus Familien mit höherem Sozialstatus und ohne Migrationshintergrund. Am häufigsten wendeten die Jungen und Mädchen Präparate zur Behandlung von Erkrankungen des Respirationstraktes (ATC-Code R00: 16,8%) an. Es folgten Alimentäres System und Stoffwechsel (ATC-Code A00: 16,0%) und Dermatika (ATC-Code D00: 9,7%). Zu den häufigsten Indikationen gehörten mit 12,4% aller Arzneimittelnennungen sonstige näher bezeichnete prophylaktische Maßnahmen (ICD-Code Z29.8), mit 11% Akute Rhinopharyngitis (ICD-Code J00) und mit 10,9% Husten (ICD-Code R05). Der überwiegende Teil der genannten Arzneimittel war vom Arzt verordnet (58%), ein Viertel (25%) wurde ohne Rezept selbst gekauft, 14% stammten aus sonstiger Quelle unter anderem auch der Hausapotheke, und 2% waren vom Heilpraktiker verordnet. Hinsichtlich der Anwendungsdauer überwog die kurzfristige Anwendung (unter einer Woche: 55%), für 13% aller Arzneimittelnennungen wurde angegeben, dass diese seit mindestens einem Jahr angewendet worden waren. Die dargestellten Ergebnisse beschreiben wesentliche Eckpunkte des Arzneimittelgebrauchs repräsentativ für die Kinder- und Jugendpopulation in Deutschland. Basierend auf der umfangreichen Datenbasis werden durch vertiefende Analysen weitere Aspekte wie Ko- und Multimedikation thematisiert. Darüber hinaus sollen zukünftig spezielle Arzneimittelsegmente, die von gesundheitspolitischem Interesse sind, abgebildet werden.
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